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Kfz-Versicherer drehen an der Preisschraube

Hamburg (ots)

Des Deutschen liebstes Spielzeug ist
bekanntermaßen sein Auto: Insgesamt geben die Bundesbürger Jahr für 
Jahr mehr als 20 Milliarden Euro für den Versicherungsschutz ihrer 
Autos aus. Doch kein Versicherungsmarkt ist so hart umkämpft wie der 
für Autopolicen. Seit Mitte 2004 liefern sich die Unternehmen einen 
erbitterten Preiskampf. Die Konsequenz: Tarife für Kfz-Versicherungen
sind im Schnitt bereits um rund zehn Prozent gesunken. Das ist noch 
nicht das Ende des Abwärtstrends. Den Gesellschaften drohen neue 
Millionen-Verluste, so die Einschätzung von Steria Mummert 
Consulting.
Die Autoversicherer gehen schwierigen Zeiten entgegen: Trotz 
steigender Zulassungsraten sinken die Einnahmen, während der 
Konkurrenzdruck stetig wächst. Seit Mitte 2004 sind die Tarife für 
Kfz-Versicherungen im Schnitt bereits um zehn Prozent gesunken. Für 
den jüngsten Preiskampf sind nicht etwa Einzelhändler wie Tchibo 
verantwortlich, die ebenfalls begonnen haben, Versicherungen zu 
vertreiben. Auslöser der Entwicklung ist vor allem starker 
Konkurrenzkampf unter den Unternehmen. Die Konzerne hoffen, durch 
Preissenkungen neue Marktanteile zu gewinnen. Gleichzeitig erlebt der
Internet-Vertrieb eine Renaissance. Nachdem viele große 
Versicherungsgesellschaften mit dem Vertrieb billigerer 
Kfz-Versicherungen über das Internet begonnen haben, zogen etliche 
Wettbewerber mit Beitragssenkungen und Internet-Angeboten nach. Der 
starke Druck auf die Gewinnmargen kann nach Einschätzung von Steria 
Mummert Consulting eine neue Verlustphase im 
Kfz-Versicherungs-geschäft einleiten. Bereits von 1997 bis 2002 haben
die Kfz-Versicherer Verluste von zirka sechs Milliarden Euro 
eingefahren, da die Preise durch immer neue Rabatte nach unten 
gedrückt wurden. Jetzt geht der Preiskampf in eine neue Phase. Denn 
auch die Autohersteller haben auf die Entwicklung reagiert und 
drängen ihrerseits in den Versicherungsmarkt. Mittlerweile wird 
bereits jeder dritte Neuwagen über den Autoverkäufer versichert und 
Autobauer verkaufen ihre Fahrzeuge oftmals gleich mit dem 
dazugehörigen Versicherungsschutz.
Die deutschen Autofahrer können von dem Preiskrieg profitieren - 
wenn sie flexibel sind. Im laufenden Jahr wechselte fast jeder zehnte
Autobesitzer seinen Versicherungsschutz. Der Tausch kann sich lohnen:
Bei einem Umstieg vom teuersten auf den billigsten Anbieter können 
Autofahrer bis zu 65 Prozent sparen. Kein Wunder, dass derzeit 
mindestens 3,2 Millionen Deutsche planen, auf eine andere 
Kfz-Versicherung oder einen neuen Tarif umzusteigen. Jeder zweite 
Autobesitzer ist prinzipiell bereit, über einen Versicherungswechsel 
nachzudenken. Bis zum 30. November bleibt gemäß der gesetzlichen 
Kündigungsfrist noch Zeit für den Wechsel. Die Versicherer locken 
derzeit mit mehr Billigofferten als jemals zuvor. Doch bevor 
Autofahrer umsteigen, sollten sie genau vergleichen.
Neben dem Preis gilt es, besonderes Augenmerk auf die 
Leistungsmerkmale zu werfen. Wer die Unterschiede nicht kennt, kann 
im Schadenfall eine böse Überraschung erleben. Einige Versicherer 
verzichten beispielsweise bei einem Kaskoschaden auf den Vorwurf der 
groben Fahrlässigkeit, andere dagegen nicht. Wer sich den Vorwurf 
gefallen lassen muss, geht im Ernstfall leer aus. Unterschiedliche 
Leistungen gibt es beispielsweise auch bei einem Zusammenstoß mit 
Tieren. Viele Assekuranzen haben hier die Liste der versicherten 
Tiere erweitert. Auch der Marder kann zu einem echten Streitfall 
werden. So kommen einige Versicherer lediglich für die Knabbereien 
des Nagers auf, während andere zusätzlich den Schadenersatz für 
beschädigtes Dämm- und Gummimaterial übernehmen.
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961 
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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