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Neurodermitis: Den Juck-Kratz-Kreislauf durchbrechen
An der chronisch-entzündlichen Hautkrankheit leidet in Deutschland etwa jeder Siebte. Was den Betroffenen helfen kann
Baierbrunn (ots)
"Entspann dich mal, dann wird auch deine Haut besser!" Das bekommen Menschen mit Neurodermitis oft zu hören. Tatsächlich kann Stress die Hauterkrankung verschlimmern. Und auch die Neurodermitis selbst erhöht das Stresslevel, durch Juckreiz, Schlafmangel, Scham - und nicht zuletzt durch negative Reaktionen anderer. Etwa jeder Siebte in Deutschland leidet irgendwann im Leben an der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Tendenz steigend.
Autogenes Training reduziert Stress
Menschen mit Neurodermitis stehen heute zum Glück viele verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Aus dem lästigen Juck-Kratz-Kreislauf heraus kommen Betroffene häufig mit einer Patientenschulung: Zu sehen, dass es anderen ähnlich geht, über Ursachen und Strategien zu sprechen, tut den meisten sehr gut. Auch Entspannungsverfahren wie autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation helfen, Stress zu verringern.
Wer die Erkrankung dennoch nicht in den Griff bekommt, kann sich an ein Universitätsklinikum wenden. Wenn jemand unerträglich leidet, kann er auch stationär in einer Hautklinik aufgenommen werden. Während eines Reha-Aufenthalts können Betroffene daneben lernen, wie sie besser mit der Hautkrankheit leben: endlich mit weniger Juckreiz, dafür mit mehr Schlaf.
Kratzen unbedingt vermeiden
Wichtig: Auf das Kratzen sollte man in jedem Fall verzichten. Selbst wenn nichts den Juckreiz so prompt bekämpft wie Kratzen, hält die Linderung nur einen Moment. Zudem vergrößert es das Ekzem und verschlimmert so den Schub. Daher tut der Haut alles gut, was das Jucken mildert, etwa Kühle, beruhigende Cremes, eine Massage mit einem Igelball oder Ablenkung. Auch rezeptfreie Lotionen mit dem Oberflächenbetäubungsmittel Polidocanol wirken beruhigend. Hilft das nicht, können in der Arztpraxis Cremes und Tabletten mit Kortison verschrieben werden.
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