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Kein Ende der Rationalisierungswelle in der Versicherungsbranche

Hamburg (ots)

Die Versicherungsbranche ist weiter unter Druck.
Stille Reserven und Fettpolster sind verschwunden. Jetzt rollt die
große Rationalisierungswelle durch die Branche. Für jede zweite
Versicherung ist dieses Thema in den kommenden drei Jahren "sehr
bedeutend". Die Industrialisierung bei den Versicherungen schreitet
voran - Aufgaben wie die Bestandsführung oder die Antragsbearbeitung
werden automatisiert. Jeden vierten Euro ihrer Investitionsbudgets
wollen die Versicherungsunternehmen in den kommenden drei Jahren für
die Industrialisierung ihrer Geschäftsabläufe aufwenden. Der
Kostendruck zwingt außerdem zur Neupositionierung und zur
Konzentration auf lukrative Kunden und Produkte. Im Vertrieb setzen
die Assekuranzen auf die Lebensversicherung als Zugpferd: Hier ist
die größte Investitionsbereitschaft. Die interessanteste Kundengruppe
der kommenden Jahre sind Privatkunden. Dies ergab eine
Topmanagement-Befragung unter 100 Entscheidern der Branche von der
Mummert + Partner Unternehmensberatung, vom F.A.Z.-Institut und vom
manager magazin.
Personalkosten sollen gesenkt werden, Automatisierung ist auf dem
Vormarsch. Das größte Potenzial für effizientere Abläufe besteht bei
der Policenverwaltung und -abwicklung sowie der Antragsbearbeitung.
Nur standardisierte Versicherungsprodukte können automatisiert
verwaltet werden. Eine Folge der neuen Rationalisierungswelle: Im
Mengengeschäft werden Standardprodukte das Bild bestimmen - bei 56
Prozent der Unternehmen ist das schon der Fall, bei den restlichen in
Planung. Gut die Hälfte der Entscheider der Versicherungsbranche
schätzt die Industrialisierung als sehr bedeutend ein, nur für jeden
siebten ist dieses Thema eher unwichtig.
Investiert wird am häufigsten in das gewinnträchtige
Privatkundengeschäft. Der erwartete Wertschöpfungsbeitrag liegt dort
besonders hoch. In Gewerbe- und Industriekunden setzen die
Versicherer geringere Hoffnungen. Auf der Produktseite gilt die
Lebensversicherung als hochattraktiv. 55 Prozent der Unternehmen
haben im vergangenen Jahr in dieses Produkt investiert, davon 71
Prozent überdurchschnittlich stark. 60 Prozent planen Investitionen
für die kommenden drei Jahre. Außerdem gibt es Bewegung auf der
Produktseite. Die mit 21 Prozent am häufigsten genannte Strategie zur
Bekämpfung der Probleme ist die Entwicklung neuer Produkte.
Auch wenn die Kosten Sorgen machen - in den Aufbau und die Pflege
von Kundenbeziehungen (Customer Relationship Management, CRM) wird
einhellig investiert. 53 Prozent der Entscheider kündigen
Mehrinvestitionen für die Jahre bis 2004 an - nur einer von zwanzig
Entscheidern hält CRM für wenig bedeutend oder unwichtig. Die
Unternehmen richten sich noch stärker auf den Kunden aus. Die
Investitionen fließen vor allem in das Kundenmanagement und in
Kundenbindungsprogramme. Weit oben auf der Agenda steht die
Erfolgskontrolle. Hauptziel der Anstrengungen ist die Konzentration
auf lukrative Kunden - der potenzielle Wert des Kunden rückt in den
Fokus. Kundenklassifizierung und Kundeninformationssysteme stehen bei
jedem zweiten Anbieter auf der Liste der CRM-Investitionspläne.
Unter Kostendruck und schärferem Wettbewerb ist die Bereitschaft
zu Kooperationen deutlich gestiegen. Fast alle Entscheider (99
Prozent) geben an, dass sie mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten
wollen. Outsourcing (51 Prozent) und Joint Ventures (48 Prozent)
stehen im Vordergrund. Die meisten suchen Zulieferer, etwa 40 Prozent
streben nach Fusion, Übernahme oder Beteiligung. Versicherungsmakler
werden mit Abstand am häufigsten (47 Prozent) als Partner für
intensive Zusammenarbeit genannt.
Das Thema Allfinanz spaltet die Branche: 52 Prozent wollen sich
nicht damit befassen, 48 Prozent planen Maßnahmen oder führen sie
bereits durch. Den Kreditinstituten gegenüber sehen die Entscheider
sich im Vorteil: Nur wenige halten den Versicherungsvertrieb durch
Banken für wachstumsträchtig.
Ähnlich zurückhaltend wie die Allfinanz wird die Riester-Rente
beurteilt. Sie gilt nicht als besonders lukrativ - jeder zweite
Entscheider sieht sie gewinnneutral. Trotzdem ist sie ein Topthema:
Das Rentenmodell ist das Sprungbrett für ein breites
Vorsorgegeschäft. Fast alle Befragten (98 Prozent) glauben an einen
Bedeutungszuwachs von Privatrente und Pensionsfonds. Zwei von drei
Versicherungen investieren in die Riester-Rente. Unter den
Riester-Optimisten - den 30 Prozent, die positive Auswirkungen auf
das Geschäftsergebnis erwarten - sehen zwei Fünftel den Break-even
schon in diesem Jahr. Allerdings sind die Meinungen geteilt: Ein
Drittel glaubt, dass erst ab 2005 Riester-Gewinne zu erwarten sind.
Der "Branchenkompass Versicherungen" zeigt die
Investitionsstrategien und -planungen auf, mit denen die Branche die
Jahre 2002 bis 2004 angeht. Die Studie beruht auf einer Befragung von
100 Topmanagern aus führenden Unternehmen der Branche im Dezember
2001 durch PRIME research international. Zu beziehen ist der
"Branchenkompass Versicherungen" unter www.mummert.de für 75 Euro.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Mummert + Partner Unternehmensberatung, 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Jörg Forthmann, Tel.: 040/227
03-7787.
Die Presselounge von Mummert + Partner finden Sie im Internet unter
www.mummert.de.

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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