Die VC sieht sich in ihrer Haltung durch die jüngsten Äußerungen der Kapitalseite bestätigt.
Die VC sieht sich in ihrer Haltung durch die jüngsten Äußerungen der Kapitalseite bestätigt.
Frankfurt am Main, 5. Dezember 2024 – Die Vereinigung Cockpit (VC) begrüßt die jüngsten öffentlichen Äußerungen von verschiedenen Vertretern der Kapitalseite, die eine kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Strategie des Lufthansa-Managements fördern. „Es ist ein wichtiges Signal, dass auch auf Kapitalseite zunehmend Verständnis dafür entsteht, dass die gegenwärtige Unternehmensführung dringend Kurskorrekturen vornehmen muss“, erklärt Dr. Andreas Pinheiro, Präsident der VC.
Die Kapitalseite hat erkannt, dass die Strategie der Lufthansa Group weder die gewünschten Ergebnisse bringt noch für alle Stakeholder nachvollziehbar ist. Ein deutliches Zeichen hierfür ist u.a. die unzufriedenstellende Entwicklung des Aktienkurses. Der Handlungsbedarf ist immanent. „Wir haben diese Probleme seit Jahren auf verschiedenen Ebenen gegenüber dem Management adressiert. Zuletzt haben wir dies auch öffentlich in unserer Pressemitteilung vom 7. November 2024 thematisiert: Verantwortung für wirtschaftlichen Erfolg darf nicht auf staatliche Vorgaben geschoben werden“, so Katharina Dieseldorff, Vizepräsidentin der VC.
„Ein Ende der destabilisierenden Experimente ist überfällig“
Ein Teil der aktuellen Strategie, die aus Sicht der VC einer Korrektur bedarf, ist der Ansatz „Teile und Herrsche“. „In einer Krise bedarf es Geschlossenheit und keiner tarifpolitischen Winkelzüge, die letztendlich nur Verlierer hervorbringen. Die zunehmende Komplexität des Unternehmens und die andauernde Neuschaffung von AOCs (Air Operator Certificates) sind nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein kaum beherrschbares und belastendes Problem. Es verwirrt zudem die Kundinnen und Kunden und erfüllt nicht ihre Erwartungen an die Lufthansa“, erläutert Dr. Pinheiro.
Die VC stellt klar, dass die angeführte Komplexität der Tarifvereinbarungen, die im Übrigen gemeinsam mit dem Management vereinbart wurden, lediglich ein Teilaspekt und nicht die Grundursache der aktuellen Probleme ist. „Wir stehen bereit, eine Neuordnung anzupacken, die nachhaltig ist und die berechtigten Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich wieder auf das zu besinnen, was die Lufthansa stark und erfolgreich gemacht hat.“
Fachkompetenz und Lösungsvorschläge statt abstrakter Schlagworte
Die VC kritisiert eigennützige Kommentare von der Seitenlinie mit abstrakten Schlagworten wie „Mut“ und „Durchsetzungskraft“ als wenig zielführend. „Wir können als Fachgewerkschaft für die Pilotinnen und Piloten konkrete Lösungsvorschläge für die Themen anbieten, die unsere Mitglieder betreffen“, betont Dr. Pinheiro.
Statt destabilisierende Experimente fortzuführen, ruft die VC das Management auf, gemeinsam konstruktiv den Weg aus der Krise zu gestalten – zum Wohle der Lufthansa und aller Stakeholder.
Solidarität mit den Kollegen und Kolleginnen der Lufthansa CityLine
Die jüngsten Arbeitsplatzbedrohungen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen der Lufthansa CityLine seien ein weiteres Beispiel für die bisher wenig konstruktive Herangehensweise des Managements. „Die Androhung von Arbeitsplatzverlust ist sicher kein Weg, um Stabilität und Vertrauen aufzubauen. Beides werden wir aber brauchen, um eine echte Veränderung hinzubekommen und nicht nur Symptome zu behandeln“, so Dieseldorff.
Frank Blanken, Pressesprecher, +49 151 159 058 95 VC Pressestelle, +49 69 / 695976 102
Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von rund 9.600 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.
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