Exklusiv in HÖRZU: ARD-Programmdirektorin Christine Strobl über 75 Jahre ARD, die Highlights des Programmjahrs 2025 bei Das Erste und die Folgen von Kostensteigerungen für das Programm
Hamburg (ots)
Große Shows, neue Serien und Mehrteiler. Im Exklusiv-Interview mit HÖRZU (Erstverkaufstag: 10.1.) sowie www.hoerzu.de (Veröffentlichung: 10.1.) verrät ARD-Programmdirektorin Christine Strobl Highlights des Jubiläumsjahres 2025.
Christine Strobl ...
... über die Primetime-Show "75 Jahre ARD" am 5. April: "In der Jubiläumsshow werden wir sowohl die Vergangenheit würdigen als auch einen Blick in die Zukunft werfen. Es geht um große Momente der Fernsehgeschichte - jene Ereignisse, bei denen wir alle mitgefiebert, gelacht oder gestaunt haben. Das Konzept sieht vor, dass Kai Pflaume moderiert. Außerdem können die Zuschauer vorab interaktiv teilnehmen, voten und so mitbestimmen, welche Momente oder Persönlichkeiten im Fokus stehen. Etwa: Wer ist der beliebteste 'Tatort'-Kommissar? Was waren die emotionalsten Nachrichtenmomente?"
... über 55 Jahre "Tatort" im November: "Wir haben uns dafür entschieden, 2025 vor allem ein Jubiläum zu feiern - nämlich 75 Jahre ARD. Für den 55. Geburtstag des 'Tatort' haben wir deshalb keine besondere zusätzliche Würdigung geplant. Wir haben ununterbrochen Jubiläen - wenn wir die alle feiern würden, wäre das nur noch verwässernd. Allein in diesem Jahr stehen neben 75 Jahre ARD und 55 Jahre 'Tatort' noch weitere Jubiläen an. Im Januar gibt's u.a. zehn Jahre 'In Aller Freundschaft - Die jungen Ärzte', im Oktober 2025 stößt Kai Pflaume auf das zehnjährige Jubiläum von 'Wer weiß denn sowas?' an und im Dezember ist der 'Quizduell-Olymp' mit der 500. Folge in Feierlaune."
...über Doku-Highlights in der ARD-Mediathek: "Besonders hervorzuheben ist ein Dokudrama über den Stammheim-Prozess, das im Mai erscheint. Gedreht wurde dafür in der JVA Stammheim. Ein weiteres dokumentarisches Highlight ist eine Dokuserie anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes, die unerforschten Tagebücher von Opfern und Tätern des Nationalsozialismus verwendet, um Themen wie Ausgrenzung, Widerstand und Radikalisierung aufzuarbeiten."
... über neue Reihen: "'Einspruch, Schatz!' wird mit erhöhter Schlagzahl fortgesetzt. Bei 'Liebling Kreuzberg' ist eine weitere Folge geplant, auch mit 'Mord oder Watt' wollen wir weitermachen. Außerdem haben wir gerade einen weiteren 'Nord bei Nordost'-Film abgedreht, der aber wohl erst 2026 zu sehen sein wird."
... auf die Frage, ob das Konzept für den "Eurovision Song Contest" - die Kooperation mit RTL und Stefan Raab - wieder auf Eis gelegt wird, wenn Deutschland nicht gewinnt: "Absolut. Unser Ziel ist und bleibt der Sieg. Wir denken nicht darüber nach, was passiert, wenn es nicht klappt. Ich bin zuversichtlich, dass die Partnerschaft (mit Stefan Raab und RTL, Anmerkung der Red.) funktioniert. Nichts weniger als der Sieg rechtfertigt eine solche Zusammenarbeit."
... über die starke TV-Konkurrenz für das TV-Duell "Merz gegen Scholz" am 9.2 bei Das Erste, gegen das RTL das Finale des Dschungelcamps ausstrahlt: "Stimmt, das ist eine Herausforderung. Aber das Duell findet traditionell am Sonntag 14 Tage vor der Bundestagswahl statt. Auch an dieser Tradition halten wir fest. Die Idee ist, dass Sandra Maischberger für die ARD das Duell moderiert, während Caren Miosga später die Diskussion aufgreift und vertieft."
... auf die Frage, ob zusätzlich zu den Silbereisen-Shows noch mehr gekürzt wird: "Nein, aber wir schichten weiter um. Wir haben im Programm zwar Kürzungen, aber die resultieren aus Kostensteigerungen. Besonders im Bereich Film und Doku sind die Kosten enorm gestiegen. Dadurch entsteht aus dem gleichen Budget automatisch weniger Programm, wenn keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt werden. Die Unsicherheit rund um die Beitragsdebatte spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Gleichzeitig müssen wir neue Angebote für die Mediathek schaffen. Alles, was wir weniger machen, dient dazu, Ressourcen an anderer Stelle sinnvoll einzusetzen."
... auf die Nachfrage, ob das bedeute, dass tatsächlich keine weiteren Programmkürzungen anstünden: "Aktuell nicht. Allerdings hängt vieles vom Ausgang der Beitragsdebatte ab. Und selbst mit einer Beitragserhöhung werden wir aufgrund der Kostensteigerungen faktisch weniger Geld zur Verfügung haben, was sich zwangsläufig auf das Programm auswirkt. Jeder Bereich im klassischen TV muss seinen Beitrag leisten, damit wir die Mediathek stärken können. Wir brauchen Comedy, Fiction und Dokumentationen, die speziell für die Mediathek gemacht sind."
... über die anhaltende Quotenschwäche von "Verstehen Sie Spaß?" mit Barbara Schöneberger: "Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit Nachdruck daran, dieses Format weiterzuentwickeln und wieder mehr Zuschauerinnen und Zuschauer dafür zu gewinnen. Ich glaube fest daran, dass wir mit 'Verstehen Sie Spaß?' wieder mehr Menschen erreichen können."
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