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Kreditwirtschaft: Gesetzliche Vorgaben treiben Risikomanagement voran

Hamburg (ots)

Aufsichtsrechtliche Vorgaben sind die wesentlichen
Triebfedern für Fortschritte im Risikomanagement der Banken. 86 
Prozent  der Fach- und Führungskräfte aus dem Kreditwesen sehen in 
der Umsetzung von Gesetzesvorhaben die entscheidende Kraft für 
Innovationen. Neben den EU-rechtlichen Vorgaben aus Basel II, die 
beispielsweise für bankaufsichtsrechtliche Überprüfungsprozesse hohe 
Anforderungen an das Risikomanagement stellen, haben auch Regelungen 
aus dem internationalen Anlegerschutz gewichtige Auswirkungen. 
Infolge von Bilanzskandalen müssen beispielsweise nach Vorgaben des 
Sarbanes-Oxley Act Unternehmensprozesse beschrieben werden. Ziel ist 
es, das Vertrauen der Anleger in die Richtigkeit der veröffentlichten
Finanzdaten von Unternehmen wiederherzustellen. Interne 
Notwendigkeiten werden dagegen nur von 55 Prozent  der 
Finanzdienstleister als wesentliche Ursache für die wachsende 
Bedeutung von Risikostrategien genannt. Vor allem im Zuge der 
Umsetzung bankaufsichtsrechtlicher Überprüfungsprozesse entstehen 
moderne Risikomanagement- und Steuerungssysteme, wodurch künftig die 
Gefahren in und außerhalb der Unternehmen besser kontrolliert und 
gesteuert werden können. Zu diesen Ergebnissen kommt die 
Potenzialanalyse Risikomanagement, die im Auftrag von Steria Mummert 
Consulting in Kooperation mit Banken+Partner und dem Lehrstuhl 
Bankwesen der Universität Leipzig durchgeführt wurde.
Das Risikomanagement ist bei den deutschen Kreditinstituten 
bereits fest etabliert: 87 Prozent  verfügen über eine hauseigene 
Risikostrategie, die den externen und internen Anforderungen gerecht 
wird. Das Potenzial sehen die Vorstände deutscher Banken dennoch 
nicht ausgeschöpft. Demnach wird in allen Bereichen der 
Risikosteuerungsstrategie ein Bedeutungszuwachs prognostiziert. Auf 
einer Skala von eins bis sieben steigt die durchschnittliche Relevanz
der Risikostrategie von aktuell 4,45 auf 5,55 Zähler . Dazu gehört 
beispielsweise die Risikoabwälzung auf Marktpartner durch Outsourcing
oder die Risikovermeidung durch Aufgabe von Geschäftsfeldern. Stärker
als geschäftsstrategische Überlegungen tragen aber gesetzliche 
Vorgaben zum Bedeutungszuwachs des Risikomanagements bei.
Eine große Herausforderung für die Banken stellen die per 1. 
Januar 2007 in Deutschland gültigen Mindestanforderungen an das 
Risikomanagement (MaRisk) dar. Die MaRisk setzen die 
bankaufsichtlichen Überprüfungsprozesse für die in Basel II 
geregelten Eigenkapitalvorschriften in deutsches Recht um. Als 
verbindliche Vorgabe müssen die MaRisk von den Kreditinstituten 
realisiert werden. Neu sind beispielsweise die Regelungen zu den 
operationellen Risiken, Zinsänderungsrisiken auf Gesamtinstitutsebene
und Liquiditätsrisiken. Hinzu kommen Empfehlungen zum Aufbau eines 
Gesamtbanksteuerungssystems und zur der Ausgestaltung des 
Risikocontrollings und Risikosteuerungssystems.
Interne Notwendigkeiten, wie die frühe Belastung durch 
Ausfallrisiken bei Vertragsabschlüssen, sowie sinkende Margen stufen 
55 Prozent  der Entscheider als wesentliche Ursache dafür ein, dass 
das Risikomanagement zunehmend an Bedeutung in den Häusern gewinnt. 
Ähnlich wird die Bedeutung der Marktveränderungen eingeschätzt. Die 
durch Globalisierung steigende Zahl der Wettbewerber ist in diesem 
Zusammenhang für 51 Prozent  von exponierter Bedeutung.
Als weniger relevant für den Bedeutungszuwachs des 
Risikomanagements bewerten die Finanzinstitute das Ziel, ihre 
Eigenkapitalrentabilität zu maximieren. Auch der Generationswechsel 
in der Informationstechnologie, wie beispielsweise eine Anpassung der
Kernbanksysteme, wirkt sich vergleichsweise gering auf das 
strategische Risikomanagement aus. Während 37 Prozent  die Ursache 
für den Bedeutungszuwachs in der Eigenkapitalmaximierung erkennen, 
erachten nur 29 Prozent  die IT-gestützte Sammlung, Auswertung und 
Steuerung von Risiken für ausschlaggebend.
Hintergrundinformationen
Die Potenzialanalyse Risikomanagement stellt die Ergebnisse einer 
Panelbefragung dar, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in 
Kooperation mit Banken+Partner und dem Lehrstuhl Bankwesen der 
Universität Leipzig durchgeführt wurde. Die Daten wurden von August 
bis Oktober 2006 erhoben. Zielgruppe waren 49 Vorstände deutscher 
Kreditinstitute.

Pressekontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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