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Kerstin Müller (B90/Grüne): "Beziehungen zu Israel nicht aufs Spiel setzen"
Berlin (ots)
Nach dem Eklat während seiner Israel-Reise hat die Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv, Kerstin Müller, grundsätzlich Verständnis für das Vorgehen von Außenminister Gabriel geäußert.
Es sei richtig, dass man auch Regierungskritiker treffe, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch im rbb-Inforadio. "Ich finde es richtig, dass man der rechtskonservativen Regierung das klare Signal setzt, dass diese Nichtregierungsorganisationen wichtig sind."
Dennoch müsse man auch Verständnis für die israelische Regierung haben. Man müsse wissen, dass diese beiden Organisationen besonders regierungskritisch seien. "In Israel versteht die Mehrheit der Gesellschaft nicht, warum sich Regierungsvertreter mit NGOs treffen, ausgerechnet mit solchen, die man als sehr regierungkritisch betrachtet", sagte Müller.
Dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu deshalb sein Treffen mit Gabriel abgesagt habe, bezeichnete Müller dennoch als "völlig überzogen". Ihr Appell richte sich deshalb jetzt an beide Seiten: "Man muss versuchen, die Kuh wieder vom Eis zu bringen, wieder aufeinander zuzugehen." Denn die deutsch-israelischen Beziehungen seien zu wichtig, um sie aufs Spiel zu setzen, sagte die ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt. +++
Das vollständige Interview zum Nachhören finden Sie hier: http://ots.de/cK8FH
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