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Amnesty, Oxfam und IANSA zum Internationalen Tag der Menschenrechte: Regierungen unterstützen weltweit neue Initiative für internationales Waffenhandels-Kontrollabkommen

Berlin (ots)

Auch heute, am Internationalen Tag der
Menschenrechte, werden Schätzungen zufolge 1.300 Menschen durch
konventionelle Waffen getötet. Eine wachsende Anzahl von Regierungen
möchte diesen täglichen tödlichen Tribut nicht mehr hinnehmen und
unterstützt die Forderung nach wirksamen Waffenkontrollen.
Die politische Führung in Brasilien, Kambodscha, Mali, Mazedonien,
Costa Rica, Finnland und den Niederlanden hat bereits ihre
Unterstützung für ein weltweites Waffenhandels-Kontrollabkommen
bekundet. Nur zwei Monate, nachdem amnesty international, Oxfam und
das Internationale Aktionsnetzwerk zu Kleinwaffen (IANSA) eine
internationale Kampagne zur Kontrolle des Waffenhandels gestartet
haben, ist diese öffentliche Unterstützung ein erster Meilenstein.
Seit dem Start der internationalen Kampagne "Waffen unter
Kontrolle!" am 9. Oktober 2003 haben zehntausende Menschen auf der
ganzen Welt ihr Portrait der Petition "Eine Million Gesichter"
hinzugefügt - allein in Kambodscha bisher mehr als 55.000. Sie
fordern damit über das Internet alle Regierungen auf, den
Waffenhandel endlich unter Kontrolle zu bringen.
"Die wachsende Unterstützung für ein Waffenhandelsabkommen ist
eine große Ermutigung. Ich hoffe, dies wird die fünf ständigen
Mitglieder des UN-Sicherheitsrates - gleichzeitig die weltgrößten
Waffenproduzenten und -händler - ebenfalls ermutigen, sich für
rechtlich bindende Waffenkontrollen einzusetzen. Ohne eine derartige
Verpflichtung bleiben die häufigen Bekenntnisse dieser Staaten zur
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte reine Rhetorik", sagt
Barbara Lochbihler, Generalsekretärin der deutschen Sektion von
amnesty international."
"Nun, 55 Jahre nach Unterzeichnung der Deklaration der
Menschenrechte, registrieren wir in der Bereitschaft, jene Waffen
unter Kontrolle zu bringen, die für so viele Menschenrechtsver-
letzungen verantwortlich sind, endlich ein zunehmendes Engagement für
die Durchsetzung der Deklaration", sagt Paul Bendix, Geschäftsführer
von Oxfam Deutschland.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bekräftigte
kürzlich in einem Treffen mit Irene Khan, Generalsekretärin von
amnesty international, seine Bereitschaft, eine Schlüsselrolle in der
Initiative für ein internationales Abkommen zur Kontrolle des
Waffenhandels zu übernehmen. Dies reflektiert seine Besorgnis über
die zunehmende Gewalt mit Schusswaffen in Brasilien und die
unkontrollierte Verbreitung von Waffen in Afrika. Er versprach, "alle
Anstrengungen zu unternehmen um ein Netzwerk zu errichten und einen
günstigen Boden für die Waffenkontrolle zu bereiten."
Finnlands Außenminister Erkki Tuomioja verkündete am Tag der
Menschenrechte die Unterstützung seines Landes: "Es ist höchste Zeit,
internationale Regeln für Waffentransfers zu entwickeln (...)
Finnland ist bereit, den Prozess hin zu einem Waffenkontrollabkommen
zu unterstützen."
Sar Kheng, Stellvertretender Ministerpräsident von Kambodscha
sagte: "Als ein Land, das besonders schwer von Waffengewalt betroffen
ist, wird Kambodscha das internationale Waffenhandelsabkommen
unterstützen. Die königliche Regierung von Kambodscha bekennt sich
zur Kontrolle der Waffen (...), die solche dramatischen Auswirkungen
auf Menschlichkeit, Gesellschaft, Wirtschaft und Frieden besitzen."
Atzo Nicolaï, Europaminister der Niederlande, erklärte heute im
Namen seines Ministerpräsidenten: "Unsere Regierung strebt
internationale, rechtlich bindende Abkommen zu Exportkontrollen (...)
von Klein- und Leichtwaffen an."
Amadou Toumani Touré, Präsident von Mali - einem Land, das im
Zentrum der Anstrengungen zur Lösung der Waffenprobleme in West-
Afrika steht - sagte: "Mali ist geehrt, von Beginn an bei der
internationalen Kampagne 'Waffen unter Kontrolle!' mitzuwirken, die
wir voll und ganz unterstützen. Mali wird sich für wirksame
internationale Waffenkontrollen einsetzen (...) über den ganzen
afrikanischen Kontinent hinweg."
Zum Hintergrund
Über 500.000 Menschen sterben jährlich weltweit durch
konventionelle Waffen: jede Minute ein Mensch. Es gibt 639 Millionen
Kleinwaffen auf der Welt - auf zehn Menschen kommt eine Waffe. Diese
Waffen werden von über 1.000 Firmen in mindestens 98 Staaten
hergestellt. Es wird geschätzt, dass 80 bis 90 Prozent aller
illegalen Waffen ursprünglich staatlich genehmigten Transfers
entstammen.

Pressekontakt:

Jörn Kalinski
Oxfam Deutschland e. V.
Tel.: 030 42850621
mail: jkalinski@oxfam.de

Mathias John
amnesty international
Tel.: 030 420248-306
mail: presse@amnesty.de

Weitere Informationen:

www.controlarms.org

Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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