Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Versandhandel gewinnt: Umsatz steigt auf 29,1 Mrd. Euro (+1,7%)
Online-Handel legt 15 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro zu (+15%)
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Düsseldorf, Frankfurt am Main (ots)
- Online-Anteil der Branche überspringt erstmals 50-Prozent-Marke - Rund 70 Prozent der Online-Käufer nutzen gedruckte Kataloge - Umsatzstarke Versender mit Katalog- und Internet-Angebot - Steigende Nachfrage nach "Medien" / Weniger Ausgaben für Mode - Gesamtausgaben der Deutschen im Internet bei 21,8 Mrd. Euro (darin: 15,4 Mrd. Euro Online-Warenhandel + 6,4 Mrd. Euro digitale Dienstleistungsumsätze)
Die Deutschen geben in diesem Jahr so viel Geld wie noch nie im Internet aus und sorgen damit für steigende Umsätze im Versand- und Online-Handel. Der Branchenumsatz wird in diesem Jahr bei anhaltend stabiler Konsumstimmung voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 29,1 Mrd. Euro (2008: 28,6 Mrd.) zulegen können. Der Anteil am Einzelhandel erreicht dadurch erstmals die neue Höchstmarke von 7,4 Prozent (2008: 7,2 Prozent). Das hat der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) heute auf seiner Jahrespressekonferenz in Düsseldorf bekanntgegeben. Grundlage ist das aktuelle Zwischenergebnis der repräsentativen Verbraucherstudie "Distanzhandel in Deutschland 2009", die vom Forschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des bvh durchgeführt wird. Der Online-Umsatz mit Waren wird demnach in 2009 voraussichtlich um 15 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro (2008: 13,4 Mrd. Euro) zulegen.
Online-Anteil des Versandhandels überspringt erstmals 50-Prozent-Marke
"Die Branche bekommt starken Rückenwind aus dem Internet und kann damit gegen den allgemeinen Trend im Einzelhandel wachsen", sagte Dieter Junghans, bvh-Präsidiumsmitglied und Geschäftsführender Gesellschafter des Aachener Multi-Channel-Versenders Pro Idee, "ganz gleich ob stationäre Händler, Warenhersteller, oder Apotheken - es gibt immer mehr Unternehmen, die eigene Online-Shops eröffnen und dadurch zusätzliche Umsätze erwirtschaften. Jedes Unternehmen, das im Internet Handel betreibt, ist ein Versender. Gleichzeitig wird der Versandhandel immer mehr zum Online-Handel." Bei 15,4 Mrd. Euro Online-Umsatz mit Waren wird der Versandhandel in diesem Jahr voraussichtlich 53,0 Prozent (2008: 46,9 Prozent) seiner Erlöse im Internet erwirtschaften. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz überspringt damit erstmals die psychologisch wichtige 50-Prozent-Marke.
Rund 70 Prozent der Online-Käufer nutzen gedruckte Kataloge
Trotz Internet-Zeitalter dient der gedruckte Katalog vielen Kunden nach wie vor als verlässliche Informationsquelle. Bei schriftlichen und telefonischen Bestellungen ist er in rund 80 Prozent aller Fälle das einzige genutzte Medium. Aber auch 69 Prozent (2008: 73 Prozent) der Online-Käufer nutzen gedruckte Kataloge, bevor sie eine Warenbestellung im Internet aufgeben. Selbst in den Altersjahrgängen bis 39 Jahre liegt die Nutzung noch immer bei mindestens 64 Prozent. Junghans sagte: "Wir sind noch weit davon entfernet, den Katalog als Werbemittel in Frage stellen zu können. Die Frage lautet stattdessen, wie der Katalog der Zukunft aussehen muss."
Umsatzstarke Versender mit Katalog- und Internet-Angebot
Den größten Umsatz der Branche werden in diesem Jahr voraussichtlich erneut mit Abstand Versender mit parallelem Katalog- und Internet-Angebot erwirtschaften. Für diese Versendergruppe erwartet der bvh derzeit eine bessere Entwicklung als in 2008 und nur leichten Umsatzrückgang von 0,8 Prozent (2008: -4,6 Prozent) auf rund 16,5 Mrd. Euro (2008: 16,6 Mrd. Euro). Die reinen Internet-Versender (Internet-Pure-Player) legen voraussichtlich 6,2 Prozentpunkte auf rund 4,8 Mrd. Euro (2008: 4,5 Mrd. Euro) Gesamtumsatz zu. Gewerbliche Ebay-Händler (Ebay-Powerseller) können ihren Umsatz voraussichtlich um 7,2 Prozent auf rund 2,2 Mrd. Euro (2008: 2,08 Mrd. Euro) steigern. Hinweise für ein abermaliges Umsatzwachstum gibt es bei den "Versendern mit Heimat im Stationärhandel" (Vorjahresumsatz: 1,4 Mrd. Euro) und den Teleshopping-Versendern (Vorjahresumsatz: 1,2 Mrd. Euro). Eine genaue Hochrechnung zu diesen und weiteren Versendergruppen erfolgt am Jahresende nach Abschluss der TNS-Verbraucherbefragung.
Steigende Nachfrage nach "Medien" / Weniger Ausgaben für Mode
Bislang geht der bvh für 2009 von 52,1 Mio. (2008: 52 Mio.) Versandhandelskunden hierzulande aus. Darunter sind 24,1 Mio. Männer (2008: 24,0 Mio.) und 28,0 Mio. Frauen (2008: 28,0 Mio.). Bei den Männern steigen die Ausgaben im Versandhandel voraussichtlich auf 11,4 Mrd. Euro (2008: 10,8 Mrd.), während Frauen annähernd die gleiche Summe für Einkäufe per Internet, Telefon oder Bestellkarte aufwenden (17,7 Mrd. Euro, 2008: 17,8 Mrd. Euro). Insgesamt kauft jeder Deutsche in diesem Jahr pro Kopf der Bevölkerung für 354 Euro (2008: 346 Euro) im Versand- und Online-Handel ein.
Dabei werden am häufigsten "Bekleidung, Textilien und Schuhe" bestellt. Allerdings ist hier die Nachfrage bislang mit 38 Prozent (2008: 42 Prozent) Anteil an den Gesamtbestellungen niedriger als im Vorjahr. Bleibt diese Zahl im weiteren Verlauf der Befragung konstant, könnte die Kaufzurückhaltung in der umsatzstärksten Warengruppe am Jahresende zu einem Umsatzminus von bis zu 5 Prozent führen (Gesamtumsatz 2008 in diesem Segment: 13,4 Mrd. Euro). Größere Nachfrage ist dagegen im Bereich "Medien" (Bücher, CDs, DVDs) zu verzeichnen. Hier kann der Anteil an den Gesamtbestellungen voraussichtlich auf 21 Prozent (2008: 18 Prozent) zulegen, wobei der Umsatz der zweitstärksten Warengruppe aufgrund sinkender Ausgaben pro Kauf auf Vorjahresniveau verbleibt (Gesamtumsatz 2008: rund 2,9 Mrd. Euro). Weniger Bestellungen (5 Prozent an Gesamtzahl; 2008: 6 Prozent) verzeichnet die "Unterhaltungselektronik", die im vergangenen Jahr mit 2,1 Mrd. Euro die drittumsatzstärkste Warengruppe war. Setzt sich der bislang beobachtete Trend fort, sind in 2009 Umsatzrückgänge von bis zu 10 Prozent möglich. Hinweise für Umsatzwachstum gibt es z.B. bei "Haushaltsgeräten", "Computer und Zubehör" sowie "Medikamenten".
Gesamtausgaben der Deutschen im Internet bei 21,8 Mrd. Euro
Vom Internet-Boom in Deutschland profitieren nicht nur die Versender. Um Aussagen über die Gesamtausgaben der Deutschen im Internet treffen zu können, lässt der bvh seit nunmehr drei Jahren auch die Ausgaben der Deutschen für digitale Dienstleistungen messen. Damit ist z.B. der Umsatz mit dem Download von Musikfiles, Online-Tickets und privaten Übernachtungsbuchungen im Internet gemeint. Dieser wird in 2009 voraussichtlich um 8,5 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro (2008: 5,9 Mrd. Euro) steigen können. Damit würden die Deutschen in 2009 insgesamt 21,8 Mrd. Euro im Internet ausgeben (15,4 Mrd. Euro für Waren; 6,4 Mrd. Euro für digitale Dienstleistungen). Das entspricht einem Plus von 13 Prozent (2008: 15 Prozent).
Zur Studie: Die Untersuchung "Distanzhandel in Deutschland" wird in diesem Jahr zum vierten Mal vom Bielefelder Forschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh) durchgeführt. In diesem Jahr werden dabei rund 30.000 Privatpersonen aus Deutschland über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2009 zu ihrem Ausgabeverhalten im Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt. Das Endergebnis der Studie wird Anfang 2010 nach Abschluss der Umfrage veröffentlicht. Das heute vorgelegte Zwischenergebnis basiert auf der Auswertung des ersten Halbjahres 2009 und steht im Pressebereich des bvh zum Download bereit: www.versandhandel.org
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Dank E-Commerce und Internet ist der Versandhandel so vital wie nie. Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) ist die Branchenvereinigung der Versand- und Online-Händler. Derzeit sind über 290 Unternehmen im Verband organisiert, die ihre Waren per Katalog, Internet oder TV anbieten. Darunter sind Versender mit gemeinsamem Katalog- und Internet-Angebot, reine Internet-Händler, TV-Versender, Apothekenversender und Ebay-Powerseller. Die Versandhandelsbranche erwirtschaftet in diesem Jahr voraussichtlich rund 29,1 Mrd. Euro Umsatz im Privatkundengeschäft. Der Online-Handel mit Waren wird dabei auf den Rekordumsatz von 15,4 Mrd. Euro zulegen.
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