Personalmangel macht Rheinland-Pfälzer krank
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In Rheinland-Pfalz erleben 52 Prozent der Berufstätigen in ihrem Arbeitsalltag regelmäßig Personalmangel. Dadurch sind Beschäftigte besonders betroffener Berufsgruppen deutlich öfter krank. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport. Die Studie „Gesundheitsrisiko Personalmangel“ dokumentiert auch die gesundheitlichen Folgen durch den zunehmenden Druck: Bei ständigen Personalengpässen ist mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer komplett erschöpft, viele leiden unter Beschwerden wie Kopfschmerzen. 70 Prozent der Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel im Job haben in den vergangenen Monaten auch krank gearbeitet.
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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Rheinland-Pfalz
Personalmangel macht Rheinland-Pfälzer krank
- DAK-Gesundheitsreport untersucht Gesundheitsrisiken und Krankenstand der Beschäftigten in Engpassberufen
- Betroffene leiden vermehrt unter Beschwerden wie Erschöpfung oder Kopfschmerzen
- Krankenkasse warnt vor Teufelskreis und wirbt für Betriebliches Gesundheitsmanagement
In Rheinland-Pfalz erleben 52 Prozent der Berufstätigen in ihrem Arbeitsalltag regelmäßig Personalmangel. Dadurch sind Beschäftigte besonders betroffener Berufsgruppen deutlich öfter krank. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport. Die Studie „Gesundheitsrisiko Personalmangel“ dokumentiert auch die gesundheitlichen Folgen durch den zunehmenden Druck: Bei ständigen Personalengpässen ist mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer komplett erschöpft, viele leiden unter Beschwerden wie Kopfschmerzen. 70 Prozent der Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel im Job haben in den vergangenen Monaten auch krank gearbeitet. Die DAK-Gesundheit warnt vor einem Teufelskreis und appelliert an die Arbeitgeber, das Potenzial von Betrieblichem Gesundheitsmanagement besser zu nutzten.
Für den DAK-Gesundheitsreport wurden die Daten von mehr als 150.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Rheinland-Pfalz ausgewertet und rund 200 erwerbstätige Männer und Frauen im Land repräsentativ durch das Forsa-Institut befragt. Laut Studie erlebt die Hälfte der Befragten regelmäßig Personalmangel im Job mit deutlichen körperlichen und psychischen Folgen. „Diese Ergebnisse dürfen nicht ignoriert werden“, sagt Rainer Lange, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz. „Personalmangel kann zu mehr Stress und Belastungen führen, das treibt oft den Krankenstand hoch. Die Folge sind mehr Fehltage, was die Situation wiederum weiter verschärft. So droht ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss.“ Lange schlägt den Arbeitgebern eine Offensive im Betrieblichen Gesundheitsmanagement vor: Die Beschäftigten müssen auch bei einer dünnen Personaldecke die Chance haben, gesund zu bleiben. Dafür Arbeit muss entsprechend organisiert werden.“
Personalmangel beeinflusst den Krankenstand
Laut DAK-Gesundheitsreport gibt es in den Berufsgruppen, in denen die Personalnot am größten ist, auch die meisten Fehltage unter den Arbeitnehmerinnen und -nehmern. Zwar war nach den Auswertungen der Krankenkasse das dritte Pandemiejahr 2022 in Rheinland-Pfalz generell das Jahr mit dem höchsten Krankenstand seit 25 Jahren. Doch die Auswertung aller Krankschreibungen von DAK-versicherten Beschäftigten zeigt: In den Berufsgruppen mit dem größten Fachkräftemangel lag der Krankenstand noch deutlich über dem Durchschnitt von 5,7 Prozent. So waren es bei den Beschäftigten in der Altenpflege 7,7 Prozent – im Schnitt waren dort also an jedem Tag des Jahres 77 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben. Im Bereich der Maschinen- und Fahrzeugtechnik lag der Krankenstand bei 7,2 Prozent, in der Kinderbetreuung bei 7,0 Prozent.
Erschöpfung, Schlafstörungen und Schmerzen
„Wenn ständiger Personalmangel zum Trend wird, ist dies alarmierend. Diese Überlastung kann die Gesundheit entscheidend beinträchtigen“, sagt Rainer Lange. Laut Befragung zum DAK-Gesundheitsreport stehen die Betroffenen unter starkem Termin- und Leistungsdruck, machen Überstunden und versäumen Pausen. Wer regelmäßig Personalmangel erlebt, kann in der Freizeit oft nicht abschalten, verzichtet auf Sport und findet wenig Zeit für Hobbys, Familie und Freunde. In der Folge sind mehr als die Hälfte der Betroffenen ständig müde und erschöpft (56 Prozent). Auch andere Beschwerden treten in der Gruppe häufig oder sehr häufig auf: Knapp ein Drittel hat Schlafstörungen (29 Prozent), etwas mehr als ein Drittel hat Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenschmerzen (38 Prozent). Jeder und jede Vierte leidet unter Kopfschmerzen.
Mehr Präsentismus in betroffenen Berufsgruppen
Einige Beschäftigte in Rheinland-Pfalz haben aus der problematischen Situation bereits für sich Konsequenzen gezogen. Sechs Prozent haben ihre Arbeitszeit reduziert und 19 Prozent erwägen, dies zu tun – was die Arbeitslast der übrigen Kolleginnen und Kollegen noch weiter erhöhen dürfte. Diejenigen, die bleiben, neigen verstärkt zu Präsentismus, indem sie auch bei Krankheit arbeiten. Je ausgeprägter der Personalmangel ist, desto häufiger zeigt sich dieses Verhalten. Die große Mehrheit (70 Prozent) derjenigen, die regelmäßig Personalmangel erleben, hat in den vergangenen zwölf Monaten auch krank gearbeitet. In Belegschaften ohne erlebten Personalmangel gilt dies nur für knapp die Hälfte.
Experten bestätigen Zusammenhang von Personalmangel und Krankenstand
Professorin Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen ergänzt die Studienergebnisse der DAK-Gesundheit: „Die verbliebenen Beschäftigten müssen im Betrieb gehalten werden. Vor allem muss man sie gesund erhalten. Wenn die Betriebe weiterwachsen wollen, sind die Beschäftigten ein knappes Gut, das nicht noch knapper werden darf.“ Es sei eine existenzielle Frage und ökonomische Notwendigkeit für Unternehmen, sich mit der Gesundheit ihrer Beschäftigten auseinanderzusetzen. „Dabei geht es vor allem um die Rahmenbedingungen. Wie gestalte ich die Rahmenbedingungen, dass sie nicht krank machen, dass sie die Menschen gesund halten, dass sie ihre Energie richtig herausholen? Wir reden über Kultur, über Organisation, über Prozessgestaltung, über Strukturen, über gesunde Führung, über gesunde Personalentwicklung und über gesunde Laufbahnplanung“, so Rump.
Gesundheitsaspekte vielfach ohne Beachtung bei täglicher Arbeit
Die Befragung zum Report zeigt auch, dass in den Betrieben der Gesundheitsschutz bei Personalmangel noch nicht ausreichend Thema ist. Von den Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel hat rund ein Viertel (28 Prozent) den Eindruck, dass in ihrem Betrieb die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert wird. Bei den Beschäftigten ohne Personalmangel gaben dies hingegen 43 Prozent an. „Gerade wenn betriebliche Aufgaben unter den Zwängen des Mangels zu meistern sind, sollten die Arbeitgeber und Unternehmen die gesundheitliche Dimension stärker in den Fokus rücken“, so Lange. Dabei könne das Potenzial von Betrieblichem Gesundheitsmanagement noch viel mehr genutzt werden. „Vorausgesetzt, alle Beteiligten sind bereit, sich neuen Wegen zu öffnen und die vorhandenen Angebote zu nutzen“, sagt der DAK-Landeschef. Die DAK-Gesundheit plädiere für ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement. „Wir unterstützen Unternehmen dabei, Arbeit so zu organisieren, dass sie für Führung und Beschäftigte möglichst gut zu bewältigen ist. Es geht unter anderem um eine Reduktion von Stress und um eine gute Balance von Arbeit, Erholung und privaten wie gesellschaftlichen Aufgaben.“
Aktuell veranstaltet die Krankenkasse Online-Vorträge zum Thema „wie BGM bei Personalmangel unterstützen kann“.
Infos zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der DAK-Gesundheit und Anmeldung zu den Online-Vorträgen unter: www.dak.de/bgm
Freundliche Grüße
Sandra Scheuring DAK – Gesundheit
Unternehmenskommunikation / Public Relations Pressesprecherin für Hessen und Rheinland-Pfalz
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