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Allianz Trade

Unternehmen in der Liquiditätsfalle

Hamburg (ots)

Die anhaltend schwache Konjunktur verstärkt das
Risiko von Forderungsausfällen. Zusammen mit einer sich weiter
verschlechternden Zahlungsmoral und einem verstärkten Rückgriff auf
Lieferantenkredite geraten Firmen zunehmend in gefährliche
Liquiditätsengpässe. Das zeigt eine neue Studie der Euler Hermes
Kreditversicherungs-AG.
Für 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind
Forderungsausfälle ein bedrohliches Risiko. Zusammen mit einer
verschlechterten Zahlungsmoral bringen sie auch gesunde Unternehmen
zunehmend in Liquiditätsengpässe. Das ist das Ergebnis einer
aktuellen Studie der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, die
repräsentativ ist für alle Firmen in Deutschland mit einem Umsatz von
mehr als einer Million Euro. Knapp 90 Prozent der 400 in der Studie
befragten Unternehmer, Manager und leitenden Angestellten sehen einen
wesentlichen Grund für Zahlungsschwierigkeiten im Mittelstand in
dessen mangelnder Liquidität.
Bei gut einem Viertel der Befragten beträgt der Ausfall zwischen
einem und zehn Prozent des Jahresumsatzes. Fast jedes fünfte
Kleinunternehmen gibt an, seine Liquidität sei dadurch erheblich bis
sehr stark beeinträchtigt. "Gepaart mit einer traditionell sehr
dünnen Eigenkapitaldecke gerade bei kleinen Firmen ist das ein
Potenzial für eine weiterhin hohe Zahl von Insolvenzen - selbst bei
einem Anspringen der Konjunktur", so Gerd-Uwe Baden,
Vorstandsvorsitzender der Euler Hermes Kreditversicherung bei der
Vorstellung der Studie heute in Hamburg.
Gut die Hälfte der Befragten meint, das Zahlungsverhalten habe
sich in den letzten beiden Jahren verschlechtert. Nur etwa jedes
zehnte Unternehmen beurteilt laut Studie das Zahlungsverhalten seiner
Kunden mit sehr gut oder ausgezeichnet. 45 Prozent dagegen benoten es
mit mittelmäßig oder schlecht.
Zahlungsmoral bei kleineren Unternehmen besonders schlecht
Besonders häufig wird die Zahlungsmoral des Mittelstands moniert,
allen voran im Handwerk, Baugewerbe und Einzelhandel. Das ist vor
allem darauf zurückzuführen, dass Betriebe dieser Branchen selbst am
stärksten unter Zahlungsverzug leiden. Immerhin 28 Prozent der Firmen
geben zu, dass sie auf Zahlungsverzug ebenfalls mit verspäteter
Zahlung reagieren. Mehr als 80 Prozent sind sich des Risikos dieser
Kettenreaktion bewusst, bei der Unternehmen wegen Zahlungsverzögerung
ihrer Kunden selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten können.
Zunehmende Finanzierung über Lieferantenkredite
Für knapp 40 Prozent der Befragten sind Lieferantenkredite eine
wichtige Finanzierungsquelle zur Beschaffung von ausreichend
Liquidität. Und deren Bedeutung wird in Zukunft noch zunehmen, denn
immerhin 63 Prozent halten die Gefahr einer verschärften
Kreditvergabe durch die Banken für mittel bis groß, so die Studie.
"Stellt man gesamtwirtschaftlich die Inanspruchnahme von
Lieferantenkrediten der von kurzfristigen Bankkrediten gegenüber, so
sieht man eine deutliche Verschiebung zugunsten der
Lieferantenkredite. Das ist für die Unternehmen eine gefährliche
Entwicklung", so Jochen Dümler, verantwortlicher Vorstand für die
Delkredereversicherung.
Mangelndes Problembewusstsein stellt zusätzliche Gefahr dar
Obwohl die Verantwortlichen das Problem mangelnder Liquidität
grundsätzlich sehen, verkennen sie diese Gefahr für das eigene
Unternehmen. Risiken sehen sie in erster Linie in externen Faktoren
wie der schlechten Konjunktur oder Bürokratie und Gesetzgebung - die
Gefahr durch interne Faktoren blenden die Unternehmen weitestgehend
aus. Mangelndes Problembewusstsein in Bezug auf die eigene Situation
zeigt auch ein weiteres Ergebnis der Studie: 71 Prozent halten ihr
Forderungsmanagement für angemessen, nur 22 Prozent wollen es
verbessern.
Aus der unzutreffenden Selbsteinschätzung erwächst die größte
Gefahr gerade für kleine und mittlere Unternehmen, dies zeigt die
Befragung von Experten im Rahmen der Studie. Aber Firmen könnten der
Liquiditätsfalle, nicht nur bei schwacher Konjunktur und weiterhin
hohen Insolvenzzahlen, gut entkommen. "Wir erleben gerade bei
kleineren Unternehmen beim Debitorenmanagement erhebliche Defizite.
Dabei wäre ein funktionierendes, professionelles Forderungsmanagement
für viele Unternehmen eine große Stütze beim Liquiditätsmanagement.
Hier sollten die Unternehmen - gerade bei einem bevorstehenden
Aufschwung - besser aufgestellt sein", erklärt Jochen Dümler.
Euler Hermes ist Weltmarktführer im Kreditversicherungsgeschäft,
die größte integrierte europäische Factoring-Gruppe und einer der
Marktführer im Bereich Kautionsversicherung. Euler Hermes beschäftigt
6.000 Mitarbeiter in 36 Ländern und hält einen Anteil von 36% am
Weltmarkt für Kreditversicherung. Die Gruppe bietet eine umfassende
Palette an Dienstleistungen für das Forderungsmanagement.
Als Mitglied der Allianz-Gruppe und Tochtergesellschaft der AGF
wird Euler Hermes am Premier Marché von Euronext Paris notiert. Die
Gruppe und ihre wichtigsten Tochtergesellschaften im Bereich
Kreditversicherung erhielten von Standard & Poor's das Rating A+.
Die komplette Studie finden Sie im Internet unter
www.eulerhermes.de unter der Rubrik Presse.
Kontakt für weitere Informationen:
Sabine Enseleit
   Pressesprecherin
   Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Friedensallee 254
   D-22763 Hamburg
   Tel. +49 (0) 40/88 34-10 33
   Fax  +49 (0) 40/88 34-10 15
   E-Mail:  Sabine.Enseleit@eulerhermes.com
www.eulerhermes.com
Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend 
   angegebenen Vorbehalten.
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Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten
und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen.
Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
Presse-Information
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Pressesprecherin · Sabine Enseleit · D-22746 Hamburg · Friedensallee
254, D-22763 Hamburg
Tel. +49 (0) 40/88 34-10 33 · Fax +49 (0) 40/88 34-10 15 · 
sabine.enseleit@eulerhermes.com · www.eulerhermes.com
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  • 02.10.2003 – 14:55

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