Oxfam fordert mehr brauchbares Land für Überlebende des Tsunami
Berlin/Oxford/Colombo (ots)
Redaktionelle Sperrfrist: Dienstag, 29.11., 00:01 Uhr
Unmittelbar vor den Treffen des Tsunami-Sonderbeauftragten der UN, Bill Clinton, mit den Regierungen von Sri Lanka und Indonesien fordert die internationale Hilfsorganisation Oxfam, dass den Überlebenden des Tsunami mehr geeignetes Land zum Bau von Häusern zur Verfügung gestellt wird.
Der Aufruf erfolgt am heutigen Dienstag, dem Tag, an dem Bill Clinton in Sri Lanka eintrifft und einen Tag bevor er nach Indonesien weiterreist, um sich über die Wiederaufbau-Anstrengungen zu informieren. Obwohl in beiden Ländern bereits tausende fester Häuser errichtet wurden, werden schnellere Fortschritte dadurch verhindert, dass die Regierungen nicht über Konzepte verfügen, um allen, die durch den Tsunami ihr Land verloren haben, neues Land zur Verfügung zu stellen.
Oxfam unterstützt die Bemühungen des UN-Sonderbeauftragten Clinton, sicherzustellen, dass angemessenes Land zur Errichtung ständiger Häuser bereitgestellt wird.
"Tausende fester Häuser für Tsunami-Überlebende wurden bereits errichtet, aber wenn nicht für diejenigen, die ihr Land verloren haben, neues bereitgestellt wird, wird der Wiederaufbauprozess extrem verzögert", so Paul Bendix, Direktor von Oxfam Deutschland.
Durch den Tsunami haben die Menschen ihr Land auf unterschiedliche Weise verloren. Große Gebiete stehen nun unter Wasser oder sind unbewohnbar. Auf anderen darf nicht wieder gebaut werden, weil sie zur "Küsten-Pufferzone" erklärt wurden.
Oxfam und seine einheimischen Partnerorganisationen sind mit den Regierungen von Sri Lanka und Indonesien in engem Kontakt und drängen sie, so schnell wie möglich brauchbares Land zur Verfügung zu stellen. Bisher hat die indonesische Regierung keine Politik, um den Landlosen zu helfen. Das bedeutet, dass der Wiederaufbauprozess in vielen Fällen noch nicht einmal beginnen kann.
In Sri Lanka hat die Regierung Land bereitgestellt, aber in einigen Fällen ist es nicht geeignet, z.B. wenn Gemeinden, die vom Fischfang leben, Land angeboten wurde, dass zu weit vom Meer entfernt liegt. Auch hier verzögert sich der Wiederaufbau, weil unklar ist, ob die Familien überhaupt in diese Häuser einziehen würden.
Es gibt aber auch Erfolgsgeschichten, so in den beiden Dörfern in Lhoong in der indonesischen Provinz Aceh. Oxfam hat gemeinsam mit der Gemeinde erfolgreich Lobbyarbeit bei den lokalen Behörden betrieben, damit diese beim Kauf neuen Landes Hilfe leisten. Hier hat der Wiederaufbau längst begonnen.
"In Einzelfällen gibt es Fortschritte. Die guten Beispiele müssen überall in der Region Schule machen. Der Besuch Clintons ist ein willkommener Anlass, darauf zu drängen, dass sie zur Norm für alle werden", so Paul Bendix.
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