Fairsprechen: Die EU soll fairer werden!
Pressemitteilung
Fairsprechen für eine faire europäische Handelspolitik
Fairtrade-Kampagne zur EU-Wahl 2024 gestartet
- Fairsprechen-Kampagne fordert EU-Kandidaten auf, sich für fairen Handel stark zu machen
- Fairtrade Deutschland ruft zu politischen Frühstücksaktionen auf
- Über 150 faire politische Frühstücke an Schulen in ganz Deutschland
Köln, 17. Mai 2024: Die EU soll fairer werden und mit der kommenden Wahl werden die Weichen hierfür gestellt. Mit der Kampagne „ Fairsprechen: Für mehr Fairness im Handel – europa- und weltweit!“, die am 17. Mai beginnt, ruft Fairtrade Deutschland gemeinsam mit dem Forum Fairer Handel und dem Weltladen-Dachverband bis zum 9. Juni dazu auf, im Vorfeld der EU-Wahl politisch für den fairen Handel aktiv zu werden. Denn viele Studien belegen: Der faire Handel bietet nachhaltige Lösungsansätze für globale Herausforderungen wie soziale Ungleichheit, Klimakrise und Umweltzerstörung. Darum ruft das Bündnis dazu auf, mit lokalen Kandidatinnen und Kandidaten für das EU-Parlament ins Gespräch zu kommen und sie von den Anliegen des fairen Handels zu überzeugen. Im Rahmen fairer Frühstücksaktionen sollen zukünftige Mitglieder des EU-Parlaments ein „Fairsprechen“ unterzeichnen und so ihrem Engagement für den fairen Handel Verbindlichkeit verleihen.
Fünf Forderungen für mehr Fairness
Konkret richtet Fairtrade Deutschland mit seinen Bündnispartnern fünf Forderungen an die zukünftigen Abgeordneten: Handelsabkommen fair gestalten, faire Einkaufspraktiken umsetzen, Verantwortung für globale Klimagerechtigkeit übernehmen, faire und gemeinwohlorientierte Handelsmodelle fördern sowie die sozial-ökologische Mindestkriterien in der öffentlichen Beschaffung verankern. „Es braucht einen fairen Paradigmenwechsel in der europäischen Handelspolitik, der auch die Bedürfnisse von Kleinbäuer*innen und Beschäftigen im globalen Süden mit einbezieht. Diese sind besonders stark von den aktuellen Krisen betroffen“, erläutert Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland.
Fair frühstücken – und politisch werden
Im Rahmen der Kampagne „Fairsprechen“ ergreifen Engagierte des fairen Handels die Initiative: Bei fairen Frühstücksaktionen oder lokalen Wahlveranstaltungen kommen sie mit EU-Kandidat*innen ins Gespräch über den fairen Handel und dessen Beitrag zu einer nachhaltigen Handelspolitik. Darüber hinaus veranstalten über 150 weiterführende Schulen in ganz Deutschland faire Frühstücke, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler – darunter viele Erstwähler*innen ab 16 Jahre – über den fairen Handel und seine politische Bedeutung informieren können.
Wie wichtig es ist, jungen Menschen mehr Mitspracherecht zu geben, weiß Mercy Chumo, Jugendkoordinatorin des Produzentennetzwerks Fairtrade Africa: „Indem wir junge Menschen ansprechen und ihre Beteiligung sicherstellen, befähigen wir sie dazu, sich eine bessere Zukunft aufzubauen.“ Ihr Wunsch an alle Wähler*innen bei der EU-Wahl lautet: „Nutzt euer Wahlrecht und informiert euch! Eure Stimme ist nicht nur für Europa von Bedeutung, sondern auch weltweit für die Menschen, die hinter den Produkten stehen, die ihr konsumiert.“
Fairer Handel zahlt ein in nachhaltige Zukunft
Durch stabile Mindestpreise, die zusätzliche Fairtrade-Prämie, Schulungen und Programme macht Fairtrade Produzent*innen widerstandsfähiger gegen globale Krisen wie etwa den Klimawandel. Fairtrade engagiert sich für existenzsichernde Löhne und Einkommen, wirkt ein auf gesetzliche Regulierungen, die Nachhaltigkeit fördern (z.B. Lieferkettengesetz, EU-Entwaldungsrichtlinie) und befähigt Produzent*innen, nach diesen Vorgaben zu produzieren. Über 800 Fairtrade-Towns, mehr als 900 Fairtrade-Schools und 44 Fairtrade-Universities in Deutschland haben sich verpflichtet, fair gehandelte Produkte in ihrer öffentlichen Beschaffung zu verwenden.
Alle Infos zur Kampagne unter fairtrade-deutschland.de/fairsprechen
Fairtrade Deutschland e.V.
Maarweg 165 | 50825 Köln
Leitung Kommunikation Marcelo Crescenti +49 221 942040-55
Pressekontakt Melanie Leucht +49 221 942040-73 presse@fairtrade-deutschland.de
Hintergrund: Der Verein Fairtrade Deutschland e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, Produzentengruppen in Ländern des globalen Südens zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt Fairtrade Deutschland e.V. nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen. www.fairtrade-deutschland.de
Fairtrade Deutschland gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International e.V., in dem Fairtrade-Organisationen aus 25 Ländern und die drei kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen sind. Fairtrade International entwickelt die international gültigen Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net
Alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig von FLOCERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011). www.flocert.net