Existenzminimum zu niedrig
Familien mit älteren Kindern und Kranke schlechter dran
Freiburg (ots)
Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband der Meinung, dass das soziokulturelle Existenzminimum für Bedürftige ab Januar 2005 nicht mehr gewahrt ist. Der DCV kritisiert, dass das Arbeitslosengeld II und die gleich hohe Sozialhilfe nicht genügend die Kosten von Bedürftigen für ihre Gesundheit berücksichtigen. Seit der letzten Gesundheitsreform müssen sie Zuzahlungen und vor allem nicht verschreibungspflichtige Medikamente jetzt aus eigener Tasche bezahlen. Kosten für Salben und Grippemittel können sich für Bedürftige sehr wohl summieren.
Außerdem fordert der Deutsche Caritasverband, dass das Existenzminimum nach einer öffentlichen Debatte in einem transparenten Verfahren ermittelt wird. Er kritisiert das Vorgehen der Bundesregierung, die in diesem Jahr die neue Grundsicherung ohne Berücksichtigung der Einsprüche der Freien Wohlfahrtspflege und der Betroffenenverbände festgesetzt hat.
Eine Härte stellt die neue Grundsicherung vor allem für Familien dar. Die Hilfe für die 1,1 Millionen Kinder in Sozialhilfehaushalten und noch einmal 350.000 Kinder in Arbeitslosenhilfehaushalten wurde neu festgesetzt. Kinder unter sieben Jahren bekommen mehr, dafür aber gibt es für ältere Kinder jetzt weniger. Dies obwohl die Kosten für Kinder mit zunehmendem Alter steigen. Einer bedürftigen Familie mit zwei Kindern über 14 Jahren stehen unter Berücksichtigung der Zuzahlungen im Gesundheitsbereich künftig monatlich etwa 80 Euro weniger zur Verfügung als noch Ende 2003.
Kontakt: Dr. Thomas Becker, Bereichsleiter Koordination Sozialpolitik beim Deutschen Caritasverband, Tel. 0761/200245, E-Mail: Thomas.Becker@caritas.de
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