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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Lohnquote - Rückgang passt zum Aufschwung

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Köln (ots)

Zur Unterstützung ihrer Forderung nach kräftigeren 
Lohnsteigerungen führen die Gewerkschafter an, dass trotz der 
besseren Konjunktur die Lohnquote 2005 auf 67 Prozent und damit den 
niedrigsten Wert seit 1970 in Westdeutschland gefallen ist. Der 
Rückgang der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen ist jedoch in 
Zeiten des Aufschwungs nichts Ungewöhnliches. Denn bei anziehender 
Produktion erholen sich zunächst die Unternehmensgewinne. Erst wenn 
das Konjunkturhoch stabil ist, stellen die Firmen wieder mehr 
Mitarbeiter ein - und die Arbeitseinkommen legen zu. Die 
Beschäftigten profitieren allerdings schon vorher von der 
Konjunkturbelebung, fließen ihnen doch auch Kapitaleinkommen in Form 
von Dividenden, Zinsen und Mieten zu. Nur lässt die Lohnquote diese 
ebenso unberücksichtigt wie die Arbeitseinkünfte der Selbstständigen.
Die Einkommensposition der Erwerbstätigen wird daher von der 
Lohnquote unzureichend widergespiegelt - die gesamte 
Arbeitseinkommensquote lag in den vergangenen Jahren meist bei etwa 
80 Prozent. Ohnehin ist die zweite Komponente des Volkseinkommens, 
die Einkünfte aus Unternehmertätigkeit und Vermögen, in der amtlichen
Statistik nur eine Restgröße - zuverlässige Aussagen über ihre Höhe 
und Entwicklung lassen sich aus den Daten nicht ableiten.
Michael Grömling: Die Lohnquote - ein statistisches Artefakt und 
seine Interpretationsgrenzen, in: IW-Trends 1/2006
Gesprächspartner im IW: Dr. Michael Grömling, Telefon: 0221 4981-776

Original-Content von: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., übermittelt durch news aktuell

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