Mobilcom: Fluchtversuch aus der Geldfalle
Hamburg (ots)
Ein Szenario wird Realität: Die UMTS-Lizenznehmer haben erkannt, dass die hohen Lizenzkosten ihre europäische Wettbewerbsfähigkeit schwächen. Mit nahezu 100 Milliarden DM bei der Ersteigerung von UMTS-Lizenzen wurde nahezu der Jahresumsatz 1999 der gesamten Branche geboten. Die Unternehmen haben deshalb in den vergangenen Wochen intensiv geprüft, ob das Auktionsverfahren rechtlich haltbar ist. Das Ziel: der Fluchtversuch aus der Geldfalle. Während sich andere Mobilfunkunternehmen bislang gegen einen Widerspruch gegen den Gebührenbescheid der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post entschieden haben, ist Mobilcom heute in die Offensive gegangen.
"Es ist unklar, ob sich die immensen Investitionen in absehbarer Zeit auszahlen", sagt der Telekommunikationsexperte Andreas Hoffmann von der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Neben den nahezu 100 Milliarden DM für die Lizenzersteigerung müssen die Unternehmen zusätzlich jeweils zwischen fünf und 15 Milliardem DM für den Aufbau der Netzinfrastruktur investieren. Hinzu kommen bislang nicht abzuschätzende Kosten für die Entwicklung lukrativer UMTS-Dienste und für deren Vermarktung. "Schwarze Zahlen sind nicht vor 2010" zu erwarten", prognostiziert Hoffmann.
Dieser enorme Aderlaß der Branche in Deutschland schwächt die Unternehmen in der Wettbewerbsfähigkeit auf anderen europäischen Märkten. Schon jetzt hat der Aktienmarkt empfindlich auf die hohen Investitionen in die unklare UMTS-Welt reagiert.
Eine juristische Überprüfung hat nach Ansicht von Mummert + Partner jedoch nur geringe Erfolgschancen. "Die Gewinner der UMTS-Auktion müssen nun ihren mutigen Vorstoß in die UMTS-Telefonie beim Kunden zum Erfolg führen - ansonsten stehen Verluste in Milliardenhöhe ins Haus", sagt Hoffmann.
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Mummert + Partner Unternehmensberatung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Jörg Forthmann Tel.: 040/227 03-7787
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