EU-Osterweiterung: Kolpingwerk ermuntert die Menschen, die geistigen Grenzen zu überwinden
Köln (ots)
Förderung von Selbstverantwortung und Solidarität in den mittel- und osteuropäischen Staaten / Jahresbericht des Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V
Der Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V. (SEK) konnte im vergangenen Jahr mit 7.729.823,10 Euro über 576.000 Euro mehr als im Vorjahr für die Projektarbeit zur Verfügung stellen. Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 9.328.534,15 Euro. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht hervor, den der Verein am Donnerstag vorstellte. Der SEK hat im Jahr 2003 Projekte in 41 Ländern Lateinamerikas, Europas, Afrikas und Asiens gefördert.
Über eine Million Euro flossen in die Projektarbeit nach Mittel- und Osteuropa. Hubert Tintelott, Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes, erklärte: "Das Kolpingwerk hat nach den politischen Änderungen des Jahres 1989 eine wichtige Aufgabe darin gesehen, in Mittel- und Osteuropa Kolpingverbände als Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft aufzubauen, zur Stärkung der Demokratie und zur Übernahme wichtiger gesellschaftlicher und sozialer Aufgaben." So sei z.B. gerade die Umstellung des Wirtschaftssystems verbunden mit hoher Arbeitslosigkeit ein großes Problem in Mittel- und Osteuropa.
Das Kolpingwerk habe als Gegenstrategie bewusst den Aufbau vieler Berufsbildungszentren gefördert. In Ungarn würden zurzeit 1.700 Jugendliche in der Holz-, Metall- und Textilbranche sowie in der Gastronomie ausgebildet, 90 Prozent erhielten direkt nach der Ausbildung eine feste Anstellung. Minderheiten wie etwa Roma würden ebenfalls gefördert.
"Die Aufnahme in die EU bedeutet nun nicht, dass die Menschen in diesen neuen Mitgliedstaaten schon voll hinter der Idee der europäischen Integration stehen, wie auch die schwache Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Europäischen Parlament zeigt. Als Kolpingwerk bemühen wir uns darum, durch Partnerschaften mit Kolpingsfamilien in anderen EU-Ländern, durch Jugendaustausch und Seminare auch die mitmenschliche Verbundenheit zwischen den Menschen der verschiedenen Staaten zu stärken. Wir wollen so zur Entwicklung einer europäischen Gesinnung beitragen", sagte Tintelott.
Nicht nur wegen der aktuellen politischen Entwicklung, auch historisch bedingt hat das Kolpingwerk eine enge Beziehung zu den osteuropäischen Ländern. Der Gründer des Kolpingwerkes Adolph Kolping (1813-1865) bereiste schon im 19. Jahrhundert alle Staaten, die jetzt mit der Osterweiterung der Europäischen Union beitreten, und gründete dort Gesellenvereine. Nach 1945 wurde das Kolpingwerk in allen kommunistischen Ländern außer der DDR verboten. Bereits im März 1989 aber gründete sich in Ungarn wieder die erste Kolpingsfamilie. Mittlerweile ist das Kolpingwerk in zwölf osteuropäischen Ländern vertreten.
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