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Sportwetten: Diese Anzeichen sprechen für eine Spielsucht
Die Fußball-EM spült viel Geld in die Kassen der Wettanbieter. Für Teilnehmer kann das Zocken in den finanziellen Ruin führen.
Baierbrunn (ots)
Demnächst startet die Fußball-Europameisterschaft. Durch das Großevent werden die Umsätze von Wettspielanbietern in die Höhe schnellen, erwartet Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern und Mitglied im Bündnis gegen Sportwettenwerbung. Ein erhöhtes Risiko, eine Glücksspielsucht zu entwickeln, haben Menschen in Sportvereinen. "Meistens sind es junge Männer, die das Gefühl haben, sich mit Sport gut auszukennen", erklärt Suchtexperte Landgraf im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Am Ende gewinnt immer der Wettanbieter
Die Werbung der Anbieter richtet sich gezielt an junge und sportbegeisterte Menschen. Personen, die Fußball spielen und schauen, haben oft das Gefühl, Expertenwissen in ihrem Sport zu haben und Voraussagen treffen zu können, wer als Gewinner vom Feld geht. Doch das ist ein Irrglaube. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Wissen über den Sport keinen signifikanten Vorteil bei Sportwetten bringt. Am Ende gewinnt immer der Wettanbieter. Manche Betroffene stürzt ihre Glücksspielsucht in den finanziellen Ruin.
Wie aber kann man erkennen, ob man gefährdet ist? Wer folgende Gefühle oder Verhaltensweisen von sich selbst kennt, könnte unter einer Glücksspielstörung leiden:
- Sie brauchen Glücksspiel mit immer neuen Einsätzen, um eine gewünschte Erregung zu erreichen.
- Sie fühlen sich unruhig und reizbar, wenn Sie versuchen, das Glücksspiel einzuschränken oder aufzugeben.
- Sie haben schon mehrmals versucht, das Glücksspiel zu kontrollieren, einzuschränken oder aufzugeben.
- Glücksspiel nimmt Sie gedanklich sehr ein. Sie grübeln etwa über vergangene Verluste und planen, mit welchen Strategien Sie diese wieder ausgleichen und mehr Geld gewinnen können. Sie beschäftigen sich damit, wo Sie das Geld für Ihr Glücksspiel beschaffen können.
- Sie spielen häufig in belastenden Gefühlszuständen, zum Beispiel bei Hilflosigkeit, Schuldgefühlen, Angst oder depressiver Stimmung.
- Sie wiederholen Glücksspiel am nächsten Tag, um entstandene Verluste auszugleichen.
- Sie belügen andere, um das Ausmaß der Verstrickung in das Glücksspiel zu vertuschen.
- Sie laufen Gefahr, eine wichtige Beziehung oder den Arbeitsplatz zu verlieren. Aufstiegschancen sind durch das Glücksspiel gefährdet.
- Sie verlassen sich auf finanzielle Unterstützung durch andere, um die durch Glücksspiel verursachte finanzielle Notlage zu überwinden.
Info für Betroffene: In Deutschland können Betroffene aus knapp 400 ambulanten und stationären Hilfeeinrichtungen für Menschen mit Glücksspielproblemen die für sie passende Therapie auswählen. Dazu gibt es etwa 150 Selbsthilfegruppen.
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