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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Lohnstückkosten - Ausland mit 16-Prozent-Vorteil

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Köln (ots)

Hohe Arbeitskosten hierzulande werden längst nicht
mehr über eine hohe Produktivität gepuffert. Denn der oft zitierte
deutsche Produktivitätsvorsprung ist kaum mehr als Wunschdenken: Von
elf wichtigen Wirtschaftsnationen hatten im Jahr 2003 sieben eine
höhere Produktivität als Deutschland. In Belgien und Frankreich
kommen die Industriebeschäftigten sogar auf einen um 15 bzw. 12
Prozent höheren Output je Arbeitsstunde als ihre Kollegen
hierzulande. Unterm Strich lag die hiesige Produktivität um gerade
einmal 1 Prozent über dem Durchschnitt der anderen elf Nationen.
Noch ungünstiger sieht es bei den Lohnstückkosten aus – also dem
Verhältnis zwischen Arbeitskosten und Produktivität: Die deutsche
Industrie musste 2003 im internationalen Vergleich die höchsten
Lohnstückkosten schultern. Im Schnitt hatte die ausländische
Konkurrenz einen Lohnstückkostenvorteil von 16 Prozent. Besonders
groß ist der Abstand zu Japan und Kanada, wo die Arbeitskosten je
hergestellte Einheit um gut 27 Prozent geringer waren. Frankreich und
die USA schlugen das deutsche Niveau immerhin noch um 16 Prozent.
Über den Status quo hinaus verheißt auch der Trend nichts Gutes:
Während zwischen 1990 und 2003 die Lohnstückkosten in den anderen
großen Volkswirtschaften in nationaler Währung gerechnet im Schnitt
jährlich um nur 0,3 Prozent stiegen, kletterten sie in Deutschland um
1,7 Prozent. Auch aktuell hat sich die preisliche
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gegenüber den Wettbewerbern wieder
verschlechtert – nicht zuletzt aufgrund der Wechselkursentwicklung:
Im Jahr 2003 stagnierten die deutschen Lohnstückkosten – der
Durchschnitt der elf wichtigsten Konkurrenzländer sank dagegen auf
Euro-Basis gerechnet um gut 6 Prozent.
Christoph Schröder: Produktivität und Lohnstückkosten im
internationalen Vergleich; in: iw-trends 3/2004
ots-Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=51902
Gesprächspartner im IW: Christoph Schröder, Telefon: (02 21) 49 81-7 73

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