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Medikamentenmangel: So helfen Apotheken
Baierbrunn (ots)
Das Medikament ist leider nicht verfügbar. Diesen Satz hören derzeit viele Menschen, wenn sie Arzneimittel besorgen wollen. Antibiotika sind knapp. Aber auch manche Schmerzmittel, Arzneien gegen Bluthochdruck oder Brustkrebs und Diabetesmedikamente. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" zeigt, wie Apotheken ihren Kundinnen und Kunden bei Lieferengpässen helfen.
Rücksprache halten mit Ärztin oder Arzt
Im Juli meldete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduktion Lieferschwierigkeiten für fast 500 Medikamente. Apothekerinnen und Apotheker haben dennoch einige Möglichkeiten, die Menschen mit benötigten Medikamenten zu versorgen. Gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten finden sie in vielen Fällen alternative Therapien. "Wir versuchen, Kunden abzuholen und tun alles, um niemanden unversorgt zu lassen. Das schaffen wir meist auch", sagt Kathrin Luboldt, Apothekerin in Dinslaken und Duisburg. Aber es sei mit wesentlich mehr Aufwand verbunden: "Wir checken zuerst unsere Lieferanten, rufen die Firmen zum Teil selbst an und fragen, ob der Engpass auf absehbare Zeit nachlassen wird. Fiebersäfte für Kinder können wir auch selbst herstellen, sofern die dafür nötigen Rohstoffe verfügbar sind."
"Bei uns geht niemand raus, ohne dass wir eine Lösung anbieten", verspricht Apotheker Stephan Torke aus Freital in Sachsen. Dieses Engagement kostet allerdings Zeit. Normalerweise dauert es, so Torke, fünf Minuten, ein Rezept zu verarbeiten - inklusive ausführlicher Beratung der Kundinnen und Kunden. Aktuell kann es aber bis zu 20 Minuten dauern. Der Apotheker nennt den Grund: "Wir müssen telefonische Rücksprache mit Arzt oder Ärztin halten. Wir klären zum Beispiel, ob man auf einen alternativen Wirkstoff umsteigen kann. Dann müssen wir uns darum kümmern, dass das Rezept entsprechend geändert wird."
Die Versorgung der Patienten hat Priorität
Für Manuela Spann, Apothekerin in Berlin, ist die Hilfe für die Kundinnen und Kunden wichtiger als ihr eigener Verdienst. "Manchmal müssen wir die Patienten an andere Apotheken verweisen, falls diese das Medikament haben. Dann verdienen wir kein Geld. Aber auch das bringt unser Beruf mit sich. Wir müssen den Versorgungsaspekt im Blick behalten."
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