Phishing selbst für Laien machbar: fertige Trojaner für knapp 1000 Dollar aus dem Internet - Hacker bieten ihre Dienstleistungen an - COMPUTERBILD deckt kinderleichten Bankbetrug auf
Hamburg (ots)
Die Kriminalität im Internet erreicht neue Dimensionen. Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands BITKOM wurden allein im vergangenen Jahr rund 13 Millionen Euro durch das Abfischen von Daten deutscher Bankkonten ergaunert. Immer dreistere Hacker verstärken diesen kriminellen Trend. Unverholen bieten sie ihre illegalen Dienste im Internet an und ermöglichen so selbst Laien Bankbetrug und Passwort-Diebstahl im großen Stil. Für unter 1000 US-Dollar gibt es das komplette Programm: Viren, gefälschte Bankseiten, detaillierte Anleitungen zum Ausspähen sensibler Daten. Wie erschreckend einfach die schmutzigen Geschäfte funktionieren, berichtet COMPUTERBILD in seiner aktuellen Ausgabe (19/2007, ab Montag im Handel).
Um die Szene zu durchleuchten, nahm COMPUTERBILD Kontakt zu einem offenbar osteuropäischen Hacker auf. In mehreren Internetforen wirbt er für seine Dienste. Zum Schein ging die Redaktion auf sein Angebot ein und überwies die geforderten 1000 US-Dollar über Strohmänner nach Moskau. Nach wenigen Tagen lieferte der Hacker die komplette kriminelle Infrastruktur mitsamt Viruspaket.
Die COMPUTERBILD-Experten testeten das Betrugssystem. Dabei zeigte sich: Nicht jedes Antiviren-Programm konnte den Virus abwehren, ein infizierter Computer wäre praktisch beliebig manipulierbar. Ruft der Nutzer eines verseuchten PCs zum Beispiel die Internetseite seiner Bank auf, wird er automatisch auf gefälschte Seiten umgeleitet. Dort können dann Bankdaten abgefischt werden. Und: Der Betrug funktioniert auch mit beliebten Seiten wie Ebay oder Amazon.
Da die Kriminellen aus dem Ausland operieren, stehen die deutschen Behörden dem Treiben offenbar machtlos gegenüber. Hinweise an ausländische Sicherheitsstellen laufen regelmäßig ins Leere.
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