Allgemeine Kredit Coface bremst Schadentrend
Schwieriges Jahr für Kreditversicherer - Rentabilität im Fokus
Mainz (ots)
Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2002 hat die Allgemeine Kreditversicherung Coface AG, Mainz, den bereits im letzten Quartal 2002 erkennbaren Konsolidierungsprozess verstärkt. "Unser ehrgeiziges Ziel, die Schadenquote, bezogen auf die Prämie, auf 63 Prozent zu senken, ist erreichbar", sagte Vorstandsvorsitzender Benoit Claire in der Bilanzpressekonferenz. Harte Einschnitte seien unvermeidlich gewesen, um im versicherungstechnischen Bereich eine Kehrtwende einzuleiten. "Denn mit dem technischen Ergebnis können wir nicht zufrieden sein", sagte der Vorstandsvorsitzende des drittgrößten deutschen Kreditversicherungsunternehmens mit Blick auf den operativen Verlust in Höhe von 6 Millionen Euro. Der Umschwung sei erfreulicherweise gelungen. Die Schadenquote, die aufgrund der hohen Insolvenzzahlen in Deutschland, aber auch durch größere Schäden im Auslandsgeschäft im ersten Halbjahr 2002 deutlich gestiegen war und am Ende des Jahres noch 88,5 Prozent betrug, lag nach dem ersten Quartal 2003 im Plan. "Damit können wir, bei allen Unwägbarkeiten, die unser Geschäft nun einmal mit sich bringt, optimistischer in die Zukunft blicken", sagte Benoît Claire.
"Erreicht haben wir diese Verbesserung, die mit Blick auf die notwendige Rentabilität unseres Unternehmens primäres Ziel war, durch umfangreiche Sanierungen im Vertragsbestand, eine selektivere Zeichnungspolitik und noch strengere Kreditprüfungskriterien", erläuterte Claire die für Kunden zum Teil unangenehmen Maßnahmen. "Rentabilität rangiert vor Umsatzdenken", erneuerte der AKC-Chef die Maxime, die für alle Geschäftsfelder und in allen operativen Bereichen gelte. Der Kreditversicherer hatte alle Verträge auf den Prüfstand genommen. Das Ziel waren adäquate Prämien für die zu übernehmenden Risiken. Das führte auch zu Kündigungen von schadenträchtigen Policen. Reduzierte Schadenleistungen und Mehreinnahmen aus angehobenen Prämien kompensierten die durch Kündigungen einkalkulierten Prämienausfälle deutlich.
Begleitet wurde die Trendumkehr durch eine gute Umsatzentwicklung im Neugeschäft, auch durch das von Gerling/NCM zum 1. Oktober übernommene Geschäft in den Niederlanden und Dänemark. Damit wurde zugleich die internationale Strategie der AK Coface innerhalb der Coface-Gruppe weiter verfolgt. Wie im Vorjahr trugen auch die Tochtergesellschaften für Factoring (Allgemeine Kredit Coface Finanz GmbH, AKCF) und Inkasso (ADG Coface) zum Wachstum der Allgemeinen Kredit Coface bei. "Wir sind zwischenzeitlich in der Gruppe der Marktführer im Deutschen Factoring-Verband etabliert", sagte AKCF-Geschäftsführer Franz Michel. Dies gelte sowohl für das Inlands- wie für das Exportfactoring.
Die Allgemeine Kredit Coface hat 2002 den Gesamtumsatz - inklusive Factoring und Inkasso - gegenüber 2001 (240,3 Mio. Euro) um 7,2 Prozent auf 257,6 Millionen Euro gesteigert. Auf die Kreditversicherung entfielen aus Prämien und Kreditprüfungsgebühren 236,9 Millionen Euro. Die AKCF trug 15,9 Millionen Euro und die ADG Coface 4,5 Millionen Euro bei. Das Deckungsvolumen über alle Sparten erreichte mit rund 58 Milliarden Euro nicht ganz das Vorjahresniveau (61,3 Mrd.). Der Gewinn belief sich auf 3,4 Millionen Euro nach 13,8 Millionen Euro im Vorjahr. Getrübt wurde die insgesamt als zufriedenstellend bezeichnete Bilanz außer dem geringeren Jahresüberschuss durch die noch zu hohe Combined Ratio, die bei 111,6 Prozent (Vorjahr: 117,2 %) lag, und vor allem durch das negative technische Ergebnis. Die minus 6,1 Millionen Euro wurden durch das nichttechnische Ergebnis in Höhe von 9,6 Millionen Euro kompensiert. "Dies können wir auf Dauer natürlich nicht tolerieren", sagte Benoît Claire. Entsprechend konsequent seien 2002 Gegenmaßnahmen eingeleitet worden. Ausreichende Rückversicherungskapazitäten und eine spezielle Rückversicherungsregelung mit der Muttergesellschaft Coface hätten zusätzlich zur eigenen Finanzkraft ausreichend Sicherheit gegeben. "Auch die Entwicklungen am Kapitalmarkt haben uns nicht berührt, wie etwa die Lebensversicherer", sagte Claire. Insgesamt erwartet die Allgemeine Kredit Coface eine steigende Nachfrage nach Kreditversicherungen und ergänzenden Dienstleistungen. Das Unternehmen sieht sich selbst mit Kreditversicherung, Factoring, Inkasso und Bonitätsbewertungen (@rating) bestens aufgestellt. Zu den bereits etablierten Produkten und Dienstleistungen komme in Kürze auch das bereits angekündigte und jetzt fertig entwickelte "ABS für den Mittelstand". Auch die organisatorische Einbindung in die Coface-Gruppe ermögliche es der AKC, Unternehmen in Inland und Ausland effektiv zu bedienen. Die Unternehmen in Deutschland sehen sich nach Einschätzung der AK Coface derzeit einem Bündel von Problemen gegenüber: anhaltend schwache Konjunktur in vielen Branchen, gestiegene Anforderungen der Banken bei der Kreditvergabe, relativ schwache Eigenkapitalausstattung, schlechte Zahlungsmoral, hohe Insolvenzzahlen. All dies bringe Unternehmen schnell in Liquiditätsprobleme, zumal wenn Forderungen nicht abgesichert seien. Forderungsverluste verursachen sehr häufig Folgeinsolvenzen, wissen die Kreditversicherer.
Weitere Presse-Informationen zur Bilanz mit Details zu den einzelnen Sparten auf der Homepage www.ak-coface.de (Presse). Auf der Website steht auch der Geschäftsbericht als pdf zum Download. Der Bericht der Factoring-Gesellschaft AKCF ist auf der Homepage www.ak-coface-finanz.de als pdf eingestellt.
Pressekontakt:
Allgemeine Kreditversicherung Coface AG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Erich Hieronimus oder Christian Giesen
Telefon 06131/323-541 oder - 542
Telefax 06131/323-70-541
Mail: erich.hieronimus@ak-coface.de oder
christian.giesen@ak-coface.de
Homepage: www.ak-coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell