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Telekommunikation: DSL-Durchbruch sorgt für Zuversicht

Hamburg (ots)

Die Telekommunikationsbranche blickt optimistisch
in die Zukunft. Fast 60 Prozent der Fach- und Führungskräfte in 
Deutschland erwarten, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei 
Jahren erfolgreicher sein wird als 2006. Die Entscheider stützen sich
dabei vor allem auf den Ausbau der Breitbandtechnik DSL. Fast neun 
von zehn Topmanagern sehen die "Digital Subscriber Line" als 
wichtigsten Geschäftszweig der Branche. Die schnellen Internetzugänge
werden ab 2007 einen Schub bekommen. Der Grund: Die Bundesnetzagentur
hat entschieden, dass die Deutsche Telekom künftig DSL-Leitungen auch
ohne Festnetzanschluss an die Konkurrenz verkaufen muss. In der Folge
wird die Monatsmiete für einen Breitbandanschluss deutlich sinken. 
Bis 2012 soll so für alle Bundesbürger der übertragungsstarke 
Internetzugang bereitgestellt werden. Das ist das Ergebnis der 
Online-Befragung TELCO-Trend, die im Auftrag von Steria Mummert 
Consulting in Kooperation mit der Fachzeitschrift "Tele Talk" 
durchgeführt wurde.
Die fallenden Preise zwingen die Unternehmen neue 
Dienstleistungspakete zu entwickeln, um im Wettbewerb zu bestehen. 
Die Gebühren für Telefondienstleistungen sanken bereits im Vergleich 
zum Vorjahr um insgesamt 3,7 Prozent. Doch vor allem das 
Mobilfunkgeschäft leidet mit einem Umsatzverlust von 11,7 Prozent 
unter dem Preisverfall. Beim Internet fiel der Rückgang im 
Jahresvergleich mit 4,5 Prozent vergleichsweise moderat aus. Das 
Festnetz verbuchte ein Minus von einem Prozent. Weg von Einzel- hin 
zu Kombiangeboten heißt die Devise der Anbieter. Fast zwei von fünf 
Topmanagern wollen in neue Geschäftsmodelle, wie beispielsweise 
preisgünstige Bündel aus Breitband- und Telefonanschluss, 
investieren. Jeder dritte Entscheider rechnet damit, auf diese Weise 
Wachstumsraten zwischen sechs und zehn Prozent zu realisieren. Ein 
Viertel erwartet sogar ein Umsatzplus von mehr als 21 Prozent.
Neben DSL bleibt der Mobilfunk wichtigstes Geschäftsfeld in der 
Telekombranche. 80,2 Prozent der Fach- und Führungskräfte stufen die 
Handy-Telefonie als bedeutendsten Zweig der mobilen Kommunikation 
ein. 68,9 Prozent setzen auf Kurznachrichten (SMS). Doch mit den 
klassischen Mobilfunkdienstleistungen können die Wettbewerber ihre 
Umsätze nicht mehr signifikant steigern. Der Grund: Discounter und 
neue Billigmarken drücken auf die Preise. Deshalb starten die 
etablierten Anbieter eine Angebotsoffensive mit innovativen 
Handy-Anwendungen. Ganz oben auf der Liste der Telco-Entscheider 
stehen dabei mobile Office-Dienste, wie E-Mail oder 
Kalenderfunktionen (41,5 Prozent), gefolgt von Klingeltönen (34 
Prozent) und dem mobilen Internet (22,6 Prozent). Ein weiterer Trend 
ist das Fernsehen per Mobiltelefon. Waren vor einem Jahr TV-Handys 
absolute Mangelware, hatte pünktlich zur Fußball-WM jeder Hersteller 
wenigstens ein Gerät auf dem Markt.
Mit den neuen Dienstleistungen wollen die Fach- und Führungskräfte
wechselbereite Kunden an ihr Unternehmen binden. Denn 60 Prozent der 
Verbraucher sind nach Ansicht der Unternehmen grundsätzlich bereit, 
bei einem anderen Anbieter zu unterschreiben, wenn dieser innovative 
Produkte und Dienstleistungen bereithält. Fast die Hälfte der 
Betriebe beabsichtigt daher zusätzlich Geld in die Entwicklung neuer 
Produkte und Anwendungen zu investieren. Zudem stecken zwei Drittel 
der Topmanager Geld in die Kundenbindung. Dafür entwickeln die 
Anbieter beispielsweise Bonussysteme. So können die Verbraucher 
gesammelte Treuepunkte gegen Gesprächsguthaben, Frei-SMS oder 
Sachprämien eintauschen. Um den Umsatz zu steigern, wollen die 
Telekommunikationsunternehmen darüber hinaus das Geschäft mit 
Senioren ausbauen.
Das Vertriebspotenzial mit der reifen Generation scheint enorm: 
Mehr als zwei von drei Telco-Entscheidern sehen in der Kundengruppe 
50 plus für ihr Unternehmen ein Marktvolumen von 11 Prozent oder 
mehr. Dabei beflügelt vor allem die Zahlungsbereitschaft der über 
50-Jährigen die Branche. Fast neun von zehn Anbietern sehen bei den 
Senioren großes Kaufpotenzial. Der Geschäftserfolg ist für die 
Unternehmen jedoch noch mit erheblichen strategischen 
Herausforderungen verbunden.
Denn zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft aus Sicht der 
Anbieter eine große Lücke. So wünschen sich fast neun von zehn 
Senioren einfache Preismodelle. Doch nur knapp 60 Prozent der 
Unternehmen sehen sich in der Lage, im bestehenden Tarifdschungel 
seniorengerechte Angebote zu schnüren. Aus Sicht der Generation 50 
plus sind die mobilen Endgeräte zudem schlecht handhabbar. Drei von 
vier der älteren Endverbraucher erwarten deshalb, dass die Anbieter 
verständliche Gebrauchsanleitungen beilegen. Rund die Hälfte der 
Betriebe gab an, dass entsprechende Leistungen derzeit nicht 
angeboten werden können. Dennoch zeigen sich die Unternehmen 
lernwillig.
Um die Waren besser an die Wünsche der älteren Verbraucher 
anzupassen, beabsichtigt fast jeder vierte Anbieter, die Produkte 
künftig von Senioren-Scouts testen zu lassen, bevor sie ins 
Verkaufsregal gelangen. Als Vertriebsweg stellen sich fast die Hälfte
der Telco-Entscheider Shop-in-Shop-Lösungen in Supermärkten oder 
Kaufhäusern vor. 40 Prozent sprechen sich dagegen für ein Festhalten 
am Verkauf in eigenen Filialen aus. Neuerungen wird es künftig auch 
beim Zahlverfahren geben. So soll das Handy bis 2009 immer stärker 
als Geldbörse dienen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht dafür
jedoch nur Potenzial bei der jüngeren Generation. Der Grund: Die 
Zielgruppe der 20- bis 29 - Jährigen nutzt das  Handy am häufigsten. 
Dadurch wächst auch die Bereitschaft für mobile Transaktionen.
Hintergrundinformationen
Der Berichtsband "TELCO Trend" stellt die Ergebnisse einer 
Online-Befragung dar, die von Juli bis August 2006 durchgeführt 
wurde. Dabei wurde untersucht, wie die Mitarbeiter der 
Telekommunikationsunternehmen heute und in Zukunft den 
Telekommunikationsmarkt einschätzen. Der TELCO Trend wird viermal im 
Jahr durchgeführt. Als Schwerpunktthema wurde in dieser Umfrage das 
Kundesegment 50 plus untersucht. Dabei nahmen 107 Fach- und 
Führungskräfte aus Deutschland und Österreich an der Umfrage teil.
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961 
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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