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Baden-Württemberg: Krankenstand sinkt 2021 deutlich

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Beschäftigte in BaWü fehlten im ersten Halbjahr 2021 so wenig wie seit Jahren nicht mehr. Der Krankenstand ist landesweit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen. Mit 3,0 Prozent liegt er damit weiterhin unter dem Bundesniveau (3,7 Prozent). Hintergrund dieses niedrigen Krankenstands ist der massive Rückgang der Atemwegserkrankungen (minus 70 Prozent). Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemeldung.

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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Baden-Württemberg

Baden-Württemberg: Krankenstand sinkt 2021 deutlich

  • DAK-Studie zeigt im 1. Halbjahr 2021 rund 15 Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreshalbjahr
  • Homeoffice-geeignete Berufe am stärksten betroffen
  • Massiver Rückgang bei den Atemwegserkrankungen

Beschäftigte in Baden-Württemberg fehlten im ersten Halbjahr 2021 so wenig wie seit Jahren nicht mehr. Der Krankenstand ist landesweit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen. Mit 3,0 Prozent liegt er zudem deutlich unter dem Bundesniveau (3,7 Prozent). Das bedeutet, dass an jedem Tag in Baden-Württemberg durchschnittlich 30 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben waren (im Bund: 37 von 1.000). Hintergrund dieses niedrigen Krankenstands ist der massive Rückgang der Atemwegserkrankungen (minus 70 Prozent). Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit für Baden-Württemberg hervor. Die Kasse sieht die geltenden Abstands- und Hygienemaßnahmen während der Pandemie als Ursache. Der Rückgang betrifft alle Berufsgruppen, zeigt sich jedoch besonders dort, wo Beschäftigte vermehrt im Homeoffice arbeiten konnten. Dem massiven Rückgang bei den Atemwegserkrankungen stehen leichte Anstiege bei Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Leiden gegenüber. Sie gehören weiterhin zu den wichtigsten Ursachen für Krankschreibungen.

Laut Studie der DAK-Gesundheit hatten die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 15,3 Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Arbeitnehmern, die während der Pandemie verstärkt im Homeoffice arbeiten konnten: So hatten Beschäftigte in Rechts- und Verwaltungsberufen sowie in der Finanzdienstleistung einen Rückgang von 30 beziehungsweise 29 Prozent. Im Bereich Unternehmensführung und Unternehmensorganisation waren es 26 Prozent weniger Fehltage als im ersten Halbjahr 2020. „Wir sehen, dass Homeoffice und verstärkte Hygienemaßnahmen sich positiv auf den Krankenstand ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona, auch andere gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen“, sagt Siegfried Euerle, Leiter der DAK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Landesweit ging nicht nur die Anzahl der Ausfalltage zurück, auch die Betroffenenquote ist gesunken. Diese lag mit 23,2 Prozent knapp acht Prozentpunkte unter dem Vorjahreshalbjahr (1. Halbjahr 2020: 30,9 Prozent). Im Umkehrschluss bedeutet das: Mehr als drei Viertel aller Beschäftigten waren im ersten Halbjahr 2021 kein einziges Mal krankgeschrieben.

Auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte kamen im ersten Halbjahr dieses Jahres in Baden-Württemberg durchschnittlich 40 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein massives Minus von rund 70 Prozent. (1. Halbjahr 2020: 134 Fehltage). Während im ersten Halbjahr 2020 Bronchitis und Co. die häufigste Ursache für Krankmeldungen waren, rangieren diese aktuell nicht mehr unten den Top-3 Krankheiten, die am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit führen. Auch in den Verkaufsberufen im Einzelhandel sind Atemwegserkrankungen von 128 Fehltagen je 100 Beschäftigte auf 40 Fehltage zurückgegangen. „Die wegen der Pandemie eingeführten Maßnahmen haben sich als wirkungsvoller Infektionsschutz erwiesen. Wir haben in der Arbeitswelt, etwa mit Plexiglasscheiben vor den Supermarktkassen einen neuen Standard erreicht, den wir nicht mehr aufgeben sollten“, so Euerle.

Die meisten Fehltage wurden wegen Rückenleiden oder anderer Muskel-Skelett-Probleme verzeichnet. Fast ein Viertel des Arbeitsausfalls war darauf zurückzuführen (24,6 Prozent). Für fast ein Fünftel (18 Prozent) des Krankenstands waren psychische Erkrankungen verantwortlich. Sie liegen in der aktuellen Statistik der häufigsten Krankheiten auf Rang zwei. „Die Pandemie mit allen ihren Begleiterscheinungen kann auf psychische Erkrankungen wie ein Verstärker wirken“, so Euerle. In manchen Berufsgruppen, beispielsweise bei Erzieherinnen und Erziehern sind Depressionen und andere psychische Leiden schon jetzt die häufigste Ursache für das Fehlen im Job. Siegfried Euerle befürwortet daher Bestrebungen der Politik, für chronisch psychisch Erkrankte besondere Versorgungsformen zu fördern. „Strukturierte Behandlungsprogramme für Menschen mit Depressionen sind in Vorbereitung. Wir brauchen sie so schnell wie möglich.“

Für die Studie hat das Berliner IGES Institut Daten von rund 260.000 bei der DAK-Gesundheit versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Baden-Württemberg ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten aus der Zeit von Januar bis einschließlich Juni 2021, für die eine Krankmeldung an die Kasse geschickt wurde.

Anteil an Fehltagen im Halbjahres-Vergleich

Erstes Halbjahr 2021

1. Muskel-Skelett-System (24,6 Prozent)

2.. Psychische Erkrankungen (18,0 Prozent)

3. Verletzungen und Vergiftungen (13,5 Prozent)

4. Atmungssystem (7,4 Prozent)

5. Unspezifische Symptome (5,2 Prozent)

6. Neubildungen (5,2 Prozent)

7. Verdauungssystem (4,7 Prozent)

8. Nervensystem, Augen, Ohren (4,5 Prozent)

9. Kreislaufsystem (3,7 Prozent)

10. Infektionen (3,3 Prozent)

Erstes Halbjahr 2020

1. Atmungssystem (21,0 Prozent)

2. Muskel-Skelett-System (19,8 Prozent)

3. Psychische Erkrankungen (15,1 Prozent)

4. Verletzungen und Vergiftungen (10,6 Prozent)

5. Infektionen (5,7 Prozent)

6. Unspezifische Symptome (4,4 Prozent)

7. Neubildungen (4,2 Prozent)

8. Nervensystem, Augen, Ohren (4,2 Prozent)

9. Verdauungssystem (4,0 Prozent)

10. Kreislaufsystem (3,3 Prozent)

Sönke Krohn

DAK-Gesundheit
Pressesprecher 

Gotenstr. 12, 20097 Hamburg

Tel. 040 897 2130 1184, Mobil 0172 517 34 22
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