PM 03/22 HSS bringt zwei ukrainische Ortskräfte in Kloster Banz in Sicherheit
„Ich bin sehr glücklich und der Hanns-Seidel-Stiftung sehr dankbar, dass sie mich aus der Ukraine hierher nach Kloster Banz gebracht hat“, sagt Alyona Maksymova. Sie war vier Tage auf der Flucht, musste alles zurücklassen, auch ihre gehbehinderten Großeltern, ihre Mutter und andere enge Verwandte. Eine belastende Situation für die 37-Jährige. „Wir versuchen jeden Tag in Kontakt zu bleiben, was allerdings sehr schwierig ist, auch wegen ständiger Stromausfälle.“
Ein Albtraum, aus dem es bislang kein Erwachen gibt. Ihr größter Wunsch ist ein sicherer, friedlicher Himmel in der Ukraine. Ihre Kollegin Tatiana Zolotar pflichtet ihr bei: „Früher haben wir uns immer Glück, Gesundheit, Frieden und blauen Himmel gewünscht. Jetzt erst verstehen wir die tiefe Bedeutung dieser Worte, die zu unseren Werten geworden sind.“
Die 43-Jährige Tatiana Zolotar ist mit ihren beiden Kindern geflohen, ihren Ehemann musste sie in Kiew zurücklassen, da er wie alle anderen Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land verteidigen muss. „Er brachte mich, unsere 15-jährige Tochter und unseren 11-jährigen Sohn an die Grenze. Die Kinder müssen gerettet werden.“ Jeden Morgen hofft sie auf Nachrichten ihres Ehemannes auf dem Handy. Angst und Sorgen sind zum ständigen Begleiter geworden. „Mein größter Wunsch ist, dass meine Kinder keine Bomben mehr erleben oder
Alarm-Sirenen hören müssen.“
Für den Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung Markus Ferber, MdEP, war es eine Selbstverständlichkeit, „ganz im Sinne des Stiftungs-Leitsatzes - Im Dienst von Demokratie, Frieden und Entwicklung - sofort zu handeln und alle Ortskräfte zu evakuieren. Insgesamt haben wir sieben ukrainischen Ortskräften angeboten auszureisen, soweit das nach ukrainischem Recht möglich ist. Männer zwischen 18 und 60 dürfen ja das Land aktuell nicht verlassen. Zwei Ortskräfte haben das Angebot wahrgenommen, die anderen haben sich dafür entschieden, in der Ukraine zu bleiben“, erklärt der Stiftungsvorsitzende Ferber. „Es ist alles nicht ganz einfach und sehr bewegend. Dieser brutale Angriffskrieg ist unvorstellbar und lässt
keinen Menschen kalt“, zeigt sich Ferber erschüttert.
Aufgrund der sich zuspitzenden Situation hat die HSS auch das Büro in Moskau geschlossen. Markus Ferber: „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland angewiesen, das Land zu verlassen. So kommen wir einer Ausweisung zuvor.“ Der Europaabgeordnete rechnet mit stark steigenden Flüchtlingsbewegungen. „Wir gehen davon aus, dass wir in den ersten Wochen weit über eine Million Flüchtlinge in der Europäischen Union aufnehmen werden.“
Insgesamt gehören zum derzeit geschlossenen Büro in Kiew, das vor genau 30 Jahren gegründet wurde, sieben Ortskräfte, drei Männer und vier Frauen. Der Auslandsmitarbeiter und Büroleiter Benjamin Bobbe befindet sich seit Kurzem in Sicherheit in Deutschland.
Voraussichtlich diesen Sonntag, 6. März, werden 48 Flüchtlinge im Landkreis Lichtenfels aus der Ukraine erwartet, die vorerst auf Kloster Banz unterkommen.
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Susanne Hornberger Hornberger-s@hss.de 089-12 58 -500