Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Sprachwelt mehr verpassen.

Deutsche Sprachwelt

Welttag der Muttersprache: Zugewanderte Ärzte müssen gutes Deutsch können

Erlangen (ots)

Zum morgigen Internationalen Tag der Muttersprache verlangt die DEUTSCHE SPRACHWELT, höhere Anforderungen an die Deutschkenntnisse zugewanderter Ärzte zu stellen. "Gebrochenes Deutsch gefährdet die Gesundheit. Die Patienten müssen den Arzt verstehen können", meint der Chefredakteur der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz. An die DEUTSCHE SPRACHWELT haben sich zahlreiche Bürger gewandt, die über schlechte Spracherfahrungen in Krankenhäusern klagen.

Festzustellen ist: Die Zahl ausländischer Ärzte hat in Deutschland stark zugenommen und wächst weiter. Aufgrund des Ärztemangels kann hierzulande seit knapp zwei Jahren jeder Arzt die Zulassung beantragen. Die meisten Bundesländer verlangen lediglich mittlere Deutschkenntnisse auf der Stufe B2 ("selbständige Sprachverwendung"). Notwendig ist jedoch mindestens die Stufe C1 ("fachkundige Sprachkenntnisse"). Außerdem fehlt ein einheitliches Prüfungsverfahren für Sprachkenntnisse. Zudem ist nicht in allen Bundesländern sichergestellt, daß zugewanderte Ärzte bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit gute Deutschkenntnisse vorweisen müssen. In manchen Fällen genügt dies erst nach einem Jahr. Selbst wenn die zugewanderten Ärzte einigermaßen die deutsche Sprache beherrschen, bleiben für viele von ihnen solche Wörter wie Hühnerauge, Schlüsselbein oder Hexenschuß oft unverständlich.

Die DEUTSCHE SPRACHWELT fordert die Politik dazu auf, möglichst rasch zu handeln und die Lage zu verbessern. Zwar wolle die Gesundheitsministerkonferenz auf Druck der Bundesärztekammer im Sommer über Eckpunkte für ein einheitliches Sprachprüfungsverfahren beraten, doch wo die Gesundheit in Gefahr sei, dürfe man keine Zeit verlieren, so die Sprachzeitung. Keinesfalls in Frage komme der Lösungsvorschlag des nordrhein-westfälischen Integrationsministers Guntram Schneider. Dieser hatte behauptet, daß das Problem schon gelöst sei, wenn mehr Patienten Englisch könnten. Paulwitz stellte klar: "Der Arzt ist für den Patienten da und nicht umgekehrt. Außerdem sind auch die Englischkenntnisse vieler Ärzte schlecht." Statt dessen sei es wirksamer, den Kostendruck von den Krankenhäusern zu nehmen, damit sie nicht auf Billig-Ärzte aus dem Ausland zurückgreifen müssen.

http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2014-02-20.shtml

Pressekontakt:

Thomas Paulwitz
Telefon 09131/480661
http://www.deutsche-sprachwelt.de
schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de

Original-Content von: Deutsche Sprachwelt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Sprachwelt
Weitere Storys: Deutsche Sprachwelt
  • 20.12.2013 – 10:49

    Deutsche Bahn, Preußler, Spaenle: Wer wird "Sprachwahrer des Jahres"?

    Erlangen (ots) - Die Deutsche Bahn könnte vom Sprachpanscher zum "Sprachwahrer des Jahres 2013" werden. Aber auch andere Personen, Unternehmen und Gruppen, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben, sind vorgeschlagen. Das teilte heute die DEUTSCHE SPRACHWELT mit. Die Sprachzeitung ruft seit dem Jahr 2000 zur Wahl der "Sprachwahrer des Jahres" auf. Die ...

  • 13.09.2013 – 10:17

    Tag der deutschen Sprache und Bundestagswahl: Parteien zur Sprachpolitik

    Erlangen (ots) - Der morgige Tag der deutschen Sprache findet rund eine Woche vor der Bundestagswahl statt. Aus diesem Anlaß hat die DEUTSCHE SPRACHWELT Wahlprogramme geprüft und die sprachpolitischen Forderungen der Parteien zusammengestellt. Damit will die Sprachzeitung sprachbewußten Wählern bei ihrer Entscheidung helfen. Sämtliche Ergebnisse sind hier ...

  • 13.03.2013 – 09:12

    Hart, aber deutsch: Plasberg ist Sprachwahrer des Jahres

    Erlangen/Leipzig (ots) - Frank Plasberg ist Nachfolger von Papst Benedikt XVI. Das gab die DEUTSCHE SPRACHWELT heute anläßlich der Leipziger Buchmesse bekannt. Während Benedikt bereits 2005 als "Sprachwahrer" geehrt wurde, hat Plasberg die Wahl zum "Sprachwahrer des Jahres 2012" gewonnen. Die Leser der Sprachzeitung wählten den Fernsehmoderator mit 18,5 Prozent auf den ersten Platz. An zweiter Stelle folgt mit 17,0 ...