Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Steuerreform Bis zu 2.000 Euro mehr für Otto Normalverdiener
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Köln (ots)
Über die Notwendigkeit einer weiteren Steuerreform in Deutschland herrscht größtenteils Einigkeit; darüber wie diese im Detail aussehen soll, gehen die Meinungen aber auseinander. Nach einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln sind gleichwohl alle vier aktuell diskutierten Reformkonzepte besser als der Status quo. So zielen alle Reformentwürfe darauf ab, durch eine Verbreiterung der Steuerbasis Platz für eine drastische Kappung der Steuertarife zu schaffen. Beim CDU/CSU-Sofortprogramm ist die Tarifentlastung für die Bezieher kleiner Einkommen (10.000 Euro pro Jahr) mit fast einem Drittel der Steuerschuld am größten. Der Entwurf des ehemaligen Verfassungsrichters Paul Kirchhof entlastet zwar die Spitzenverdiener mit knapp 40 Prozent am stärksten. Allerdings sparen auch Geringverdiener (20.000 Euro pro Jahr) hier letztendlich mehr als bei allen anderen Konzepten, nämlich über ein Fünftel der bisherigen Steuerschuld. Der FDP-Vorschlag bringt in dieser Einkommensklasse eine Entlastung der Steuerzahler von rund einem Sechstel. Otto Normalverdiener profitiert ebenfalls am stärksten vom Kirchhof-Modell ein Lediger mit einem zu versteuernden Einkommen von 40.000 Euro im Jahr hat danach 1.973 Euro mehr in der Tasche. Beim Sachverständigenrat beträgt die Steuergutschrift dagegen nur 587 Euro. Kirchhofs Reformvorschlag sieht zudem die Abschaffung heute bestehender Steuersubventionen oder -ausnahmen vor, von denen derzeit vor allem die oberen Einkommensklassen profitieren wie etwa die Abschreibungsmöglichkeiten von Mietwohnungen.
Ralph Brügelmann, Winfried Fuest: Aktuelle Steuerreformmodelle auf dem Prüfstand Die Politik ist gefordert, IW-Positionen Nr. 12, Köln 2004, 56 Seiten, 11 Euro. Bestellung über Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder im Internet unter: www.divkoeln.de
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