Jugendliche nicht ins Abseits stellen
Kolpingwerk Deutschland fordert von der neuen Bundesregierung die Änderung der Ausschreibungspraxis für Arbeitsmarktdienstleistungen
Berlin/Köln (ots)
Mit einem umfangreichen Forderungskatalog hat sich das Kolpingwerk Deutschland an die künftige Bundesregierung gewandt und will Denkanstöße für die Koalitionsverhandlungen geben.
Bei den Ausschreibungen von Arbeitsmarktdienstleistungen seitens der Bundesagentur für Arbeit ist festzustellen, dass sich im Bereich der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und außerbetrieblichen Ausbildung das Preisniveau weiterhin auf einem sehr niedrigem Stand befindet. So sind für die Träger solcher Maßnahmen notwendige Innovationen und Investitionen kaum finanziell darstellbar.
"Das Kolpingwerk Deutschland fordert daher eine Ausschreibungspraxis, die die Einstellung qualifizierter Mitarbeiter und die Erfüllung der Qualitätsanforderungen erlaubt", betonen der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland Thomas Dörflinger MdB und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Kolping-Bildungsunternehmen Deutschland, Werner Sondermann, übereinstimmend. Die Verlagerung von Risiken und Verwaltungsaufgaben auf die Träger sei kontraproduktiv.
"Wir fordern die Politik auf, über die Bundesagentur für Arbeit ein Verfahren zu finden, das es den Anbietern ermöglicht, ein sachgerechtes Angebot zu erstellen", erklären Dörflinger und Sondermann. Pädagogisch sinnvolle Maßnahmen würden durch mit Rahmenvereinbarungen verbundene Einzelaufträge erschwert. Das Personal müsse je nach Auslastung mal aufgestockt oder wieder abgebaut werden. "Diese Vorgehensweise nimmt das Bedürfnis benachteiligter Jugendlicher nach Kontinuität, Vertrauen und pädagogischer Kompetenz nicht ernst." Gerade im ländlichen Raum gerieten Jugendliche mit hohem Förderbedarf bedarf durch die derzeitige Ausschreibungspraxis immer mehr ins Abseits. "Auch hier muss es Änderungen der Rechtslage geben", fordern Dörflinger und Sondermann.
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