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Bundesverband Windenergie (BWE)

"Hinterhältiges Spiel der Netzbetreiber ist ein Fall für das Kartellamt"
BWE-Präsident Ahmels kritisiert Stromkonzerne, die Politik mit falschen Zahlen zur Windenergie beeinflussen zu wollen

Paderborn (ots)

Der Bundesverband WindEnergie widerspricht den
Behauptungen der Netzbetreiber Eon Netz und RWE Net, die Sicherheit
der Stromversorgung sei wegen Ausfällen bei der Windenergie schon
mehrfach "stark angespannt" gewesen. Unter anderem berichtet die
"Süddeutsche Zeitung", Eon habe wegen plötzlich abgeschalteter
Windräder im Februar 2002 eine Leistung von rund 2.500 Megawatt
ersetzen müssen.
"Das ist bloße Stimmungsmache der Stromkonzerne gegen die
ungeliebte Konkurrenz", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. "Warum
werden jetzt, wenige Tage vor einem neuen Energiegipfel beim Kanzler
und während der Meinungsbildung der Bundestagsabgeordneten zur
Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, Zahlen aus 2002 lanciert,
für die jeder objektive Beweis fehlt?"
Eine repräsentative Hochrechnung des Instituts für Solare
Energieversorgungstechnik (ISET) auf der Basis von 100 Einzelanlagen
hatte ergeben, dass die ausgefallene Windkraft-Leistung im Februar
2002 entgegen der Eon-Behauptung knapp 1.200 Megawatt betrug.
Ahmels: "Der Umstand, dass Netzbetreiber ihre gesetzlich
festgeschriebenen Neutralitäten gegenüber Erzeugern verletzen und die
Betreiber von Windturbinen zugunsten der konventionellen Kapazitäten
ihrer Konzernmütter diskriminieren, ist ein klarer Verstoß gegen das
Energiewirtschaftsgesetz und ein Fall für das Kartellamt."
Der BWE weist darauf hin, dass selbst bei einem weiteren
substanziellen Ausbau der Windenergie in Deutschland die
Stromversorgung nicht gefährdet ist. Flautezeiten beim Windstrom
können wie Revisionen oder Kühlwassermangel bei konventionellen
Kraftwerken im europäischen Verbund durch andere Kraftwerke
ausgeglichen werden. Auch die schwankende Produktion großer
Wasserkraftwerke, die traditionell von den Stromkonzernen genutzt
werden, ist bisher nie als Problem für die Sicherheit der
Stromversorgung thematisiert worden.
Beim wachsenden Ausbau der Windenergie in Europa werden regionale
Flauten ohnehin durch transnationalen Handel von Windstrom
ausgeglichen. Die Speicherwasser-Kraftwerke in Skandinavien und den
Alpenländern können zusätzlich Schwankungen abpuffern. Deutschland
kann schon heute rund 10.000 Megawatt Leistung - das entspricht zehn
Großkraftwerken - mit dem Ausland austauschen.
Auch die Abschaltung bei Sturmfronten ist kein Problem. Wie etwa
die Schifffahrt, sind auch die Netzbetreiber durch Wettervorhersagen
und darauf aufbauende Windenergie-Prognosen rechtzeitig über diese
seltenen Extremereignisse informiert und können rechtzeitig andere
Kraftwerke und Bezüge von Dritten disponieren. Außerdem sind schon
heute Turbinen auf dem Markt, die bei Erreichen bestimmter
Windgeschwindigkeiten nicht abschalten, sondern die Leistung
kontinuierlich reduzieren.
Bei Rückfragen:
Bundesverband WindEnergie
Ralf Bischof, stellvertretender Geschäftsführer
Tel.: 0541-3506044
E-Mail:  r.bischof@wind-energie.de
Sascha Rentzing, Pressesprecher
Tel.: 0541-3506036
E-Mail:  s.rentzing@wind-energie.de

Original-Content von: Bundesverband Windenergie (BWE), übermittelt durch news aktuell

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