Sicher auf die Piste
Köln (ots)
Tief verschneite Landschaft und Sport an der frischen Luft: Für viele ist der Skiurlaub die schönste Zeit des Jahres. Modernste Pisten- und Liftanlagen sorgen für Komfort auf dem Berg. Um die Sicherheit muss sich aber jeder selbst kümmern.
Ski und Rodel gut heißt es jetzt wieder in den Alpen. In der letzten Saison waren mehr als vier Millionen Deutsche auf Skipisten unterwegs. Ob Ferien mit der Familie, in Gruppen oder mit der Schule: Um das Winterwunderland sorgenfrei genießen zu können, heißt es vor der ersten Abfahrt, für die richtige Ausrüstung zu sorgen. Gerade für Kinder gilt: Helm tragen sollte Pflicht sein!
Sicher unterwegs
Laut Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) ist die Zahl der Skiunfälle im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen - 2015/2016 mussten fast 42.000 Skifahrer ärztlich versorgt werden. Zu den häufigsten Verletzungen gehören nach Knie- und Schulterbeschwerden auch Kopfverletzungen. Ein Skihelm ist die beste und einfachste Lösung, um das Risiko schwerer Kopfverletzungen zu verringern. Auch wenn es in Deutschland, der Schweiz und Frankreich keine explizite Helmpflicht gibt, sind Helme inzwischen weit verbreitet und etwa in Skischulen eine Selbstverständlichkeit. "Fast alle Kinder tragen auf deutschen Pisten heute einen Skihelm", sagt Andreas König, Sicherheitsexperte beim deutschen Skiverband. "Auch die meisten Erwachsenen - über 85 Prozent - haben verstanden, wie wichtig es ist, einen Helm zu tragen. Zur eigenen Sicherheit, aber auch in Vorbildfunktion." Wichtig ist es auch, die FIS-Regeln zu kennen und zu beherzigen.
Private Haftpflicht- und Unfallversicherung schützen
Wenn doch was passiert, sind neben der Krankenversicherung auch privater Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz wichtig. Die Haftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die Dritten zugefügt werden. Die Unfallversicherung bietet Schutz für den Fall einer dauerhaften körperlichen Beeinträchtigung. "Beim Ski- oder Snowboardfahren ist eine Unfallversicherung mit einer guten Invaliditätsleistung, einem Reha-Management und Assistance-Leistungen, wie z.B. Such-, Bergungs- oder Rettungsschutz, besonders sinnvoll", erklärt Frederick Krummet, Leiter Unfallversicherungen bei AXA.
Große Verantwortung von Lehrern bei Schulausflügen in die Berge
Sind Kinder im Rahmen eines Schulausflugs unterwegs, kommt den Lehrern eine besonders wichtige Rolle zu. "Sie sollten ganz besonders darauf achten, dass die Kinder auf der Piste einen Helm tragen", so Krummet. Zwar greift die gesetzliche Unfallversicherung auch während eines Schulausflugs in die Berge. Weil der gesetzliche Schutz aber oft nicht ausreicht, ist eine private Unfallversicherung als Ergänzung sinnvoll. Ansprüche Dritter auf Schadenersatz sind über die private Haftpflichtversicherung gedeckt - bei Kindern über die Police der Eltern, unabhängig davon, mit wem sie unterwegs sind. "Passiert trotzdem was, haftet aber unter Umständen der Lehrer selbst, zum Beispiel wenn er die Aufsichtspflicht verletzt hat", so Krummet.
FIS - Regeln
1. Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder nehmen 2. Geschwindigkeit und Fahrweise beherrschen 3. Wahl der Fahrspur: Wer von hinten kommt, darf niemanden gefährden 4. Beim Überholen ausreichend Abstand einhalten 5. Beim Einfahren und Anfahren und hangaufwärts Fahren sicherstellen, dass niemand gefährdet wird 6. Anhalten an engen und unübersichtlichen Stellen vermeiden 7. Aufsteigen und zu Fuß absteigen nur am Rand 8. Markierungen und Signalisierungen beachten 9. Bei Unfällen ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet 10.Bei Unfällen müssen Beteiligte wie auch Zeugen ihre Personalien angeben
Skihelmpflicht für Skifahrer und Snowboarder
Österreich Skihelmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren (Steiermark, Burgenland, Wien, Niederösterreich, Kärnten & Salzburg)
Italien Skihelmpflicht für Kinder bis 14 Jahren
Polen Skihelmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren
Für Deutschland, Schweiz und Frankreich gilt derzeit noch keine Skihelmpflicht.
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