Mit 40 noch zum Kinderarzt?
Der Nationale Mukoviszidose-Tag am 22. Mai macht auf die Mängel bei der medizinischen Versorgung von Mukoviszidose-Betroffenen aufmerksam
Bonn (ots)
Bitte unbedingt die Sperrfrist beachten: 22.05.2003, 12 Uhr!
Pressekonferenz am 22. Mai 2003, 11 Uhr im ZDF-Hauptstadtstudio
2/3 der erwachsenen von Mukoviszidose betroffenen Patienten müssen heutzutage immer noch von Kinderärzten behandelt werden. "Vor 20 Jahren waren 98 % der von Mukoviszidose-Betroffenen Kinder. Heute sind 40 % der Betroffenen Erwachsene", so Dr. Andreas Reimann, Geschäftsführer des Mukoviszidose e.V. Diese Fortschritte bei der medizinischen Versorgung sind gefährdet, da bereits heute nur knapp die Hälfte der bei der Versorgung der Patienten anfallenden Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden. Die Folgen sind, dass Ambulanzen geschlossen werden müssen. Zusammen mit der Christiane Herzog Stiftung macht der Bundesverband Mukoviszidose e.V. am 22. Mai, dem Nationalen Mukoviszidose-Tag, auf diese Tatsache aufmerksam.
Mukoviszidose ist die am häufigsten vererbte Stoffwechselkrankheit in Deutschland. Aufgrund des Gendefektes verstopft zähflüssiger Schleim alle lebenswichtigen Organe im Körper. Die Folgen sind chronische Lungenentzündungen, Atemnot und Herzversagen. "Um die medizinische Versorgung der von der unheilbaren Krankheit betroffenen Menschen auch in Zukunft zu sichern, ist die Behandlung in Spezialambulanzen unbedingt notwendig", so Prof. Dr. T.O.F. Wagner, Leiter der Mukoviszidose-Ambulanz der Universitätsklinik Frankfurt. Die anstehende Reform der gesetzlichen Krankenversicherung bietet die Chance, die Versorgung auch durch Krankenhäuser besser abzusichern. Birgit Dembski, von Mukoviszidose betroffen, unterstreicht die Bedeutung der Gesundheitsreform: "Die anstehende Gesundheitsstrukturreform begreifen wir als Chance. Menschen mit Mukoviszidose haben ein Recht auf eine angemessene medizinische Versorgung. Der Mukoviszidose e.V. kämpft bereits seit etlichen Jahren für eine qualitätsorientierte Versorgung und hat entsprechende Vorleistungen erbracht."
Am 22. Mai startet die Aktion Freundschaftsnetz. Unter dem Motto "Menschen mit Mukoviszidose brauchen Freunde" werden alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, die Anliegen der von Mukoviszidose Betroffenen zu unterstützen Jeder kann sich im Internet unter www.freundschaftsnetz.de beteiligen. Ziel ist es, so viele Freunde wie möglich für die unheilbar erkrankten Menschen zu finden. Zum offiziellen Start der Aktion gibt es Fototermine mit Dr. Ingrid Stolpe, Dr. Angela Merkel und Franz Müntefering, die die ersten Freundschaftsknoten knüpfen.
Um 19 Uhr findet im Paul-Löbe-Haus, Raum E200, der Parlamentarische Abend statt.
Weitere Informationen, O-Töne und Bildmaterial finden Sie im Internet unter www.mukotag.de.
Ihr Ansprechpartner: Jens Ofiera Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mukoviszidose e.V. Tel.: 0228/98780-22, Fax: -77, e-mail: JOfiera@mukoviszidose-ev.de www.muko.info
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