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Werder Bremen-Presseservice: Stimmen zum Spiel gegen Leverkusen: Tiefflieger, feste Größen und Routiniers/ Das Spiel um die "so genannte Wurst"

Bremen (ots)

+++ Tiefflieger, feste Größen und Routiniers +++
"Das ist ein Ausrufezeichen!", sagte Klaus Allofs nach dem 2:0 des
Bundesliga-Tabellenführers beim Tabellensechsten, der vor diesem 
Spiel in Topform gewesen war. "Schalke, die Bayern und Stuttgart 
haben sicher gehofft, dass wir hier Punkte lassen", fügte der 
Werder-Geschäftsführer hinzu. Nein, Werder ließ auch in diesem 
Auswärtsspiel keine Punkte, es war der sechste Sieg im neunten 
Gastspiel.
Trainer und Mannschaft hatten ein unbequemes, schweres Spiel 
erwartet und wurden in der BayArena bestätigt. "Es war nicht einfach 
heute. Leverkusen hat gut dagegen gehalten und viel Druck gemacht", 
lobte Clemens Fritz seine Ex-Kollegen. Betrachtet man alle 90 
Minuten, stimmt das, für die Anfangsphase laut übereinstimmenden 
Äußerungen jedoch nicht: "Wir haben sehr gut angefangen, das Spiel 
kontrolliert und verdient die Führung erzielt", fand Klaus Allofs. 
Bayer-Trainer Michael Skibbe hatte Ähnliches beobachtet und 
kritisierte: "Gegen ein Spitzenteam wie Werder muss man 90 Minuten 
konzentriert dagegen halten. Das haben wir in den ersten 20 Minuten 
nicht geschafft. Da sind uns zu viele Passfehler unterlaufen und wir 
haben die Zweikämpfe nicht richtig gesucht." Ex-Werderaner Simon 
Rolfes kannte den Grund: "Wir hatten zu viel Respekt."
Tim Borowski suchte die Gründe für den erfolgreichen Start ins 
Spiel lieber bei Werder selbst: "Wir sind so couragiert aufgetreten, 
wie wir uns das vorgenommen hatten. Das war weitaus besser als gegen 
Hannover." Per Mertesacker sah von Beginn an "starke Kombinationen" 
und wählte das beste aller Beispiele: "Wie beim 1:0". Dieser wichtige
Treffer belohnte Werders engagierten Beginn und war mit Frings' 
Haken, Borowskis Direktflanke und Kloses Tiefflieger-Timing richtig 
gut anzusehen. Trainer Thomas Schaaf lobte Vorbereitung und Abschluss
mit zwei Worten: "Einfach schön". Fand sicher auch Torschütze 
Miroslav Klose, der nach dem Spiel schmunzelnd von kurzem 
Schädelbrummen berichtete: "Die Flanke war ganz schön hart."
Schmerzhafter als für den Nationalstürmer dürfte der Treffer für 
Bayer gewesen sein. Dennoch kam der Gastgeber bald danach besser ins 
Spiel. Spätestens in der 2. Halbzeit war die Partie ein attraktives 
Hin und Her mit Chancen hüben wie drüben. Richtig guten Chancen - 
gerade für Bayer. "Da hatten wir in einigen Situationen ein bisschen 
Glück, aber das braucht man auch. Danach haben wir ja unser Spiel 
nach vorn wieder gefunden", sagte Klaus Allofs. Werder rechtfertigte 
das Glück nachträglich mit dem entscheidenden 2:0 oder wie Per 
Mertesacker es ausdrückte: "Wir haben die Reizpunkte zur richtigen 
Zeit gesetzt."
"Sie haben es dann sehr souverän runter gespielt", musste Michael 
Skibbe anerkennen. So souverän, dass einige ausgelassene 
Möglichkeiten zwar kritisiert wurden (Miroslav Klose: "Wir haben in 
Überzahl oft unnötig den Ball verloren"), aber nicht weh taten. 
Souverän muss man auch die Leistung der Werder-Defensivabteilung 
nennen. "Hut ab vor der Abwehr", sagte Klose und meinte super 
Stellungsspiel, Zweikampfstärke ("Merte" gewann über 80 % seiner 
Duelle) und kluge Spielinitiierungen (Naldos Torvorlage und manch 
gewichtiger Pass). Thomas Schaaf hob den Brasilianer sogar hervor: 
"Naldo ist hervorragend in Form und eine absolut feste Größe. Das 2:0
hat er toll vorbereitet." So wurden die Riesen in der Viererkette das
große Plus an diesem Abend, inklusive ihrer Nebenleute, und inklusive
ihres Hintermanns.
Denn im Tor stand statt des verletzten Tim Wiese zum ersten Mal 
seit einem knappen Jahr Andreas Reinke und irgendwie fiel das gar 
nicht auf. Klaus Allofs: "Man hatte nicht das Gefühl, dass da ein 
anderer drin steht. Das ist gut und überträgt sich auch auf die 
Mannschaft, wenn sie weiß, da ist einer, der genauso gut ist." Reinke
war "direkt voll drin im Spiel, die fehlende Spielpraxis hat mir 
nichts ausgemacht" und nachher rundum zufrieden über die große runde 
Null auf der Anzeigetafel: "Das ist immer ein guter Lohn für die 
Leistung des Torwarts."
Dem routinierten Reinke, dem Gegner nervenden Mertesacker und dem 
tief fliegenden Klose gebührt also wie allen Kollegen in Grün-Weiß, 
was Ersatzkapitän Torsten Frings forderte: "Wir haben ein großes 
Kompliment dafür verdient, dass wir hier so aufgetreten sind."
+++ Das Spiel um die "so genannte Wurst" +++
Ein oft gehörter Satz bei Werder und gleichzeitig eine Maxime 
aller Spieler und Verantwortlichen: "Wir schauen nur auf uns". Auch 
in Leverkusen wurde dieser Satz wieder ausgesprochen, von Miroslav 
Klose zum Beispiel und von Clemens Fritz. Sie haben sich dieses Credo
eingepflanzt, sie pflegen es und sie beweisen es. Seit dem 
Schlusspfiff in der BayArena ist Werder allerdings genötigt, doch mal
zum Rivalen zu schielen, denn am kommenden Sonntag (04.02.2007, 17 
Uhr) trifft die Mannschaft auf den punktgleichen FC Schalke 04. 
Natürlich bestimmt dieses Spiel nun das Interesse und tat das auch 
schon in den Katakomben der BayArena. Dieses Spiel um die "so 
genannte Wurst", wie Tim Borowski launig formulierte.
Diese Wurst, wenn man so will, sind am Sonntag drei Punkte, mit 
denen man den engsten Konkurrenten auf Distanz halten und die 
Abstände zu den Verfolgern vielleicht sogar noch größer werden lassen
kann. Kein Wunder, dass mancher die drei Punkte schon für doppelt so 
wertvoll hält. Ein Sechs-Punkte-Spiel? "Nein", widersprach 
Geschäftsführer Klaus Allofs, "die Punkte hier waren genau so 
wichtig, die muss man auswärts erstmal holen". Auch die meisten 
anderen versuchten, dem Topspiel am Sonntag etwas von seiner 
zugeschriebenen Bedeutung zu nehmen. "Da wird keine Vorentscheidung 
fallen", meinte etwa Per Mertesacker. "Wir haben noch 15 Spiele", 
rechnete Klaus Allofs vor - nach Schalke werden noch 42 Punkte 
vergeben. Doch bei aller Zurückhaltung wird auch deutlich, dass es 
natürlich doch kein Spiel ist wie jedes andere: "Darauf freuen sich 
alle", räumt etwa Tim Borowski ein, Torsten Frings erwartet, dass das
Spiel "schön" wird und Cheftrainer Thomas Schaaf weiß, dass es 
"unheimlich viel Aufmerksamkeit erfahren" wird.
Mehr Aufmerksamkeit als ihm lieb war, schenkte Schiedsrichter Lutz
Wagner Torsten Frings in der 37. Minute. Das Spiel war wegen eines 
Abseitspfiffs bereits unterbrochen als Frings aus günstiger Position 
aufs Tor schoss. "Ich war mir ganz sicher, dass es kein Abseits war",
sagte Frings - seine Konzentration auf den Torschuss hatte den 
akustischen Reiz des Pfiffs ausgeblendet. Optisch war nix zu machen: 
"Torsten hatte den Linienrichter, der die Fahne gehoben hatte, im 
Rücken", hatte Klaus Allofs beobachtet. Lutz Wagner überzeugten diese
Argumente nicht, er unterstellte Frings, auf Zeit spielen zu wollen, 
mitten in der ersten Halbzeit. Die Folge: Nach seiner fünften gelben 
Karte muss der Antreiber im Spitzenspiel aussetzen.
"Er wird uns fehlen, keine Frage", sagte Thomas Schaaf, der die 
fragliche Szene gewohnt unaufgeregt kommentierte: "Die Regel gibt das
so her. Das ist nicht gut für uns, aber der Schiedsrichter hat so 
entschieden." "Übertrieben" fand es Klaus Allofs, "wenn immer so 
konsequent gepfiffen würde, okay..." sagte er noch. Frings selbst 
vermisste "Fingerspitzengefühl". Einig ist sich der unglückliche 
"Sünder" aber mit seinem Coach, dass die Mannschaft das kompensieren 
könne. "Das hat unser Kader schon oft genug bewiesen", ist Schaaf 
unbesorgt.
Was in Leverkusen mit Frings galt, wird am Sonntag gegen Schalke 
auch ohne Frings gelten - von Klaus Allofs selbstbewusst formuliert, 
schon oft bestätigt und in Leverkusen zufrieden wiederholt, noch so 
ein Werder-Satz: "Man muss schon sehr gut spielen, um uns zu 
schlagen."

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Mediendirektor Tino Polster
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Fax: 0421/43459153

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