Wort & Bild Verlagsgruppe - Gesundheitsmeldungen
Intimbereich: Vorsicht vor übertriebener Pflege
Weniger ist oft mehr - das gilt auch für die Hygiene der weiblichen Genitalien
Baierbrunn (ots)
Hier ein wenig Duft, dort spülen und säubern - viele Frauen tun ihrem Genital zu viel des Guten. So hat die Vagina, anders als der Penis, einen Selbstreinigungsmechanismus bestehend aus einem leichten, durchsichtigen bis weißlichen Ausfluss und einem sauren pH-Wert. Vor allem findet man dort Milchsäure-Bakterien, die sogenannten Döderlein-Bakterien, die die Vaginalflora schützen. Deshalb sollte die Vagina auf keinen Fall mit Spülungen oder Duschen traktiert werden. Dies kann zu schweren Infektionen bis hoch in die Bauchhöhle führen, im schlimmsten Fall wird man davon unfruchtbar. Über die richtige Intimpflege klärt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" in seiner aktuellen Ausgabe auf.
Besser Wasser statt Lotionen und Düfte verwenden
Bei der Genitalhygiene gilt: wirklich nur das Nötigste machen, das heißt, das äußere Geschlecht - große und kleine Vulvalippen, Damm - mit Wasser waschen. Wer dennoch lieber eine Intimwaschlotion verwenden möchte, sollte auf milde Waschsubstanzen achten, die schonend reinigen, und außerdem Milchsäure enthält, die für einen pH-Wert von unter fünf sorgt. Zusätze wie Kamille können beruhigen.
Starke Gerüche ärztlich abklären
Vorsicht ist auch bei Slipeinlagen geboten, die Unterwäsche vor dem Ausfluss schützen. Dieser ist jedoch vollkommen normal und auch nicht unhygienisch. "Am besten den Intimbereich trocken und luftig halten, atmungsaktive Wäsche bevorzugen und luftundurchlässige Slipeinlagen meiden", rät Apothekerin Iris Christians aus Hövelhof. Alternativ gibt es spezielle Unterhosen mit Verstärkung im Schritt, die Ausfluss auffangen können, oder waschbare Einlagen aus Baumwolle. Düfte dagegen wirken allergen und können so unschöne Hautreaktionen wie Jucken oder Ausschlag auslösen. Wenn man einen sehr starken Geruch bemerkt, der sich von dem normalen unterscheidet, sollte das nicht mit Deodorant bekämpft, sondern ärztlich abgeklärt werden.
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