Das Handy: der heimliche Aufpasser
Hamburg (ots)
Wo steckt der Sohnemann? Das Handy weiß Rat und spürt zukünftig für seine Besitzer andere auf. Ihm steht eine steile Karriere als Aufpasser bevor. Das glauben zumindest immer mehr Telekommunikationsexperten. Sie geben den so genannten Guardian-Diensten eine höhere Bewertung als je zuvor. Damit ist die Wächterfunktion auf Platz zwei der zehn wichtigsten Handyanwendungen vorgerückt. Die mit Abstand wichtigste Nutzungsmöglichkeit bleibt der Sprachdienst. Dies ergab der TELCO Trend der Mummert + Partner Unternehmensberatung - eine regelmäßige Befragung von 153 Fach- und Führungskräften der Telekommunikationsbranche.
Guardian-Angebote wie beispielsweise "Child Watch" sind bereits in der Planung. Eltern können sich hier per Mobilverbindung über den Standort ihrer Sprösslinge - oder zumindest ihrer Handys - schlau machen. Der "Friend-Finder" wiederum verrät, ob sich Freunde in der Nähe aufhalten. Ein Serviceangebot mit Marktpotenzial: Noch beim vergangenen TELCO Trend im September 2001 rangierten die Guardian-Dienste an siebter Stelle.
Nun hat das wachsame Handy den Sprung auf den zweiten Rang der zehn wichtigsten Handyanwendungen geschafft. Damit haben die Guardian-Dienste die Informationsdienste auf den dritten Rang verdrängt. Der Nutzungsmöglichkeit Kommunikation kann bislang keine andere Funktion das Wasser reichen. Nicht alle Anwendungen konnten ihren Platz verteidigen. Am tiefsten stürzten die M-Payment-Dienste ab. Das mobile Bezahlen, das beim vorherigen TELCO Trend noch den Bronzerang belegte, stieg nun auf Platz acht ab.
Die Top Ten der Handyanwendungen (Skala: 1 = sehr wichtig, 6 = völlig unbedeutend)
1. Kommunikation (1,4) 2. Guardian-Dienste (2,4) 3. Information (2,5) 4. Unterhaltung (2,6) 5. Navigation (2,7) 6. Banking/Brokerage (2,8) 7. Stadtführer (3,0) 8. M-Payment (3,1) 9. Customer Care (3,2) 10. Telemeterie (3,2)
Trotz erwarteter UMTS-Vielfalt glauben die Telekommunikationsexperten nicht, dass das Handy den Computer bald hinter sich lassen wird. Knapp die Hälfte der Fachleute (etwa 48 Prozent) kann sich nicht vorstellen, dass im Jahr 2005 mehr Konsumenten ihre Zeit mit Mobiltelefonen verbringen als mit dem heimischen PC. Und jeder fünfte (etwa 21 Prozent) ist unentschlossen, ob dann das Mobiltelefon oder der Computer die Nase vorne hat.
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