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Euro-Einführung kostet die Versicherer 1,2 Milliarden Euro

Hamburg (ots)

Der Euro kommt die Versicherungsbranche teuer zu
stehen: 1,2 Milliarden Euro wird die Währungsumstellung die deutschen
Erstversicherer kosten. Dennoch: "Wir rechnen nicht damit, dass es zu
Prämienerhöhungen kommt", sagt Christiane Bethge, Euro-Expertin bei
der Mummert + Partner Unternehmensberatung.
Bis am 1. Januar 2002 die D-Mark endgültig durch den Euro ersetzt
wird, gibt es für die Assekuranzen noch einiges zu tun. Allerdings:
Die großen Versicherungen sind gut aufgestellt, da sie bereits 1997
mit den Euro-Vorbereitungen begonnen haben. "Eine Gefahr sehen wir
für die kleineren Versicherer insbesondere bei der EDV", so Bethge.
Sie verfügen über wesentlich weniger Ressourcen, um Verträge,
Formulare und Technik auf den Euro umzustellen.
Alle Verträge müssen von DM auf Euro umgestellt werden. Beim
Umrechnen können Rundungsdifferenzen entstehen. Trotz der hohen
Kosten können die Verbraucher aufatmen, grundsätzlich gilt: Es wird
zu Gunsten der Versicherungskunden gerundet. Das heißt konkret, dass
die Versicherungssummen auf den vollen Euro aufgerundet und
Selbstbehalte abgerundet werden. Die Beiträge werden centgenau
umgestellt. Im Normalfall wird der Kunde mit der ersten Euro-Rechnung
über seinen geänderten Vertrag informiert. Einige Assekuranzen
planen, die Verträge noch in diesem Jahr auf die neue Währung
umzustellen.
Kosten verursacht auch die Umstellung der Technik. Von den
geschätzten 1,2 Milliarden Euro Umstellungskosten müssen rund 900
Millionen in die EDV investiert werden. Da die deutschen Versicherer
mit komplexen und überwiegend selbst entwickelten EDV-Programmen
arbeiten, ist der Anpassungsaufwand besonders groß. Neben der
Software-Umstellung müssen auch alle Formulare mit DM-Angaben neu
gedruckt werden. Das ist nicht nur teuer, sondern verursacht
organisatorische Probleme. So besteht die Gefahr, dass die
Druckereien zu Jahresende Lieferschwierigkeiten bekommen.
Zusätzlich zu den bestehenden geänderten Verträgen kommen auch
neue Produkte durch den Euro hinzu, wie zum Beispiel
Lebensversicherungen in Fremdwährungen wie US-Dollar oder Schweizer
Franken. Damit reagieren die Versicherer auf die verbreitete Angst
vor einer stärker werdenden Inflation. Damit die Kunden umfassend
beraten und informieren werden können, müssen die Versicherungen
zunächst einmal die eigenen Mitarbeiter auf die neuen Produkte und
Verträge schulen. Das gilt sowohl für den Innen- als auch für den
Außendienst.
Probleme und Risiken birgt der Euro jedoch auch von anderer Seite:
Durch die einheitliche Währung wird das Produkt Versicherung
innerhalb des Euro-Raums noch transparenter und vergleichbarer. Somit
fällt es ausländischen Versicherungsunternehmen leichter,
beispielsweise via Internet auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.
Für die deutschen Versicherungen werden daher guter Service und die
Kundenbindung immer wichtiger. Einen Heimvorteil haben die deutschen
Finanzdienstleister: Die meisten Versicherungsgeschäfte werden nach
wie vor von Außendienstmitarbeitern vor Ort abgewickelt und nicht
übers Internet.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Mummert + Partner Unternehmensberatung 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Jörg Forthmann, Tel.: 040/227 03-7787
Die Presselounge von Mummert + Partner finden Sie im Internet unter
www.mummert.de.

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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