Besser Leben mit chronischen Erkrankungen
DAK übernimmt Vorreiterrolle im deutschen Gesundheitswesen
Hamburg (ots)
Die DAK wird ab 2008 ganzheitliche Betreuungsprogramme für chronisch kranke Patienten starten. Die DAK will diese Patienten beim Umgang mit ihrer Krankheit zusätzlich zur ärztlichen Therapie in ihrer gesundheitsbezogenen Lebensführung unterstützen. Dadurch soll sich der Krankheitsverlauf verlangsamen, der Gesundheitszustand stabilisieren und möglichst verbessern. Zunächst soll das Konzept in den Ländern Bayern und Baden-Württemberg erprobt werden. Dafür hat die DAK mit dem Unternehmen Healthways GmbH einen Vertrag geschlossen.
Eine unmittelbare Folge der demografischen Entwicklung ist die steigende Zahl chronisch Erkrankter. Die Therapietreue und der therapiegerechte Lebensstil der Patienten sind eine zentrale Herausforderung bei der Versorgung dieser Patienten. Deshalb will die DAK beispielsweise Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes beraten und nachhaltig unterstützten, die ärztlich verordnete Therapie einzuhalten, die empfohlene Ernährungsweise konsequent umzusetzen oder gesundheitsorientierten Sport zu treiben. Die Patienten sollen lernen, mit ihrer Krankheit bewusst zu leben, sie selbst zu managen und einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln. Die Erfahrung zeigt, dass viele chronisch Kranke zwischen den Besuchen beim Arzt zusätzliche Unterstützung erwarten und benötigen, um sich therapiegerecht zu verhalten.
"Informationen und die Einbindung der Patienten in die Versorgungsprozesse werden immer wichtiger", erläutert DAK-Chef Herbert Rebscher den Ansatz der neuen Programme. "Uns geht es darum, eine Eskalation der Krankheit zu vermeiden. Einen Eingriff in die therapeutische Freiheit und die Entscheidungskompetenz des Arztes ist zu keinem Zeitpunkt mit den Programmen verbunden. Im Gegenteil, ärztliches Handeln wird unterstützt, die Empfehlungen und Entscheidungen des Arztes werden in den Alltag integriert. Die DAK und die Ärzte ergänzen sich in partnerschaftlichen Rollen." Die DAK wird mit diesem Angebot ihre Position als führender Anbieter von qualitätsgesicherten Gesundheitsdienstleistungen weiter ausbauen und eine Vorreiterrolle im deutschen Gesundheitsmarkt übernehmen.
Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) beurteilt die Zusammenarbeit positiv: "Meine Überzeugung ist, dass hier eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen Ärzten und nichtärztlichem Personal im Rahmen eines durchdachten Versorgungskonzeptes dem Wohl der Patienten dient", so Dr. Munte. Das neue Betreuungsprogramm für chronisch Kranke soll die Therapie des Arztes unterstützen und nicht ersetzen. Healthways wird bei der Beratung vor allem speziell geschulte Krankenschwestern einsetzen. Dr. Michael Klein, Geschäftsführer von Healthways Deutschland, verweist auf die lange Erfahrung seines Unternehmens bei der Betreuung von chronisch erkrankten Menschen. "Wir sind keine Konkurrenz zu Ärzten, sondern schaffen eine typische Win-Win-Situation für Patient und Arzt."
Chronische Erkrankungen sind häufig Zivilisationskrankheiten. Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen haben ihre Ursache meist in falschen Verhaltens- und Ernährungsweisen. Deshalb setzt die DAK auf eine ganzheitliche Betreuung, in der die Änderung des Lebensstils eine zentrale Rolle spielt. Bundesverbraucherminister Horst Seehofer begrüßt diese Initiative als wichtige Innovation im gesundheitlichen Verbraucherschutz. "Die Krankheit beginnt im Supermarkt - falsch eingekauft, Übergewicht. Aufgeklärte Patienten sind auch aufgeklärte Verbraucher," so Horst Seehofer.
Der Sachverständigenrat hatte in seinen Gutachten für das Bundesgesundheitsministerium mehrfach ein aktives Gesundheitsmanagement für chronisch Kranke empfohlen, um einerseits die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern und um andererseits die Versorgung wirtschaftlicher zu gestalten. Professor Eberhard Wille, Vorsitzender des Sachverständigenrates, begrüßt daher die Erprobung des neuen Versorgungsmanagements in Deutschland: "Hinsichtlich ihres Aufgabenspektrums empfinden viele Ärzte die derzeitige Situation ähnlich unbefriedigend wie die Vertreter zahlreicher nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe. Eine künftig geänderte Aufgabenverteilung und neue Kooperationsformen zwischen den ärztlichen und nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen eröffnen daher für alle Beteiligten, das heißt auch für die Patienten Chancen, auf eine Win-Win-Situation."
Healthways ist in den USA der führende Anbieter von ganzheitlichen Betreuungsprogrammen für chronisch Erkrankte. Die Programme von Healthways sind evidenz-basiert und bieten auf die Teilnehmer individuell zugeschnittene Lösungen. Diese Leistungen werden den Patienten in erster Linie per Telefon, per Post, aber auch per Mail und über das Internet zur Verfügung gestellt.
Kontakt:
Jörg Bodanowitz,
Tel. 040/2396-1409,
joerg.bodanowitz@dak.de
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