Biometrische Ausweise sollen den Schiffsverkehr sicher machen
Hamburg (ots)
Deutsche Reedereien, Häfen und Werften investieren mehr als 100 Millionen Euro in Abwehrmaßnahmen gegen terroristische Anschläge. Angesichts der Bedrohung durch mögliche Terroranschläge fordern immer mehr Reedereien zusätzlichen Schutz für ihre Seeleute. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) eine Einrichtung der Vereinten Nationen hat reagiert: Seefahrerausweise sollen künftig digitalisierte Lichtbilder und Fingerabdrücke enthalten. Zudem werden diese biometrischen Daten national gespeichert, um die Echtheit der Ausweise überprüfen zu können.
Der IT-Dienstleister Steria ist einer von drei Systemanbietern, die die ILO mit der Umsetzung beauftragt hat. Künftig werden etwa eine Million Seefahrer weltweit einen Ausweis mit biometrischen Daten bei sich tragen. Die IT-Lösung von Steria wurde unter anderem auf Grund ihrer Möglichkeiten des flexiblen Einsatzes mit den Systemen der übrigen Anbieter ausgewählt.
Grundlage für die Einführung der neuen Ausweise ist die so genannte Seafarers Identity Documents Convention, die am 9. Februar 2005 in Kraft trat und seitdem nach und nach von den 178 Mitgliedstaaten der ILO ratifiziert wird. Sie fordert neue, sichere Ausweise für Seeleute. In ihr wurde auch verankert, dass nur ein biometrisches System geeignet ist, die strikten Sicherheitsanforderungen auf Schiffen sowie in den Häfen zu erfüllen.
Die biometrischen Ausweise werden die nationalen Ausweise der Seeleute ersetzen und den Prozess für das Beantragen von Visa erleichtern. Allerdings bilden sie keinen Ersatz für Reisepässe. Die Einführung des Ausweises ist Sache der nationalen Seebehörden in jedem Land. Die Hauptherausforderung für die IT-Dienstleister ist das Erreichen eines sicheren Systems, das sich ohne Schwierigkeiten mit den Lösungen der beiden übrigen Anbieter verknüpfen lässt. Beispielsweise ist es in der Lage, die Ausweise verschiedener Hersteller zu lesen.
Eine weitere Voraussetzung: Die Kontrolle der Ausweise muss rasch und unkompliziert durchzuführen sein. Dazu werden die Fingerabdrücke des Ausweisinhabers bei der Antragstellung gescannt. Sie erscheinen als zweidimensionaler Strichcode auf der Rückseite des Ausweises. Während der Authentifizierung legt der Ausweisinhaber einen Finger auf einen Ausweisleser mit integriertem Scanner, der dann abgleicht, ob dieser Fingerabdruck mit dem auf dem Ausweis übereinstimmt. Früher mussten die Informationen der Ausweise in einer Datenbank des Kartenanbieters gespeichert werden, um diese dann wieder auslesen zu können.
Wir freuen uns, dass sich die ILO für Steria entschieden hat. Dieser Auftrag unterstreicht die internationale Anerkennung unseres Know-hows auf dem Gebiet der Biometrie und zeichnet ein langjähriges Projekt aus, das von unserer norwegischen Niederlassung erfolgreich geleitet wurde, verkündet Lars Vaagen Solbakken, Biometrie-Experte bei Steria. Weitere Interessenten sind bereits auf das Projekt aufmerksam geworden. Die Internationale Organisation für Standardisierungsfragen (ISO) sowie das Federal Bureau of Investigation (FBI) planen, ähnliche Systeme einzuführen.
Steria ist europaweit einer der führenden Anbieter für die Integration biometrischer Lösungen. Unter anderem hat das Unternehmen für die Europäische Kommission im Rahmen ihres EURODAC- Projekts ein zentrales System zur Identifizierung und elektronischen Weiterleitung von Fingerabdrücken in 24 EU-Mitgliedstaaten zur Bearbeitung von Asylanträgen aufgebaut. Bis Ende 2004 wurden rund zwei Millionen Einwanderungs- und Asylanträge bearbeitet. In Deutschland ist die Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting mit SteriaFIT (Fingerprint Image Transmission) Marktführer im Bereich des polizeilichen Erkennungsdienstes.
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