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Urabstimmung im Öffentlichen Dienst: Warum die Chefs streiken müssten

Hamburg (ots)

Nicht der normale Angestellte im Öffentlichen
Dienst verdient zu wenig, sondern seine Vorgesetzten. Deutsche
Verwaltungsmanager haben im Vergleich zu ihren Kollegen aus der
freien Wirtschaft im Durchschnitt mehr als ein Drittel weniger in der
Lohntüte. Das Tarif- und Besoldungssystem des öffentlichen Dienstes
erweist sich zunehmend als Hindernis für die dringend notwendige
Modernisierung der deutschen Verwaltungen. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Untersuchung der Mummert + Partner Unternehmensberatung AG. Die
heutige Urabstimmung im öffentlichen Dienst geht daher in die falsche
Richtung: Müllmänner und Busfahrer sollten für höhere und
leistungsfördernde Gehälter in den Management-Etagen der öffentlichen
Verwaltung kämpfen.
Ein Amtsleiter mit einem Jahreseinkommen von 110.000 DM würde in
vergleichbarer Position in der freien Wirtschaft als
Geschäftsbereichsleiter rund 190.000 DM verdienen. Der Dezernent mit
200.000 DM ist vergleichbar mit einem Mitglied der Geschäftsleitung,
das rund 260.000 DM pro Jahr erhält.
Die Auswirkung der derzeitigen Gehaltsstrukturen: Es fehlt
qualifiziertes Personal. Für viele Aufgaben im Zuge der
Verwaltungsmodernisierung - wie beispielsweise die Umstellung des
Buchführungssystems von der Kameralistik auf die doppelte Buchführung
- brauchen die Kommunen Mitarbeiter, die Erfahrungen aus der
Privatwirtschaft mitbringen. Besonders gefragt sind dabei
Wirtschafts- und Informatikfachleute. Hier konkurrieren die
Kommunalverwaltungen mit der Wirtschaft um die selben Fach- und
Führungskräfte. Viele Bewerber entscheiden sich gegen den
öffentlichen Dienst. Die Ursache: Es wir zu wenig bezahlt, und für
erfahrene Managementkräfte fehlen Leistungsanreize.
Die Vergütungsstrukturen des öffentlichen Dienstes sind
gekennzeichnet durch ein starres Dienst-, Tarif-, Besoldungs- und
Beamtenrecht. Es bewertet Jobs aller Hierarchieebenen primär
hinsichtlich einheitlicher Tätigkeitsbestandteile wie
Entscheidungsbefugnissen oder Führungsanteilen. Bezahlt wird das Amt,
nicht der konkrete Mitarbeiter. Zwei Faktoren bleiben dabei völlig
außer Acht: die Gesetze des Arbeitsmarktes und die individuelle
Leistung.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: 
Mummert + Partner Unternehmensberatung 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Jörg Forthmann, Tel.: 040/227 03-396

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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