Alle Storys
Folgen
Keine Story von Allianz Trade mehr verpassen.

Allianz Trade

Allianz Trade Studie : Milde Rezession im Winter und steigende Insolvenzen in Deutschland

Hamburg (ots)

  • Milde Rezession in Deutschland zum Jahresbeginn, nur verhaltene Erholung in der zweiten Jahreshälfte
  • Deutschland: Insolvenzen steigen 2023 um rund 15 %[1]; 2024 um voraussichtlich weitere +6 %
  • Trotz zweistelligem Anstieg: sukzessive Normalisierung des Insolvenzgeschehens
  • Weltweite Insolvenzen steigen 2023 um etwa 19 %, in Westeuropa sogar um 25 %

Ein "Dreifach-Schock" aus höheren Material- und Produktionskosten, steigenden Lohnkosten und einem deutlichen Zinsanstieg belastet die deutschen Unternehmen. Auch die wirtschaftliche Schwäche setzt vielen Firmen zu. In seiner jüngsten Analyse prognostiziert der weltweit führende Kreditversicherer Allianz Trade im ersten Quartal 2023 erneut eine milde Rezession. Erst Mitte des Jahres geht es nach Ansicht der Experten aufwärts - und auch dann nur sehr verhalten.

"Das ist keine Hiobsbotschaft, aber auch eine milde Rezession bleibt eine Rezession. Die Wachstumsaussichten sind auch 2024 sehr verhalten", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die deutsche Wirtschaft steht angesichts der multiplen Krisen vor der wohl größten Herausforderung der Nachkriegszeit."

Deutschland tritt auf der Stelle: vier Jahre Stagnation bis Ende 2024 - Mittelstand krisenfest

Bis Ende 2024 wir die deutsche Wirtschaft nur geringfügig größer sein als vor der Corona-Pandemie Ende 2019. Das bedeutet praktisch vier Jahre Stagnation.

"Deutsche Unternehmen, insbesondere der Mittelstand, sind allerdings vergleichsweise krisenfest", sagt Bogaerts. "Sie sollten sich jetzt auf ihre Stärken konzentrieren. Damit sorgen sie dafür, dass 2023 kein 'verlorenes Jahr' wird, sondern ein 'Brückenjahr' in eine erfolgreiche Zukunft."

Verschlechterte Zahlungsmoral, steigende Zahlungsausfälle und Insolvenzen

In Folge der zahlreichen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen erwartet Allianz Trade weiterhin steigende Zahlungsausfälle und steigende Insolvenzen.

"Die weltweite Zahlungsmoral hat sich seit 2022 deutlich verschlechtert und wir sehen bereits seit Mitte des letzten Jahres deutlich steigende Zahlungsausfälle und Insolvenzen", sagt Bogaerts. "2023 dürften Insolvenzen in Deutschland um rund 15 % ansteigen, 2024 um voraussichtlich weitere 6 %. Das ist zwar der stärkste Anstieg seit der europäischen Schuldenkrise, aber von sehr niedrigem Niveau. Insofern ist es momentan nur eine sukzessive Normalisierung des Insolvenzgeschehens."

Deutschland zeigt sich aber im Vergleich zu vielen anderen Ländern vergleichsweise robust. Weltweit dürften die Insolvenzen 2023 mit +19 % wesentlich stärker ansteigen, in Westeuropa sind es sogar +25 %.

Entwicklung nach Branchen heterogen: verarbeitendes Gewerbe und Baubranche besonders betroffen

Am stärksten gefährdet sind - wenig überraschend - die energieintensiven Branchen sowie die Sektoren, die stark von gestiegenen Material- und Rohstoffpreisen betroffen sind. Innerhalb der Branchen ist die Entwicklung allerdings sehr heterogen, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe.

Die Industrieproduktion hat sich im Dezember 2022 erheblich verlangsamt und die Produktion in den energieintensiven Sektoren sank besonders stark um 6,1 % gegenüber dem Vormonat und ist nun um fast 20 % niedriger als im Dezember 2021. Besonders stark sank die Aktivität im Baugewerbe im Dezember um 8% im Vergleich zum vorherigen Monat.

Den stärksten Anstieg bei den Insolvenzen zeigten zuletzt[2] die Baubranche (+10 %) vor dem verarbeitenden Gewerbe (+7 %) und dem Bereich Verkehr und Lagerung (+6 %) - während einige Sektoren wie die Immobilienbranche oder das Gastgewerbe beispielsweise verschont blieben. Gerade hier waren die Fallzahlen allerdings während der Pandemie entgegen dem allgemeinen Trend gestiegen.

Die Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe sind den aktuellen Herausforderungen in unterschiedlicher Weise ausgesetzt, was sich in einer heterogenen Insolvenzdynamik zeigt. Höhere Insolvenzen sind vor allem in den Bereichen Datenverarbeitungsgeräte und Elektronik (+16 %), Gummi- und Kunststoffwaren (+16 %), Möbel (+14 %), Nahrungs- und Futtermittel (+13 %) zu verzeichnen. Bei den absoluten Zahlen verzeichneten die Metallindustrie, Nahrungs- und Futtermittel und Maschinenbau besonders hohe Fallzahlen.

Energiepreisschock trifft Zinsanstieg: für eine Unternehmen wird die Luft dünn

Energiepreise liegen nach der jüngsten Studie von Allianz Trade für deutsche Unternehmen 2023 voraussichtlich rund 40 % höher als vor dem Ukraine-Krieg[3]. Dabei federt der staatliche Gaspreisdeckel die Preisentwicklung bereits deutlich ab. Dennoch geraten viele Unternehmen dadurch von zwei Seiten unter Druck.

"Nicht alle Unternehmen können die steigenden Kosten an ihre Kunden weitergeben und wenn, meist nur teilweise", sagt Bogaerts. "Sie bleiben sie häufig auch nicht unerheblichen Mehrkosten sitzen. Daraus resultieren höhere Fixkosten ein höherer Druck auf Margen und Gewinne. Teilweise erhöht das auch den Finanzierungsbedarf - bei steigenden Zinskosten entsteht daraus schnell eine Spirale, zumal viele Unternehmen in der Pandemie zusätzliche Kredite aufgenommen haben. Deshalb könnte die Luft für einige Unternehmen dünn werden, gerade, wenn sie schon länger in Schwierigkeiten stecken. Aber die gute Nachricht ist: Sehr viele deutsche Unternehmen haben genügend Puffer, die aktuelle Situation zumindest kurzfristig abzufedern - und die Krise vielleicht auch als Chance zu nutzen, beispielsweise für wichtige Weichenstellungen für eine grünere Industrie."

Die vollständige Allianz Trade Analyse (PDF, ENG) finden Sie beigefügt und hier:

https://bit.ly/3xsNoI5

Die Allianz Trade Studie zur Energiepreisentwicklung für Unternehmen finden Sie hier:

https://bit.ly/3lmAHvv

[1] Prognose von bisher +16 % auf +15 % nach unten korrigiert

[2] Statistisches Bundesamt: Fallzahlen Insolvenzen Januar 2022 bis einschließlich Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

[3] https://bit.ly/3lmAHvv

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Allianz Trade täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 80 Millionen kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen.

Mit dieser Expertise macht Allianz Trade den Welthandel sicherer und gibt den weltweit über 66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating von Standard & Poor's ist Allianz Trade im Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter weltweit. 2021 erwirtschaftete Allianz Trade einen Umsatz von EUR 2,9 Milliarden und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 931 Milliarden.

Weitere Informationen auf www.allianz-trade.de

Social Media

Linkedin Allianz Trade Deutschland https://www.linkedin.com/company/allianz-trade-deutschland/

XING Allianz Trade Deutschland https://www.xing.com/pages/allianz-trade-deutschland

Youtube Allianz Trade Deutschland https://www.youtube.com/allianz-trade-deutschland

Facebook Allianz Trade Deutschland https://www.facebook.com/AllianzTradeDE

Twitter Allianz Trade https://twitter.com/AllianzTrade

Instagram Allianz Trade https://www.instagram.com/AllianzTrade

Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen: Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf aktuellen Einschätzungen und Annahmen der Geschäftsführung basieren, und bekannte und unbekannte Risiken sowie Unsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse von den hier gemachten Aussagen wesentlich abweichen können. Neben zukunftsgerichteten Aussagen im jeweiligen Kontext spiegelt die Verwendung von Wörtern wie "kann", "wird", "sollte", "erwartet", "plant", "beabsichtigt", "glaubt", "schätzt", "prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin" ebenfalls eine zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse können aufgrund verschiedener Faktoren von solchen zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der "Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen, sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem örtlichen, regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch Terroranschläge und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.

Pressekontakt:

Allianz Trade
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.wolters@allianz-trade.com

Original-Content von: Allianz Trade, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Allianz Trade
Weitere Storys: Allianz Trade