TIMOCOM Transportbarometer: Analyse des europäischen Straßengüterverkehrs und Ausblick auf 2024
TIMOCOM Transportbarometer: Analyse des europäischen Straßengüterverkehrs und Ausblick auf 2024
Rückgang des Frachtanteils im Februar erwartet – Aufwärtstrend ab März 2024
Die Nachfrage nach Transportkapazitäten brach nicht ab und die Prognose für 2024 geht von Werten über Vorjahresniveau aus – bis auf eine Ausnahme.
Im vierten Quartal 2023 gab es insgesamt 18% mehr Frachteingaben als im Jahr zuvor. Der Anstieg zum Jahresende ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass insbesondere bedingt durch saisonale Aktivitäten, wie das Weihnachtsgeschäft, Lagerauffüllungen und erhöhte Konsumaktivitäten vor den Feiertagen, der Bedarf stieg. Da viele Transporteure ihre Kapazitäten reduzierten, ist das Verhältnis von Fracht zu Laderaum sichtbar gestiegen, wie das Transportbarometer von TIMOCOM belegt.
Im Jahresrückblick weniger absolute Frachteingaben
Das Jahr 2023 war insgesamt von einem deutlichen Rückgang der Menge an Frachteingaben am Spotmarkt geprägt. Europaweit gingen die Eingaben im vergangenen Jahr um 31% zurück, innerhalb Deutschlands sogar um 40%. Dies deutet darauf hin, dass der von vielen Wirtschaftsinstituten seit Anfang 2023 erwartete wirtschaftliche Abschwung im vergangenen Jahr auch im Transportmarkt spürbar.
Im Kontrast dazu stiegen im vierten Quartal die angebotenen Transportpreise im deutschen Markt an. Die Preise für LKW-Transporte lagen hier bis zu 10% über den Vorjahreswerten, jedoch unter den Spitzenwerten von 2021. Für diese Entwicklung sind vor allem die gestiegenen Lohn- und Energiekosten ursächlich. Zudem haben Transporteure im vierten Quartal die LKW-Eingaben im Vergleich zum Vorjahresquartal insgesamt um 15,3% reduziert. Im Dezember wurden sogar 21% weniger Laderaumeingaben getätigt als im Jahr zuvor.
Preisentwicklung und Zunahme des Transportbedarfs im Frühjahr
Die Transportpreise werden laut Aussagen der Transportverbände 2024 deutlich steigen müssen. Schätzungen gehen von einem Plus von bis zu 12% aus, getrieben durch Zusatzkosten, insbesondere durch die gestiegenen Mautgebühren in Deutschland.
„Viele Verlader glauben nicht an so hohe Steigerungen“, berichtet Gunnar Gburek. „Sie gehen eher von Preiszuwächsen von maximal 6% aus. Diese unterschiedlichen Einschätzungen werden zu harten Verhandlungen zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern führen.“
Jahrestiefstwert des Frachtanteils im Februar erwartet
Auf Basis der langjährigen Beobachtungen und Analysen ist davon auszugehen, dass zumindest im Januar und März 2024 die Nachfrage nach Laderaum oberhalb der Vorjahreswerte liegen wird. Im Februar wird mit einem vorläufigen Jahrestiefstwert gerechnet. Diese Entwicklung wird in fast allen europäischen Ländern zu beobachten sein und den Druck auf die Frachtpreise zusätzlich erhöhen.
Ab März wird der Transportbedarf erfahrungsgemäß wieder steigen und zu einem entsprechenden Anstieg des Frachtanteils führen. Bis Juni könnte die Nachfrage nach Transportkapazitäten europaweit auf einem stabilen Niveau bleiben und ein Fracht-Laderaumverhältnis von 60:40 überschreiten (siehe Prognose in Grafik). Die Werte von 2021 und 2022 werden hier aller Voraussicht nach nicht erreicht werden.
Das Transportbarometer von TIMOCOM bildet die Entwicklung des Straßengüterverkehrs in Europa ab. Die Daten liefern einen fundierten Überblick über aktuelle Veränderungen am Transportmarkt und ermöglichen einen realistischen Ausblick auf das kommende Jahr.
Mehr Informationen auf www.timocom.com.
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