Landesparteien Sachsen und Saarland im prmagazin-Test /
SPD Saarland klarer Sieger
Saar-Linke abgeschlagen
Remagen (ots)
Kurz vor den Landtagswahlen am 30. August sind die Pressestellen der Landesparteien in Sachsen und im Saarland sehr unterschiedlich in Form.
Beide Länder stehen vor wirtschaftspolitischen Zukunftsfragen: Die Saarländer, derzeit noch unter Führung von Ministerpräsident Peter Müller (CDU), kämpfen trotz der Fusionsbestrebungen auf Bundesebene um die Eigenständigkeit ihrer Landesbank, die Sachsen unter Stanislaw Tillich (CDU) um ihren Technologiestandort, der in der Wirtschaftskrise in den Abwärtssog gerät.
Im aktuellen Pressestellentest, der in der Juli-Ausgabe erscheint, wollte das prmagazin deshalb von den Organisationen an der Saar wissen: "Halten Sie die Argumentation des Bundes nicht für stichhaltig, und was spricht für eine Wiederbelebung der SaarLB?" An die Pendants in Sachsen richtete sich die Frage: "Hätte es Alternativen zur bisherigen Strukturentwicklung gegeben, und welches Wirtschaftskonzept favorisieren Sie für die Zukunft?"
Testkandidaten waren die Landespressestellen von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke.
Testsieger ist die Saar-SPD von Peter-Müller-Herausforderer Heiko Maas. Die Gesamtnote 1,5 bekommt die Partei für gute Kontaktinformationen im Netz und den raschen Rückruf von Generalsekretär Reinhold Jost. Mit einer kritischen Betrachtung der Bundespolitik fährt er zudem als einziger Testkandidat die Bestnote für die Qualität der Antwort ein.
Den zweiten Platz (Gesamtnote 2) teilen sich die saarländischen und sächsischen Grünen sowie die Sachsen-Linke. Bemerkenswert ist: Die Ökopartei liefert in beiden Ländern schnell und hilfreiche Informationen - den entscheidenden Punktabzug kassiert sie aber für äußerst mäßige Kontaktangaben im Netz.
Klarer Verlierer ist die saarländische Linke (Gesamtnote 4). Ihre Sprecher sind im Internet schlecht zu finden, die Pressestelle verlangt eine schriftliche Anfrage und produziert E-Mail-Chaos - eine Antwort bleibt aus. Den vorletzten Platz teilen sich die beiden Landesorganisationen der CDU (Gesamtnote 3,8).
Ein für Journalisten besonders ärgerliches Stück führt die sächsische SPD unter Führung von Vize-Ministerpräsident Thomas Jurk auf (Gesamtnote 3,5): Die Partei versteckt ihre Pressestelle im Netz, lässt Journalisten Zitate selbst erstellen und verweigert anschließend die Autorisierung, weil die Vorlage des gesamten Artikels verwehrt wird. Skurril auch die Aufführung der FDP in Sachsen (Gesamtnote 3,3): Vor einer Auskunft verlangt sie eine schriftliche Erklärung, in welchen Medien der geplante Artikel erscheinen wird.
Bei der aktuellen Ausgabe handelt es sich um die 73. Folge der prmagazin-Pressestellenserie. In der monatlichen Reihe stellt das Fachblatt seit 2003 die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Organisationen auf die Probe. Bewertungskriterien sind die Zeit bis zum Finden des richtigen Gesprächspartners, die Zeit bis zur Reaktion und der Inhalt der Auskunft. Aus den drei Werten wird eine Durchschnittsnote zwischen 1 (sehr gut) und 4 (schlecht) ermittelt, wobei die Qualität der Auskunft doppelt zählt.
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