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Nach Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtline: vom Erfolg noch weit entfernt

Hamburg (ots)

Seit Januar müssen Länder und Kommunen
Dienstleistern aus dem EU-Ausland einen einheitlichen Ansprechpartner
für die Durchführung von Verwaltungsverfahren zur Aufnahme ihrer 
gewerblichen Tätigkeit in Deutschland nennen. Die meisten 
Bundesländer haben die Mindestanforderungen der 
EU-Dienstleistungsrichtlinie fristgerecht erfüllt. Doch bisher fällt 
das Arbeitsaufkommen des einheitlichen Ansprechpartners (EA) noch 
gering aus  insbesondere bei Anträgen, die den EA auf 
elektronischem Weg erreichen. Obwohl bundesweit hohe Investitionen in
den Aufbau neuer Online-Antragssysteme geflossen sind, stößt der EA 
bei den Unternehmen, aber auch bei den Verwaltungsmitarbeitern selbst
noch auf Akzeptanzprobleme. Das haben Marktbeobachtungen von Steria 
Mummert Consulting ergeben. Nun gilt es, weitere Maßnahmen zu 
ergreifen, um die Früchte der Verfahrensumstellungen auch zu ernten. 
Dazu gehört vor allem eine Verbreiterung des Angebots. Denn je mehr 
Verfahren elektronisch abgewickelt werden können, desto größer die 
Kostenersparnisse bei den Unternehmen.
Will beispielsweise ein Italiener in Hamburg eine Bäckerei 
eröffnen, muss er sich seit Januar nur noch an einen Ansprechpartner 
in der Hamburger Verwaltung wenden, der ihn bei allen notwendigen 
Anträgen und Formalitäten für die gewerbliche Niederlassung in 
Hamburg unterstützt. Viel schwieriger wird es für den Italiener 
allerdings, wenn er nicht auf die Hansestadt festgelegt ist, sondern 
irgendwo in Deutschland eine Bäckerei errichten will oder dergleichen
in mehreren Städten plant. Denn nun hat er aufgrund der 
föderalistischen Struktur in Deutschland die Auswahl unter hunderten 
einheitlicher Ansprechpartner mit teilweise unterschiedlichen 
Online-Angeboten. "Von einheitlichen Ansprechpartnern und 
IT-Strukturen ist Deutschland deshalb noch weit entfernt", sagt 
Christian Mohser, Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting.
"Um sich bestmöglich untereinander zu vernetzen und über IT-Standards
Kosten für Doppelentwicklungen zu sparen, sind vereinheitlichte und 
aufeinander abgestimmte E-Government-Infrastrukturen in Deutschland 
anstatt einzelner heterogener Projekte in den Bundesländern 
anzustreben."
Bisher sind die Länder und Kommunen erst in der Lage, zehn bis 20 
Prozent der Verwaltungsprozesse elektronisch abzubilden. Je mehr 
Verwaltungsprozesse über den EA und zudem elektronisch abgewickelt 
werden, desto größer die Kostenersparnis bei Unternehmen und 
Verwaltungen. So sind Einsparungen bei Firmengründungen von rund 280 
Millionen Euro pro Jahr möglich, hat eine von Steria Mummert 
Consulting durchgeführte Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung 
ergeben. "Um Kostenersparnisse in dieser Höhe möglich zu machen, 
müssen die Länder und Kommunen im Rahmen ihrer 
E-Government-Infrastruktur sämtliche hierfür geeigneten 
Verwaltungsverfahren elektronisch bereitstellen und in das 
Organisationsmodell eines einheitlichen Ansprechpartners überführen. 
Erst wenn das der Fall ist, wird auch der einheitliche 
Ansprechpartner on- und offline genutzt und damit ein wirkliches 
Erfolgsmodell", erklärt Mohser.
Hintergrundinformationen
Mit der Dienstleistungsrichtlinie verfolgt die Europäische Union das 
Ziel, den innereuropäischen Dienstleistungsverkehr zu vereinfachen 
und dadurch zu stärken. Den Mitgliedstaaten wurde auferlegt, bis Ende
2009 zahlreiche Maßnahmen zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie
durchzuführen. Dazu gehören beispielsweise eine Untersuchung aller 
relevanten Gesetze und Verordnungen auf Vereinfachungsmöglichkeiten, 
die Einrichtung eines einheitlichen Ansprechpartners (EA) für 
Dienstleistungserbringer und -empfänger sowie die vollständige 
elektronische Durchführung von Verwaltungsverfahren, was das 
persönliche Erscheinen eines Antragstellers in der zuständigen 
Verwaltung überflüssig werden lässt.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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