Sachsen: Weniger geimpfte Kinder – im Ländervergleich dennoch Spitze
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- DAK-Sonderanalyse untersucht Versorgungsdaten der Jahre 2019 bis 2021
- Starker Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge
- Landeschefin Enenkel warnt vor Folgen der Impflücke
In Sachsen sind die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 eine Abnahme von 14 Prozent. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge (minus 40 Prozent). Im bundesweiten Vergleich beim Anteil geimpfter Kinder ist Sachsen aber weiterhin Spitze: Platz zwei hinter Bayern. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des sächsischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Sachsen
Sachsen: Weniger geimpfte Kinder – im Ländervergleich dennoch Spitze
- DAK-Sonderanalyse untersucht Versorgungsdaten der Jahre 2019 bis 2021
- Starker Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge
- Landeschefin Enenkel warnt vor Folgen der Impflücke
In Sachsen sind die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 eine Abnahme von 14 Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wurden im Freistaat somit rund 47.000 weniger Mädchen und Jungen geimpft. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge (minus 40 Prozent). Im bundesweiten Vergleich beim Anteil geimpfter Kinder ist Sachsen aber weiterhin Spitze: Platz zwei hinter Bayern. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des sächsischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Dafür wurden ambulante Behandlungsdaten von sächsischen DAK-versicherten Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich untersucht und mit der Situation vor der Pandemie verglichen. DAK-Landeschefin Christine Enenkel warnt vor den Folgen der Impflücke.
„Auch wenn Sachsen im bundesweiten Impf-Vergleich sehr gut abschneidet, sind die Ergebnisse unseres Reports ein Warnsignal. Wir müssen verhindern, dass junge Menschen plötzlich wieder durch Krankheiten gefährdet werden, die als fast ausgerottet galten“, sagt Christine Enenkel, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Sachsen. „Dabei sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen der Schlüssel, denn in den Kinderarztpraxen finden die nötige Aufklärung und Beratung statt.“ Die DAK-Analyse zeigt allerdings: In Sachsen nahm neben dem Anteil der geimpften Kinder und Jugendlichen auch die Zahl der Arztbesuche ab. So gingen hochgerechnet rund 98.000 weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie (minus 16 Prozent). Deshalb intensiviere die Kasse die Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendärzten und der Politik. „Ziel muss sein, dass Eltern und Kinder wieder häufiger die Möglichkeit der Früherkennung nutzen“, so Enenkel.
In Sachsen deutlichere Rückgänge als im Bundesschnitt
Sowohl bei Erstimpfungen als auch bei den meisten Gesamtimpfungen fallen die Rückgänge in Sachsen stärker aus als im Bundesschnitt. Unter Gesamtimpfungen werden sowohl die erste und letzte Dosis eines Impfzyklus sowie Auffrischimpfungen zusammengefasst. Bei den Gesamtimpfungen ist die Abnahme in Sachsen besonders deutlich bei Immunisierungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung (minus 36 Prozent) sowie gegen Rotaviren (minus 27 Prozent). Hier wurden 2021 jeweils rund 15.000 weniger Kinder und Jugendliche geimpft. Ebenfalls stark rückläufig waren die Gesamtimpfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken C (jeweils minus 22 Prozent).
Bundesweit zweithöchster Anteil geimpfter Kinder
Trotz der Rückgänge erreicht Sachsen im Ländervergleich beim Anteil geimpfter Kinder im Jahr 2021 mit rund 40 Prozent den zweithöchsten Wert. Nur in Bayern war der Anteil höher (rund 42 Prozent). Damit liegt der Freistaat deutlich über dem Bundesdurchschnitt von knapp 33 Prozent.
40 Prozent weniger HPV-Erstimpfungen
Bei HPV-Impfungen zur Krebsvorsorge gingen die Zahlen 2021 in Sachsen besonders stark zurück: So sanken Gesamtimpfungen um 28 Prozent und Erstimpfungen um 40 Prozent. Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Insgesamt wurden in Sachsen deutlich weniger Kinder und Jugendliche erstmalig gegen HPV geimpft als im Bundesdurchschnitt (minus 24 Prozent). Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen.
„Die Corona-Pandemie hat die Aufmerksamkeit des Gesundheitssystems und der Öffentlichkeit enorm gefordert, sodass Maßnahmen und Informationen zur Krebsprävention bei Kindern und Jugendlichen in den Hintergrund geraten sind“, so Dr. med. Alexa Meyer, Business Unit Director Vaccines bei der MSD Sharp & Dohme GmbH. „Es braucht jetzt gemeinsame Anstrengungen aller Akteure und eine politische Priorität, um die HPV-Impfung und damit verbundene Präventionsmöglichkeiten für Mädchen und Jungen wieder zum Gegenstand der öffentlichen Wahrnehmung zu machen. Nur dann können die in der Pandemie entstandene Lücke zeitnah geschlossen und die Kinder vor einer möglichen Krebserkrankung geschützt werden.“
Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs, Anal- und Peniskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum verursachen. Eine Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Enenkel erklärt: „Wir übernehmen die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-Jährigen.“ Damit gehe die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus. Informationen zur HPV-Impfung gibt es unter: www.dak.de/hpv
Für den sächsischen Kinder- und Jugendreport untersuchte das Wissenschaftsteam von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 19.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Sachsen versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 bis 2021. Beispielsweise flossen aktuell Daten aus 85.000 Arztbesuchen und 21.000 Impfungen in die Analyse ein.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon mehr als 150.000 in Sachsen, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.
Kontakt:
Stefan Wandel
DAK-Gesundheit Pressesprecher Sachsen und Bayern
Freiberger Str. 37, 01067 Dresden Haidenauplatz 3, 81667 München Tel. 089 90901981128, Mobil 0160 5320898 stefan.wandel@dak.de www.dak.de/presse