DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flughafen
DFS betreibt ein gemeinsam mit Thales entwickeltes Kommunikationssystem
München (ots)
Fluglotsen und Piloten kommunizieren am Flughafen München nicht mehr nur per Sprechfunk, sondern nutzen auch die Datenübertragung zur Kommunikation. Das neue DCL-System (Departure Clearance via Datalink) ermöglicht neben der mündlichen Anlass- und Streckenfreigabe auch die digitale Verständigung zwischen Piloten und Tower. Es verringert im Tower den Aufwand bei der Anlass- und Streckenfreigabe, verkürzt den Sprechfunkverkehr zwischen Piloten und Tower und entlastet damit die Sprechfunk-Frequenz. Von der digitalen Kommunikation profitieren auch die Piloten, die ihre Freigabe nun per Datenleitung erhalten. Sie werden von Routine-Aufgaben befreit und können sich noch besser auf die Startvorbereitungen konzentrieren. Außerdem werden durch das DCL-System sprachliche Missverständnisse ausgeschlossen.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH hat das DCL-System auf der Basis der Thales TErminal COordination System (TECOS)-Technologie von Thales entwickelt. Seit mehr als drei Monaten ist das System an dem am stärksten wachsenden internationalen Flughafen Deutschlands in München (2004: +8% Flugbewegungen) im Einsatz. Die DFS plant nun auch die Einführung an Deutschlands verkehrsreichstem Flughafen Frankfurt/Main.
Das in München installierte DCL-System ist der erste Schritt in Richtung eines umfassenden digitalen Kommunikationssystems für Piloten und Fluglotsen und Bestandteil des von Thales entwickelten Flugverkehr-Koordinationssystems TECOS. TECOS ermöglicht den Fluglotsen die papierlose Koordination des startenden und landenden Verkehrs und erlaubt die non-verbale Koordination zwischen Anflugkontrolle, Tower und Flughafen. An den internationalen Flughäfen Stuttgart, Hamburg, Hannover, Bremen und Saarbrücken wird TECOS bereits als Teil des DFS-Flugdatenverarbeitungssystems TFDPS eingesetzt.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aufgabe ist die Durchführung, Bereitstellung und Entwicklung von Flugsicherungsdiensten. Die Flugsicherung koordiniert täglich mehrere tausend Flugbewegungen, im Jahr mehr als 2,7 Millionen. Dafür betreibt sie in Langen bei Frankfurt eine der größten Kontrollzentralen Europas sowie vier weitere Radarkontrollzentralen in Berlin, Bremen, Karlsruhe und München. Außerdem ist die DFS in der Maastrichter EUROCONTROL-Zentrale, an den 17 internationalen Flughäfen Deutschlands und an den Regionalflughäfen Niederrhein und Altenburg-Nobitz durch Fluglotsen und anderes Fachpersonal vertreten. Neben dem Tagesgeschäft entwickelt die DFS Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme. Das Unternehmen sammelt alle flugrelevanten Daten und lässt sie in seine Produkte und Dienstleistungen, wie Luftfahrtkarten und Flugberatung einfließen. In seiner Akademie bildet das Unternehmen jährlich zahlreiche Nachwuchskräfte aus. Im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas engagiert sich die DFS in zukunftsweisenden europäischen Projekten wie z. B. einer gemeinsamen europäischen Flugdatenbank und einem Satellitensystem.
Thales ist ein internationaler Elektronikkonzern und Systemanbieter im Bereich der Verteidigung, Luftfahrt, Sicherheitstechnologie und Dienstleistung. Die Thales-Gruppe beschäftigt weltweit 60.000 Mitarbeiter und verzeichnete in 2004 einen Umsatz von 10,3 Mrd. Euro. In Deutschland ist Thales an über 20 Standorten bundesweit präsent. Für das Air Traffic Management bietet Thales aus einer Hand die gesamte Palette an Produktlösungen im Bereich Kommunikation, Navigation und Flugverkehrs-Überwachung (Communication-Navigation-Surveillance - CNS) an. Die beiden deutschen Standorte im Bereich Air Traffic Management, in Langen bei Frankfurt und in Korntal-Münchingen bei Stuttgart, entwickeln, produzieren, installieren und warten neben konventionellen Navigationssystemen für Anflug-, Lande- und Streckennavigation sowie Radarsystemen für Flugsicherung und Flughäfen auch Flughafen- und Towersysteme und satellitengestützte Navigationssysteme (EGNOS, GALILEO, GBAS). Thales trägt maßgeblich zur Einführung von EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay System) bei, dem ersten Schritt zum europäischen Satelliten-Navigationssystem Galileo.
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