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Mayröcker schreibt auch mit 95 noch gerne
Berlin (ots)
Die Schriftstellerin Friederike Mayröcker möchte sich an ihrem 96. Geburtstag am liebsten verstecken.
Das sagte sie in einem Exklusiv-Interview mit rbb kultur in der Literatursendung "weiter lesen". Mayröcker, die am 20. Dezember 1924 in Wien geboren wurde und als wichtigste Vertreterin experimenteller Lyrik gilt, sagte dem rbb, dass ihr das Älterwerden schwer falle, sie aber froh sei, immer noch Bücher zu schreiben.
Zuletzt erschien "da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete" (Suhrkamp Verlag 2020), in dem sie u.a. über ihre Kindheit im Weinviertel und frühe Naturerfahrungen schreibt, die ihre Lyrik bis heute prägen. In ihren jüngsten "Proemen", wie Mayröcker ihre Mischung aus Prosa und Lyrik nennt, schreibt sie auch über kleine Glücksmomente des Alltags, zum Beispiel über eine weiße Plastiktasse mit Henkel oder den Blick aus dem Fenster.
Ihr größtes Glück sei die Freundschaft zur Wiener Psychotherapeutin Edith Schreiber: Nach dem Tod von Ernst Jandl im Jahr 2000, dessen Lebens- und Schreibgefährtin Mayröcker viele Jahrzehnte war, habe sie nicht weiterleben wollen, doch die enge Freundschaft zu Schreiber habe ihr wieder Mut gemacht. Alle Bücher der vergangenen Jahre hat sie ihrer Freundin gewidmet.
Die Sendung "weiter lesen" mit und über Friederike Mayröcker von rbb kultur in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin wird am 19.12. um 17:04 Uhr und am 21.12. um 19:00 Uhr auf rbb kultur gesendet und ist abrufbar unter www.rbbkultur.de, in der ARD Audiothek und auf itunes.
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