Alle Storys
Folgen
Keine Story von Caravaning Industrie Verband (CIVD) mehr verpassen.

Caravaning Industrie Verband (CIVD)

Caravaning als Urlaubsform boomt auch in Krisenzeiten: Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans nur knapp unter Vorjahresniveau

Ein Audio

  • civd_pk2023-interview-pfaff.MP3
    MP3 - 4,3 MB - 03:06
    Download

Frankfurt am Main (ots)

Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD) vermeldet 14 Milliarden Euro Umsatz für 2022

INTERVIEW MIT CIVD-PRÄSIDENT HERMANN PFAFF

Anmoderation:

Die Caravaning-Branche in Deutschland hat ein außergewöhnliches Jahr 2022 hinter sich - im positiven wie im negativen Sinne. Der Trend zum Urlaub mit Reisemobil oder Caravan boomt nach wie vor. Das beweisen die gut gefüllten Auftragsbücher aller Caravaning-Unternehmen. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr aber weniger Neufahrzeuge zugelassen als in den beiden Jahren zuvor. Hauptgründe dafür waren Probleme bei den Lieferketten als Folge des Ukraine-Kriegs. Die damit einhergehende Inflation und gestiegene Energiepreise erschwerten die Situation zusätzlich. Trotz dieser Herausforderungen gab Hermann Pfaff, Präsident des Branchenverbandes CIVD, auf der heutigen (16.01.2023) digitalen Jahrespressekonferenz das drittbeste Ergebnis der Branchengeschichte bekannt. Wir haben uns mit ihm über das abgelaufene Geschäftsjahr, kommende Herausforderungen und Neuigkeiten sowie seine Prognose für 2023 unterhalten.

1. Herr Pfaff, wie haben sich die Krisen im vergangenen Jahr auf die Caravaning-Branche ausgewirkt?

Es war natürlich ein sehr herausforderndes Jahr für die Caravaning-Branche. Ich glaube nicht, dass ich, der nun schon über 40 Jahre in der Branche ist, eine ähnliche Situation schonmal erlebt habe. So hatten wir auf der einen Seite Anfang des Jahres gut gefüllte Auftragsbücher, konnten die Aufträge aber nicht abarbeiten, weil eben Material und vor allem Chassis gefehlt haben. (0:21)

2. Der Trend zum Urlaub mit dem Reisemobil oder Caravan ist also nach wie vor ungebrochen. Was fasziniert die Menschen so sehr an dieser Urlaubsform?

Den Boom haben wir ja schon seit einigen Jahren und der Trend geht immer weiter zu individuellem, unabhängigem und naturnahem Urlaub. Die Leute machen heutzutage nicht mehr so lange Urlaub, wollen dafür aber spontan verlängerte Wochenenden nutzen und kürzer Urlaub machen. Dafür eignet sich insbesondere ein Reisemobil oder Caravan. (0:18)

3. In Summe setzte die Caravaning-Branche im vergangenen Jahr 14 Milliarden Euro um. Wie zufrieden sind Sie als CIVD-Präsident mit diesem neuen Rekordwert?

Wenn man die Umstände und das Umfeld im letzten Jahr gesehen hat, kann man mit einem Zuwachs im Umsatz sehr zufrieden sein. Es wird wenige Branchen geben, die das ebenfalls in der Form so haben. (0:12)

4. Der Erfolg der Branche ist vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen gar nicht hoch genug einzuschätzen. Mit welchen Hürden hatten und haben die Hersteller vor allem zu kämpfen?

Das größte Problem sind die Lieferketten. Das heißt, dass Chassis, Material und Komponenten fehlen, sodass wir Fahrzeuge gar nicht erst produzieren können. Auf der anderen Seite warten unsere Kunden dann länger auf ihre Fahrzeuge. (0:13)

5. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat der CIVD mit der Fachrichtung "Caravan- und Reisemobiltechnik" die erste eigene Ausbildungsform der Branche entwickelt. Welche Chancen erhoffen Sie sich davon?

Wir haben schon in den letzten Jahren darauf hingearbeitet, den neu geschaffenen Beruf "Caravan- und Reisemobiltechniker" einzuführen. Das ist uns nun gelungen, sodass ab August die ersten Auszubildenden in diesen Fachrichtungen ins Berufsleben einsteigen können. Wir sind natürlich sehr froh, dass wir das erste Mal für unsere Industrie einen eigenen Beruf entwickeln konnten und den auch umsetzen können. Denn für die folgenden Jahre benötigen wir sicherlich mehr junge Fachkräfte - zum einen für die Hersteller, zum anderen aber auch für den Handel, im Servicebereich. (0:34)

6. Das rasante Wachstum der Branche in den letzten Jahren bringt unweigerlich die Frage nach einer geeigneten Infrastruktur für Urlaubs-Stellplätze mit sich. Wie werden Sie dieses Problem in Zukunft angehen?

Damit beschäftigen wir uns schon seit Jahren proaktiv. Das heißt, dass wir Kommunen und auch private Investoren, die interessiert daran sind Stellplätze zu bauen, beraten. Dafür haben wir verschiedene Studien in den letzten Jahren in Auftrag gegeben - unter anderem eine Wirtschaftlichkeitsstudie und eine Ökostudie für den klimaneutralen Stellplatz. Außerdem hatten wir letztes Jahr auf dem CARAVAN SALON den 1. Deutschen Stellplatztag, der sehr gut angekommen und angenommen worden ist. Zudem hatten wir bereits in den letzten zwei, drei Jahren einen Musterstellplatz auf dem CARAVAN SALON, um zu zeigen, wie ein Stellplatz aussehen soll und kann, damit sich die Investitionen im Rahmen halten. (0:42)

7. Wie optimistisch blicken Sie in das Jahr 2023?

Es ist sehr schwierig eine Prognose abzugeben. Die wirtschaftliche Situation ist aktuell volatil, und es ist unklar, wie es mit den Energiekosten oder dem Ukraine-Krieg weitergeht. Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass wir schon auch positiv in das Jahr 2023 sehen. Das Interesse für Reisemobile und Caravans ist weiterhin vorhanden und wir haben auch noch entsprechende Auftragsbestände. Dadurch glauben wir, dass dieser Boom und Trend auch in den nächsten Jahren bleiben wird. (0:30)

Abmoderation:

CIVD-Präsident Hermann Pfaff im Interview. Der Caravaning Industrie Verband hat heute seine Jahresbilanz für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 vorgestellt. Erfreulichste Erkenntnis für die Branche: Caravaning als Urlaubsform ist weiterhin beliebt wie nie.

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
CIVD, Jonathan Kuhn, 069 704039 28
all4radio, Dominic Wölfel, 0711 3277759 0

Original-Content von: Caravaning Industrie Verband (CIVD), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Caravaning Industrie Verband (CIVD)
Weitere Storys: Caravaning Industrie Verband (CIVD)