Kreditinstitute planen Schönheitskur für ihre Bankfilialen
Hamburg (ots)
Die deutschen Kreditinstitute wollen ihre Filialen bis zum Jahr 2012 einer umfassenden Modernisierung unterziehen. Vier von zehn Banken planen dafür zusätzliche Investitionen ein. Der Grund: Viele Geschäftsstellen entsprechen nicht mehr den aktuellen Kundenbedürfnissen. Von der persönlichen Beratung und dem Verkauf in der Filiale versprechen sich die Kreditinstitute aber auch künftig hohe Gewinne. 60 Prozent der Kreditinstitute in Deutschland rechnen damit, dass der Filialvertrieb weiterhin am profitabelsten ist. Das ist das Ergebnis des "Branchenkompass 2009 Kreditinstitute", der von Steria Mummert Consulting durchgeführt wurde.
"Die klassische Geschäftsstelle hängt modernere Vertriebswege weiterhin deutlich ab", sagt Stefan Lamprecht, Bankexperte bei Steria Mummert Consulting. "Damit das Filialprinzip seine Stärke auch langfristig beibehalten kann, ist es jedoch an der Zeit, das klassische Filialkonzept zukunftstauglich zu gestalten und den modernen Kunden seinen Bedürfnissen entsprechend zu bedienen - flexibel und auf die individuellen Wünsche zugeschnitten."
Jedes vierte Kreditinstitut will den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen künftig mit verschiedenen Filialtypen begegnen, um spezielle Zielgruppen besser bedienen zu können. Ein Beispiel dafür ist etwa ein Kompetenzzentrum, das sich auf den Bereich Immobilienfinanzierung konzentriert und die Möglichkeit bietet, Kunden umfassender als im klassischen Geschäftsstellenbetrieb zu den Themen Wohnen und Bauen zu beraten.
Insgesamt wollen die Kreditinstitute den Aufenthalt in den Filialen für die Kunden künftig so angenehm wie möglich gestalten. Dazu gehört beispielsweise, Barrieren zu beseitigen, um die Geschäftsstellen für jeden Besucher problemlos zugänglich zu machen. Einige Institute richten sogar eigene Lounges oder Bistros ein.
Hintergrundinformationen Im Juli und August 2009 befragte forsa 100 Entscheider aus 100 der größten Kreditinstitute in Deutschland zu den Branchentrends sowie zu den Strategien und Investitionszielen bis 2012. Die Entscheider repräsentieren die drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft: Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Kreditbanken. Die befragten Institute gehören zu den nach ihrer Bilanzsumme größten Kreditinstituten im Land. Befragt wurden jeweils die Vorstandsvorsitzenden, die Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview (CATI) durchgeführt.
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