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WirtschaftsVereinigung Metalle

NE-Metallindustrie fordert international wettbewerbsfähige Stromlieferverträge

Berlin (ots)

Die Versorgung der energieintensiven Industrien in
Deutschland mit Strom zu international wettbewerbsfähigen Preisen ist
akut gefährdet, erklärte die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) in
Berlin. Die drastischen Strompreiserhöhungen und weitere
Ankündigungen hierzu gefährden die Produktion von Aluminium und
Kupfer in Deutschland nachhaltig und viele hundert mittelständische
Arbeitsplätze der Verarbeiter.
Der Domino-Effekt "erst die Hütten, dann die Verarbeitung" werde
vor dem Hintergrund der Globalisierung von der Politik und den
Stromkonzernen unterschätzt.
Für die Stromversorger sei es vielleicht nicht dramatisch, den
ersten industriellen Kunden zu verlieren, den letzten jedoch allemal.
Schließlich sitzen wir in einem Boot.
Verlagerung der Metallproduktion ins Ausland sei auch aus
Umweltgründen der falsche Weg, weil in vielen dieser Länder mit weit
niedrigeren Umweltstandards gearbeitet würde, so Präsident Dr. Karl
Heinz Dörner.
Nach einer Prognose der WVM werden sich die Strompreise für die
Metallindustrie im Vergleich von 2001 zu 2006 um bis zu 70 Prozent
erhöhen. Das Gegenteil der angestrebten Liberalisierung wäre damit
erreicht. Die deutschen Industriestrompreise liegen schon heute etwa
20 Prozent höher als vor zwei Jahren und seien mit Ausnahme von
Italien die höchsten in Europa.
Die WirtschaftsVereinigung Metalle hält es für notwendig, die
anstehende Novelle des Energierechts zu nutzen, Bedingungen für einen
fairen und funktionierenden Wettbewerb auf den deutschen und
europäischen Energiemärkten nach einem Vergleichsmarktkonzept zu
erreichen. Schon jetzt seien die Netzgebühren in Deutschland dreimal
höher als in den benachbarten Niederlanden. Die nationale
Gesetzgebung müsse bei der Novellierung des
Energiewirtschaftsgesetzes das europäische Gleichgewicht beachten und
mehr Markt durch eine dynamische Anreizregulierung ermöglichen.
Die Leipziger Strombörse EEX biete keine ausreichende Transparenz.
Wie immer die Preise zustande kämen, sie seien keine Basis für
Langfristverträge, die ein Überleben der Produktion der
Nichteisen-Metalle in Deutschland ermögliche.
Unzufrieden zeigte sich Dörner mit der Fortschreibung des EEG und
der damit verbundenen Härtefallklausel für die energieintensive
Industrie. Die stetig wachsende Windstrommenge führe zu erheblichen
und schnell steigenden Kosten für den Ausbau der Netze und für die
Vorhaltung von fossilbefeuerten Reservekraftwerken, um die
schwankende Stromproduktion von Windenergieanlagen abzusichern. Trotz
der Härtefallklausel sei die NE-Metallindustrie durch die staatliche
Förderung der erneuerbaren Energien in der jetzigen Form im
internationalen Vergleich eindeutig belastet.
Wer in dieser Situation wie Vertreter der Grünen über ein
verschärftes nationales Klimakonzept oder weitere Belastungen der
energieintensiven Industrie bei der Ökosteuer nachdenke, vertrete
allenfalls Klientel - aber keine Standortpolitik. Dieses Szenario sei
über den Kurs der schleichenden Deindustrialisierung hinaus geeignet,
den Weg industrieller Vertreibung zu beschleunigen. Das ist das
Letzte, was der Standort Deutschland brauche, so die WVM.
Die WirtschaftsVereinigung Metalle erwartet in den kommenden
Wochen deutliche Signale von der Stromwirtschaft und der Politik
zugunsten des Standortes Deutschland und für die Zukunftssicherung
der energieintensiven Industrie.

Pressekontakt:

Weitere Informationen:
WirtschaftsVereinigung Metalle
- Hauptstadtbüro -
Martin Kneer
Wallstr. 58
10179 Berlin
Tel. 030/72 62 07-115
Fax 030/72 62 07-199

Original-Content von: WirtschaftsVereinigung Metalle, übermittelt durch news aktuell

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