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Versicherungen: Nebenberufliche Vermittler auf dem Abstellgleis

Hamburg (ots)

Für nebenberufliche Versicherungsvermittler
brechen schlechte Zeiten an. Hauptgrund: Die Vermittlerrichtlinie der
EU sieht unter anderem vor, dass Berater für Vermögensschäden haftbar
gemacht werden können. Fast alle Gesellschaften scheuen hier das
Risiko und setzen lieber auf Vollprofis. Mehr als ein Drittel der
Versicherungen erwartet, dass der Vertrieb über die
Teilzeit-Vermittler schon binnen zweier Jahre an Bedeutung verliert.
Zehn Prozent sehen ihn sogar in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Dies belegt der aktuelle „Insurance Trend“, eine Studie der
Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
der Universität St. Gallen und dem Fachmagazin
„Versicherungsmagazin“.
Basis der Untersuchung ist eine Umfrage unter Fach- und
Führungskräften der Branche. Eine stark wachsende Bedeutung messen
sie dagegen dem Vertrieb über freie Makler und das Internet zu. Auch
Banken und Direktmarketing sollen neue Kunden ansprechen – doch für
die Nebenerwerbler sieht ein großer Teil der Insider schwarz.
Bestätigt wird dieses Ergebnis durch den aktuellen
„Branchenkompass Versicherungen“. In dieser Studie bilanzieren die
Experten, dass die Fülle rechtlicher Vorgaben etwa zu Steuern und
Förderung inzwischen nicht nur viele Kunden, sondern auch den ein
oder anderen Vermittler überfordert. Da der Beratungsbedarf steigt,
steht solides Fachwissen im Vordergrund – und damit schwindet
ebenfalls der Spielraum für Vermittler, die vielleicht nicht immer
auf dem neuesten Stand sind und ohne Marke oder größeres Büro im
Rücken einen schlechteren Einruck auf Kunden machen. Nebenberuflich
zu arbeiten wird auch schwieriger, weil die Vermittlungsrichtlinie
neben den Haftungsansprüchen auch den Aufwand erheblich erhöht:
Gespräche müssen dokumentiert und die Kontakte mit Kunden
standardisiert werden.
Vermittler sind zudem immer seltener Ansprechpartner bei
Schadenfällen oder Vertragsfragen: Bis zum Jahr 2007 wird etwa jedes
dritte Unternehmen ein zentrales Servicecenter eingerichtet haben,
und zwar große und kleine Gesellschaften gleichermaßen. Ebenfalls zu
Lasten der Teilzeit-Tätigen geht der zunehmende Vertrieb per Makler:
Wo kein ausschließlicher Vertreter einer Marke aktiv ist, übernehmen
diese mehr und mehr die Vermarktung von Policen und graben den
Nebenerwerbs-Vermittlern hier mit einem größeren Angebot und einer
besseren Vergleichbarkeit das Wasser ab.
Auch die Netze fester Vertreter – so genannte
Ausschließlichkeitsorganisationen – dürften langfristig gegenüber dem
Maklervertrieb laut der Studie etwas an Bedeutung verlieren. Doch
bisher setzen die Versicherer auf einen stärkeren Mix der
Vertriebskanäle und wollen deshalb ihre Vertreterschaft vielfach
sogar stärken.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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