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Bundesparteien im prmagazin-Test
Linke und Jusos haben Pressearbeit am besten im Griff
CSU, Grüne Jugend und FDP abgeschlagen

Remagen (ots)

Wenige Monate vor der Bundestagswahl präsentieren
sich die Pressestellen der Parteien und ihrer Jugendorganisationen 
unterm Strich wenig überzeugend.
Im aktuellen Pressestellentest, der in der Juni-Ausgabe erscheint,
fragte das prmagazin mit Blick auf die Onlinekonzepte für den 
Wahlkampf: "Können 'me-too'-Produkte nach US-Vorbild in Deutschland 
überhaupt funktionieren? Und worin unterscheiden sich die Angebote 
Ihrer Organisation?" Testkandidaten waren CDU, SPD, FDP, Bündnis 
90/Die Grünen, Die Linke sowie die Jugendorganisationen der Parteien.
Fazit: Barack Obamas Onlinewahlkampf ist in aller Munde. Glaubt 
man den Sprechern, so zählt das Web 2.0 im Superwahljahr 2009 zu den 
am heißesten umkämpften Arenen. Doch gemessen an den 
Präsidentschaftswahlen in den USA, gleicht der deutsche Webwahlkampf 
bisher einem Versuchslabor. Gefragt nach Sinn und Zweck ihrer 
Internetaktivitäten, geraten viele Parteisprecher ins Straucheln.
Im Schweigen vereint sind die letzten Drei im prmagazin-Ranking: 
Grüne Jugend, CSU (beide Gesamtnote 4)und FDP (3,8). Die Kritik 
reicht von zu dünnen Kontaktangaben im Netz bis zu ausbleibenden 
Rückrufen beziehungsweise Antworten auf eigens angeforderte E-Mails.
Testsieger ist Die Linke. Mit der Gesamtnote 1,5 hängte die Partei
des früheren saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine die 
Traditionsparteien ab. Auf Platz zwei landeten die Jusos (1,8) mit 
Topbewertungen für Reaktionstempo und Antwortqualität. Den 
entscheidenden Punktabzug kassierte die Jugendorganisation der 
Sozialdemokraten für mangelhafte Kontaktangaben im Netz und die 
schlechte Erreichbarkeit ihres Sprechers.
Beim Internet-Kontaktservice kann sich nur die CDU mit dem 
ausgezeichneten Auftritt des Testsiegers Die Linke messen (Note 1). 
Auch für ihr Reaktionstempo holten sich beide Parteien die Bestnote, 
trotzdem sackten die Christdemokraten mit der Gesamtnote 2,5 ins 
Mittelfeld ab. Der Grund: Auf ein durchweg oberflächliches Gespräch 
folgt die Bitte um Freigabe der Zitate - mit dem Ergebnis, dass die 
Antworten anonymisiert werden mussten.
Die schlechte inhaltliche Leistung der CDU rückt erneut ein 
grundsätzliches Problem im Verhältnis von Journalisten und 
Pressestellen in den Blick: das umstrittene Thema der Autorisierung. 
Was in anderen Ländern verpönt ist, halten die meisten Sprecher 
hierzulande für selbstverständlich. Die Auswüchse in der Praxis sind 
zahlreich, abstrus und deuten auf ein fragwürdiges professionelles 
Selbstverständnis: zurückgezogene oder nachträglich anonymisierte 
Zitate, in Werbetexte umgeschriebene O-Töne, Sprecher, die mit ihren 
Korrekturen den Kontext sprengen oder gleich ihre eigenen 
Vorstellungen vom Textverlauf mitliefern - der aktuelle 
Pressestellentest offenbart, nicht nur bei der CDU, die ganze 
Bandbreite.
Bei der aktuellen Ausgabe handelt es sich um die 72. Folge der 
prmagazin-Pressestellenserie. In der monatlichen Reihe stellt das 
Fachblatt seit 2003 die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und 
Organisationen auf die Probe. Bewertungskriterien sind die Zeit bis 
zum Finden des richtigen Gesprächspartners, die Zeit bis zur Reaktion
und der Inhalt der Auskunft. Aus den drei Werten wird eine 
Durchschnittsnote zwischen 1 (sehr gut) und 4 (schlecht) ermittelt, 
wobei die Qualität der Auskunft doppelt zählt.

Pressekontakt:

Für Rückfragen und das komplette Ranking wenden Sie sich bitte an:
Christina Ullrich
Verantwortliche Redakteurin
Telefon: 02228/931-123
Telefax: 02228/931-137
E-Mail: prmagazin@rommerskirchen.com
www.prmagazin.de

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